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Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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seiner Vorfahren leiden? Wäre es fair, Rhys, wenn eine lange verborgene Gabe verlorenginge, weil törichte Menschen entschlossen sind, nach der Tradition zu leben und nicht über ihre bequemen Comyn-Gesetze hinauszublicken?«
    Rhys klopfte nervös mit dem Fuß gegen den Steinboden.
    Was Kimri sagte, war vernünftig. Er hatte selbst dicht davor gestanden, die Tradition zu brechen, als sie dazugekommen war. Er hätte die Alton-Gabe benutzt, ohne ausgebildet worden zu sein.
    »Nun?« fragte Payne.
    »Nein, es wäre nicht fair gewesen.«
    »Dann wirst du es vielleicht eines Tages über dich bringen, mich fair zu beurteilen. Ihr seid beide in Arilinn willkommen«, sagte sie.
    Als er nicht antwortete, setzte sie hinzu: »Ich werde Diego hereinschicken.«
    »Er ist mein Sohn, auch wenn er nicht von meinem Blut ist. Ich konnte ihn nicht sterben lassen«, sagte Payne zu Rhys, nachdem Kimri verschwunden war.
    »Du hast ihn nahe herankommen lassen.«
    »Ich hatte Vertrauen zu dir, Rhys.«
    Rhys starrte seinen älteren Bruder an.
    »Armida wird eines Tages dir gehören. Ich weiß jetzt, daß ich es in guten Händen lasse.«
    »Armida?«
    »Ich werde keine weiteren Söhne mehr haben, Rhys. Es war lebenswichtig, zu wissen, was ihr beiden tun würdet. Wir mußten sicher sein.«
    »Aber Diego …«
    »Diego hat die Alton-Gabe nicht, das Zeichen des Erben. Ich muß Diego geben, was ich kann, aber Armida wird dein sein. Ich bin überzeugt, daß du deine Gabe weise benutzen wirst. Ah, da ist Diego.«
    Mit dieser Ankündigung verließ Payne den Raum, während Diego eintrat. Ein stummer Gruß wurde zwischen Vater und Sohn gewechselt, bevor Payne ging.
    Diego sah müde aus, aber es war mehr Farbe in seinen Wangen, und der Widerschein des Feuers tanzte in seinen grünen Augen. Er hielt etwas in der linken Hand.
    »Ich wußte es nicht, Rhys. Ehrlich. Sie sagte, sie werde mich auf Laran testen, aber ich hatte mir nicht im Traum einfallen lassen, daß sie es auf diese Weise tun werde.«
    Rhys fand nichts zu sagen. Er glaubte Diego, aber er wußte immer noch nicht, ob er Kimri vergeben konnte.
    »Hier.« Diego hielt Rhys das Messer hin. »Du willst es wahrscheinlich zurückhaben.«
    »Wage es bloß nicht, mir das Messer zurückzugeben, Diego!« Er legte seine Hand auf die seines Bruders, um das Messer von sich zu schieben.
    Der Rapport war augenblicklich da, stark und klar. Sie wußten beide, sie hatten sich das Recht verdient, einander bredu zu nennen.
    Sie hatten gelernt, daß Freundschaft nicht leicht gegeben oder genommen wird. Erleichtert umarmten sie sich, und ihr Lachen füllte den Raum.
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