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Rotkäppchen und der böse Wolf

Rotkäppchen und der böse Wolf

Titel: Rotkäppchen und der böse Wolf
Autoren: Kira Maeda
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die üblichen Gäste benutzten. Aki wich zurück. „Ich möchte zu Miza Yamashida.“
    „Und du bist?“
    „Akai Langfeld.“
    Die buschigen Augenbrauen des Türstehers wanderten nach oben. „Ah, du wirst erwartet.“ Er winkte sie herein und nickte einem Mann zu, der auf sie zu warten schien. „Alex bringt dich hin.“
    Es klopfte wieder an der Tür, und der Türsteher wandte seine Aufmerksamkeit anderen Dingen zu. Aki blieb nichts anderes übrig, als Alex zu folgen. Er führte sie durch die Tanzhalle, brachte sie aber dann zu einem anderen Durchgang als den, den sie mit Lucius gegangen war. Dieser führte durch einen langen Gang und endete an einer weiteren Tür. „Hier ist sie“, sagte Alex und deutete ein Kopfnicken an. „Brauchen oder wünschen Sie noch etwas?“
    „Ich … nein“, sagte sie. „Ich werde ohnehin gleich wieder gehen.“
    Er nickte abermals und verschwand wieder im Flur. Aki drückte die Türklinke herunter und fand sich in einem dunklen Zimmer wieder. Nur eine einzelne Kerzenflamme brachte etwas Helligkeit in die Finsternis. In ihrem Schein sah Aki das Kopfende und den Pfosten eines Himmelbettes. Ein Stück eines Vorhangs war ebenfalls zu sehen. Er war dunkelblau, bestickt mit kleinen goldenen Sternen. „Miza?“, fragte sie unsicher in die Dunkelheit hinein. Jemand atmete tief aus. Aki fasste sich ein Herz und trat auf das Kerzenlicht zu.
    „Nein.“ Die Antwort war tief, ein wenig heiser, aber wundervoll weich. Aki schluckte.
    „Wo ist Miza?“
    Das Kerzenlicht bewegte sich. Es wanderte durch den Raum und entzündete nach und nach weitere Dochte. Mit jedem weiteren Licht sah Aki mehr. Sie hatte richtig gesehen: Vor ihr stand ein großes Himmelbett – eine Spielwiese. Blauer Stoff bedeckte den oberen Teil und hing dann an beiden Seiten wie ein Vorhang herab. Die Stoffbahnen waren mit einer Kordel an den vier Bettpfosten festgeschnürt, damit man auf das Bett sehen konnte.
    Diverse Kommoden und niedrige Tische komplettierten das Bild. Auf ihnen standen verschiedene Kerzenständer mit mehreren Armen. Lucius entzündete jede einzelne Kerze darin, bis der Raum in weiches, orangefarbenes Licht getaucht war.
    Als es hell genug für ihn war, stellte er die Kerze zur Seite und sah Aki an. Er trug nichts außer einer schwarzen engen Hose. Sein nackter Oberkörper wirkte geschmeidig, und die breiten Schultern luden dazu ein, gekost und berührt zu werden – ebenso wie seine Brust danach schrie, von Aki erkundet zu werden. Seine Haare hingen ihm wild ins Gesicht, und die Flammen spiegelten sich in seinen Augen. Ein leichter Bartschatten lag auf seinem Gesicht. Er lächelte. „Falscher Text“, sagte er und überwand den Abstand zwischen ihnen mit zwei Schritten. Aki blinzelte. „Was für ein Text?“
    „Rotkäppchen fragt an dieser Stelle: ‚Großmutter, warum hast du so große Ohren?’“, antwortete er und strich ihr zärtlich die kurzen Haarsträhnen hinter die Ohren. Die Berührung erschien ihr vollkommen natürlich. Es war richtig, dass sie ihn auf diese Weise spürte.
    Akis Anspannung löste sich ein wenig durch ihr Lachen. Sie war gefangen von seinen Augen und seiner Berührung.
    „Großmutter, warum hast du so große Ohren?“, wiederholte sie leise seine Worte.
    Er schien mit der Reaktion zufrieden zu sein und küsste sie als Belohnung erst auf das linke, dann das rechte Ohrläppchen.
    „Damit ich dich besser hören kann.“
    Sie schauderte leise und sah auf.
    „Großmutter, was hast du für große Augen?“, führte sie das Spiel fort. Lucius lächelte und küsste ihre geschlossenen Augenlider.
    „Damit ich dich besser sehen kann.“
    Seine Hände legten sich auf ihre Hüften, und Aki berührte seine Brust. Die Haut unter ihren Fingerspitzen war glatt und warm. Sie gab ihrem aufkeimenden Verlangen nach und hauchte einen Kuss darauf.
    „Und warum hast du so große Hände, Großmutter?“
    Er griff fester zu und zog sie mit einem Ruck ganz zu sich heran. Ihr Unterleib wurde gegen den seinen gedrückt, und etwas anderes drückte sich hart und fordernd gegen ihren verhüllten Schamhügel. Aki keuchte auf.
    „Damit ich dich besser packen kann, wenn du mich noch einmal Großmutter nennst, Rotkäppchen“, knurrte er guttural an ihren Lippen. Das entlockte ihr ein Kichern, was aber schnell durch einen Kuss von ihm erstickt wurde. Es war kein sanftes erstes Tasten wie andere erste Küsse. Lucius drang in ihre Mundhöhle ein, eroberte sie und machte sie zu seinem Besitz. Aki
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