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Rotkäppchen und der böse Wolf

Rotkäppchen und der böse Wolf

Titel: Rotkäppchen und der böse Wolf
Autoren: Kira Maeda
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all das wirklich zeigen?“
    „Ich zeige dir, was immer du willst, Rotkäppchen“, neckte er sie, und sie kniff ihn als Antwort in die Brust. Er knurrte, drückte sie wieder fester in die Kissen und küsste sie leidenschaftlich. Diesmal hielt sie seinem Kuss schon besser stand, und er wollte ihn gerade vertiefen, als es klingelte.
    Entnervt drückte er einen Knopf am Bettpfosten. „Was ist?“, blaffte er in den leeren Raum hinein, und Aki hob überrascht den Kopf.
    „Polizei, Chef“, erklang die Stimme des Türstehers aus einem unsichtbaren Lautsprecher. „Nennt sich Herr Jäger.“
    „Was will die Polizei von dir?“, flüsterte sie an seinem Ohr. Lucius Augenbrauen rutschten tiefer. „Die tauchen alle paar Monate hier auf“, sagte er leise. „Irgendein Nachbar, zwei Strassen weiter, beschwert sich, dass sich auf unserem Parkplatz angeblich irgendwelche Autofreaks zu illegalen Rennen treffen sollen.“
    Wieder klingelte es, und Lucius fuhr auf. „Ich komme“, knurrte er und ließ den Knopf wieder los. Bedauernd sah er auf Aki herab. „Ich wollte mich eigentlich dir noch weiter widmen“, seufzte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. Aki tastete über den Boden und griff nach der Gerte. „Mhm, vielleicht kannst du das auch noch“, sagte sie verschmitzt und lachte leise, als sie seinen verwirrten Gesichtsausdruck sah.
    „Was meinst du damit?“
    Aki legte ihren freien Arm um seinen Nacken. „Vielleicht sollte ich mal mit dem Jäger ausprobieren, wie viel Talent ich von meiner Tante habe.“
    Er lachte, als er verstand und küsste sie. Aki lächelte in ihren Kuss und ließ die Gerte fallen, um sich ganz seinen kundigen Lippen hinzugeben. So wie sie es auch in Zukunft tun würde– für ihren bösen Wolf.

Epilog
     
    Aki verschloss den Koffer. Es kostete sie einige Mühe, und sie musste ein wenig hantieren, bis die Verschlüsse endlich zuschnappten. Ihre Mutter hätte ihr sicherlich zum wiederholten Mal erzählt, dass sie die Hosen sohineinlegen sollte, damit sie die Unterwäsche und Strümpfe dann dazwischenstopfen konnte.
    Allein bei dem Gedanken daran verdrehte sie die Augen, lächelte aber dabei. Als Midori erfahren hatte, dass Aki mit einem Mann zusammenlebte und eine Hochzeit nicht auszuschließen war, hatte die Zahl ihrer guten Ratschläge rapide zugenommen. Das typische Verhalten einer japanischen, glücklichen Mutter.
    „Was ist so lustig?“, ertönte Lucius dunkle Stimme. Er lehnte im Türrahmen und grinste, als er Aki vor ihrem Koffer sah.
    „Ich musste nur gerade an etwas denken“, lachte sie leise und nahm den Koffer. Er trat zu ihr, nahm ihr das Gepäck ab, wobei er ihre nahe Position ausnutzte, um sie sacht auf die Lippen zu küssen.
    „Ich hoffe doch an mich.“
    „An dich und deine überaus bescheidene Art“, schnurrte sie und zog ihn zu sich heran, um sich einen tieferen Kuss zu stehlen. Lucius tat ihr den Gefallen gerne und schmunzelte, als sie sich löste.
    „Und deine Mutter hat wirklich nichts dagegen, dass wir deine Miza in Amerika besuchen?“, fragte er zum wiederholten Mal. Aki schüttelte den Kopf. „Ich sagte dir doch, meine Mutter ist ihr so dankbar, dass sie uns verkuppelt hat, so dass sie ihr nun nicht mehr böse ist.“
    Natürlich wusste Midori nicht, was Aki und Lucius privat oder im Club taten, sonst wäre es mit dem Frieden schnell wieder vorbei gewesen.
    „Dann komm, das Flugzeug wartet nicht“, sagte er und trug den Koffer hinaus. Aki folgte ihm. Jetzt und auch später.

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