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Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)
Autoren: Tom Dillinger
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Eigentlich sollte ihre Freundin Muriel mitkommen, aber die wurde
von einem Bus angefahren und liegt im Bett.«
    »Da hat sie Glück gehabt
und muss den Film nicht sehen«, sagte ich. Phil lachte und schlug vor, dass ich
Muriels Eintrittskarte übernehmen könnte. »Also gut«, sagte ich, um ihm eine
Freude zu machen.
    »Kannst du die
Eintrittskarten heute an der Kinokasse am Astor abzuholen«, bat er. »Wir haben
sie vorbestellt.« Das versprach ich.
    Phil erkundigte sich
nach Luigi. »Den sehe ich leider nicht sehr oft«, gab ich zu.
    »Kein Wunder, der muss
sich ja auch um seine Gattin kümmern«, sagte Phil. »Lass die Finger von ihm, du
hast nichts davon als Scherereien.«
    »Was macht Robbie?«,
erkundigte ich mich, um von Luigi abzulenken.
    »Der ist mit der Glenn
Miller Band auf einem Gastspiel in Florida. Ein Konzert wurde gestern im Radio
übertragen. Ich hab’s mir angehört.«
    »Wann kommt er zurück?«
    »Schon bald«, sagte Phil
und verabschiedete sich. Ich hängte den Hörer ein.
     
    Ich zog los, um die
Kinokarten abzuholen. Im Treppenhaus hörte ich, wie der 19-Jährige Nachbarjunge
Stanley, der mit seiner Mutter Mrs. Fields in der zweiten Etage wohnte, mit
seinem besten Freund die Treppe herunterpolterte. »Weißt du, Mick«, tönte
Stanley. »Cindy hatte einiges zu bieten.« Mick hörte aufmerksam zu. »Mehr als
Julia?«, fragte er.
    »Das Doppelte.«
    »Da hätte ich sofort
zugegriffen.«
    »Das habe ich auch getan«,
lachte Stanley. »Die Chance ließ ich mir nicht entgehen. Ich habe ihr einige
Dollars dafür gegeben.«
    »Du musstest bezahlen?«,
fragte Mick.
    »Klar doch, sie
verkaufte die Baseballkarten im Auftrag ihres Bruders. Die Serie der New York
Yankees habe ich jetzt komplett.«
    Die Jungs stießen vor
meiner Wohnungstür fast mit mir zusammen. »Hallo, Mr. Baxter«, rief Stanley. Ich
nickte ihm und seinem Freund zu, der mich interessiert musterte. Mick hatte
Segelohren und trug die blonden Haare auf wenige Millimeter gekürzt.
    Stanley deutete auf
mich. »Das ist mein Nachbar. Der hat an jedem Finger zehn. Stimmt doch, Mr.
Baxter?«
    »Ich leugne es nicht!«
    Mick sah mich
durchtrieben an. »Haben Sie nicht ein paar Telefonnummern von hübschen Girls
für uns übrig, Mr. Baxter?«
    »Die brauche ich selbst.«
    Mick baute sich
wichtigtuerisch vor mir auf. »Wir helfen gerne aus, Mr. Baxter, falls Sie
überlastet sein sollten. Wie wär’s? Wenigstens eine einzige Nummer.«
    Ich hätte Mick meine
geben können, aber das wäre wahrscheinlich nicht die Nummer gewesen, von der er abends unter der Bettdecke träumte.
So nannte ich den Jungs die Adresse einer Bar in der 39. Straße.
    Stanley war begeistert. »Probieren
wir sofort aus. Danke, Mr. Baxter«, rief er und stieß seinen Freund in die
Seite. »Komm, Mick, die Bräute warten schon auf uns.«
    Die beiden trollten
sich. Ich sah ihnen nach. Mick gefiel mir.
     
    Auf dem Weg zum Kino
begegnete ich auf der Straße dem Tankwart Rick. Ich nickte ihm freundlich zu.
Durch prickelnde Fotos seines Zapfhahns war ich vor einigen Wochen in eine
aufregende Geschichte verwickelt gewesen. Und ich war einem Mörder in die Hände
gefallen. Noch immer schauderte ich, wenn ich an die Begegnung in der
verlassenen Metzgerei dachte. Doch es gab ein Trostpflaster, einen Scheck über
500 Dollar. Den hatte mir Kommissar Beckmann überreicht, als ich ihn vor
einigen Tagen in seinem Büro besuchte. Er hatte mir mitgeteilt, dass die
Polizei davon überzeugt war, dass Gerald McKnight der Mörder von Ben gewesen
war. In seinem Wahn hatte er die Tat detailliert aufgeschrieben. Die
gerichtsmedizinische Untersuchung hatte dann ergeben, dass Gerald an einem
Herzinfarkt gestorben war.
    Sein Sohn John war über
die Untat seines Vaters dermaßen entsetzt, dass er die Wohnung in der Park
Avenue und die Baufirma verkauft hatte. Er war nach Los Angeles gezogen. Da Beckmann
ihm erzählt hatte, was mir passiert war, hatte John dem Kommissar einen Scheck
für mich über 500 Dollar gegeben. Und er hatte einen Brief hinzugefügt, in dem
er schrieb, dass er darüber froh war, dass sein Vater mir nichts angetan hatte.
Ich beschloss das Geld auf ein Sparbuch einzuzahlen. Als kleine Rücklage für
schlechte Zeiten, von denen ich hoffte, dass sie niemals kommen würden. Sicher
war ich mir da nicht!
     
    An der Kinofassade war Gone
with the wind in riesigen Leuchtbuchstaben montiert. Ich reihte mich in die
Schlange der Wartenden ein, die sich ihre Eintrittskarten bereits im
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