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Roter Zar

Roter Zar

Titel: Roter Zar
Autoren: Sam Eastland
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Waffen, gibt sie den Wachleuten zurück und kündigt an, die Romanows in der Nacht hinzurichten. Zwei der »Letten« verweigern den ihrer Meinung nach kaltblütigen Mord an Frauen und Kindern.
    Jurowski weist jedem der elf Wachleute ein Mitglied der der Familie oder der Dienerschaft zu, so dass jeder Wachmann für eine Hinrichtung zuständig ist. Neben der Zarenfamilie sollen auch die Kammerzofe Anna Demidowa, der Leibkoch Iwan Charitonow, der Leibarzt Dr. Botkin und der Kammerdiener Trupp getötet werden.
    17 . Juli 1918
    Um Mitternacht weckt Jurowski die Romanows und befiehlt ihnen, sich anzukleiden. Er erklärte, es gäbe Unruhen in der Stadt. Ungefähr eine Stunde später wird die Familie mit dem Gefolge in den Keller geführt, den Jurowski als Exekutionsort bestimmt hat.
    Im Keller bittet Zarin Alexandra um Stühle. Daraufhin werden drei gebracht. Auf einem nimmt die Zarin Platz, auf den anderen beiden der Zar sowie Alexej.
    Ein Lastwagen, der für den Abtransport der Toten bestellt wurde, erscheint erst kurz vor zwei Uhr.
    Als der Laster endlich eintrifft, begeben sich Jurowski und die Wachleute in den Keller und betreten den Raum, in dem die Romanows warten. Dort ist es so eng, dass die Wachleute in der Tür stehen bleiben müssen. Jurowski teilt dem Zaren mit, dass er hingerichtet werde.
    Laut Jurowski erwidert der Zar: »Was?« Dann wendet er sich an seinen Sohn Alexej. In diesem Augenblick schießt Jurowski ihm in den Kopf.
    Die Wachleute beginnen zu feuern. Der von Jurowski vorgesehene geordnete Ablauf der Ereignisse ist nicht mehr einzuhalten. Die Frauen schreien, Querschläger prallen von der Wand und scheinbar sogar von den Frauen ab. Ein Wachmann wird in der Hand getroffen.
    Nachdem die Frauen immer noch leben, versuchen die Wachleute sie mit dem Bajonett zu töten, was ebenfalls nicht gelingt. Schließlich schießt man ihnen in den Kopf.
    Der letzte Überlebende ist Alexej. Er sitzt nach wie vor auf dem Stuhl, bis Jurowski ihn aus nächster Nähe mit mehreren Schüssen tötet.
    Auf behelfsmäßigen Bahren (über die Deichselstange einer Pferdekutsche gespannte Decken) werden die Leichen in den Hof des Ipatjew-Hauses gebracht und dann auf den Lastwagen geladen und zugedeckt.
    Zu diesem Zeitpunkt bemerkt Jurowski, dass die Wachleute den Romanows die Wertsachen abgenommen haben, die sie bei sich hatten. Er befielt, die Sachen zurückzugeben. Unter der Drohung, ebenfalls exekutiert zu werden, geben die Wachleute die Wertgegenstände bei Jurowski ab.
    Der Lastwagen macht sich auf den Weg zu einem verlassenen Bergwerksschacht, der als Bestattungsort für die Romanows vorgesehen ist. Unterwegs treffen sie auf eine etwa fünfundzwanzigköpfige Abordnung von Zivilisten, die von einem anderen Tscheka-Offizier mit der Aufgabe betraut wurde, die Bestattung zu übernehmen. Die Zivilisten sind aufgebracht, weil sie dachten, sie würden die Romanows hinrichten. Sofort laden sie die Leichen ab und beginnen sie zu plündern. Um auch ihnen Einhalt zu gebieten, droht Jurowski, sie zu erschießen.
    Erst jetzt fällt Jurowski auf, dass keiner unter ihnen, er eingeschlossen, weiß, wo der Bergwerksschacht liegt. Außerdem hat niemand daran gedacht, das nötige Werkzeug zu besorgen.
    Jurowski lässt die Leichen wieder auf den Laster laden und sucht nach einem anderen Bestattungsort.
    Im Morgengrauen hat er einen weiteren aufgelassenen Bergwerksschacht ausgemacht. Er liegt in der Nähe des Dorfes Koptjaki, etwa drei Stunden Fußmarsch von Jekaterinburg entfernt.
    Erneut werden die Leichen der Romanows abgeladen. Ihnen wird die Kleidung ausgezogen, ein Feuer wird entfacht, um die Kleidung zu verbrennen, bevor die Leichen im Bergwerk versteckt werden sollen. Beim Ausziehen entdeckt Jurowski, dass die Romanows in ihren Miedern Hunderte von Diamanten eingenäht haben, was auch erklärt, warum die Kugeln von den Romanow-Frauen abgeprallt sind. Die Wertsachen werden geborgen und später nach Moskau gebracht.
    Nachdem die Kleidung verbrannt ist, befiehlt Jurowski, die Leichen in den Schacht zu werfen. Daraufhin versucht er, den Schacht mit Handgranaten zum Einsturz zu bringen. Das gelingt nur unzureichend. Jurowski weiß, dass er die Leichen woanders wird verscharren müssen.
    Nachdem er bei seinen Vorgesetzten Meldung erstattet, wird Jurowski von einem Mitglied des Ural-Gebietssowjets darauf aufmerksam gemacht, dass die Leichen in einem der tiefen Bergwerksschächte nahe der sogenannten »Moskauer Autobahn« versteckt werden
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