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Roter Zar

Roter Zar

Titel: Roter Zar
Autoren: Sam Eastland
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führen in weiten Teilen des Landes zu Plünderungen.
    16 . Juni 1917
    Die russische Armee beginnt mit einer umfassenden Offensive an der österreichisch-ungarischen Front, die mit einer vernichtenden Niederlage Russlands endete.
    August 1917
    Da sich die Situation in Petrograd zunehmend verschlechtert, beschließt die provisorische Regierung, die Familie Romanow einschließlich Leibärzten, Krankenschwestern und Hauslehrer in die sibirische Stadt Tobolsk zu verlegen. Ab dem 6 . August wohnt die Familie im Sitz des Gouverneurs von Tobolsk.
    Oktober 1917
    Oktoberrevolution. Machtübernahme der Bolschewiken.
    20 . November 1917
    Russland beginnt Kapitulationsverhandlungen mit dem Deutschen Reich.
    16 . Dezember 1917
    Die Revolutionsregierung ordnet die Neuorganisation des Militärs an. Offiziere werden nun demokratisch gewählt, Dienstgrade sind abgeschafft.
    23 . Februar 1918
    Die
Prawda,
die Zeitung der Kommunistischen Partei, verlangt eine Verschärfung der Arrestbedingungen für die Romanows. Die Familie wird auf Armeeverpflegung gesetzt, und man beschließt, sie an einen noch abgelegeneren Ort, nach Jekaterinburg östlich des Urals, zu bringen.
    30 . April 1918
    Bewacht von Rotgardisten unter dem Befehl von Kommissar Jakowlew, treffen die Romanows mit einigen wenigen Bediensteten per Zug in Jekaterinburg ein. Am Bahnhof werden sie von einer feindseligen Menge empfangen, die unter anderem ihren Tod fordert. Die Romanows werden im Haus des Kaufmanns und Industriellen Ipatjew interniert. Um das Haus wird ein hoher Palisadenzaun errichtet, die Fenster in den oberen Stockwerken werden weiß gestrichen, um die Bewohner von der Außenwelt abzuschotten.
    22 . Mai 1918
    Die Tschechoslowakische Legion widersetzt sich dem Befehl der Revolutionsregierung, die Waffen niederzulegen. Diese von Tschechen und Slowaken gebildeten Militärverbände kämpfen im Ersten Weltkrieg auf Seiten der Entente und erhoffen sich bei einer Niederlage der Mittelmächte die Bildung eines eigenen Nationalstaates (der späteren Tschechoslowakei). Nachdem es den Verbänden nicht mehr möglich ist, in ihre Heimat zurückzukehren, beschließen sie, durch fast ganz Russland nach Wladiwostok zu ziehen, um von dort, nach einer Schiffspassage um die halbe Welt, nach Frankreich zu gelangen, wo sie an der Westfront den Kampf wiederaufnehmen wollen. Die Tschechoslowakische Legion besteht aus mehr als 30.000 Mann und bildet damit eine Streitmacht, die auf ihrem Marsch entlang der Transsibirischen Eisenbahnlinie von der damaligen Roten Armee nicht aufzuhalten ist.
    12 . Juni 1918
    Großfürst Michail, der Bruder des Zaren, wird in der Stadt Perm gefangen gehalten. Er ist in dem von den Bolschewiken später zu »Hotel Nr.  1 « umbenannten Hotel Korolew untergebracht und darf sich mit seinem Sekretär Nicholas Johnson frei in Perm bewegen, nicht aber die Stadt verlassen. In der Nacht vom 12 . auf den 13 . Juni werden der Großfürst und Johnson von einer Tscheka-Abordnung unter dem Kommando von Iwan Kolpaschikow aus ihrem Hotelzimmer geholt und in einen nahe gelegenen Wald gebracht, wo sie erschossen werden. Statt seinen Tod zu verkünden, melden die Bolschewiken, dass er von Offizieren der Weißen Armee befreit worden sei. In den Folgemonaten will man den Großfürsten in allen Teilen der Welt »gesichtet« haben. Weder sein Leichnam noch der von Nicholas Johnson werden jemals gefunden.
    4 . Juli 1918
    Die Wachmannschaft der Zarenfamilie in Swerdlowsk, der vorgeworfen wird, die Romanows bestohlen zu haben, wird durch den Tscheka-Offizier Jurowski und ein Kontingent »Letten« ersetzt, das sich aber zum größten Teil aus Ungarn, Deutschen und Österreichern zusammensetzt. Die einzigen Wachleute, die von nun an das Ipatjew-Haus betreten dürfen, gehören der Tscheka an. In allen Räumlichkeiten, sogar vor den Toiletten, sind Wachen abgestellt. Die Romanows wohnen im ersten Stock. Es ist ihnen erlaubt, für sich zu kochen. Ihre Lebensmittel stammen aus Armeebeständen und dem, was sie von den Nonnen des Nowotichwinski-Klosters bekommen.
    16 . Juli 1918
    Mit dem Vorrücken der weißen Bürgerkriegstruppen in Richtung Jekaterinburg erhält Kommissar Jurowski den telegraphischen Befehl, die Romanows zu töten, damit sie auf keinen Fall von der Weißen Armee befreit werden. Das Telegramm stammt angeblich von Lenin, was allerdings keineswegs als gesichert gilt.
    Jurowski lässt sich von seinen Leuten umgehend die Nagant-Revolver aushändigen, er lädt die
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