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Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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er würde sich ihr nicht in den Weg stellen.
    Wir stimmten ab, wir Mitglieder der Gilde, und wenn du dem Gildenhaus immer noch beitreten willst, bist du erwünscht und willkommen. Und Ari auch. Vielleicht kann sie den Eid nicht leisten, aber sie versteht, was unsere Ziele sind. Das hat sie bewiesen. Und jedenfalls kann niemand Blumen so zum Wachsen bringen wie sie.
    Sie macht unser Leben in vieler Beziehung heller. Wie du auch, Calla.«
    Linzel ging zur Tür und drehte sich dort noch einmal um. Sie sah Calla an, in deren Augen Tränen der Schwäche und der Freude glitzerten.
    »Natürlich brauchst du nicht gleich zu antworten«, sagte sie.
    »Schließlich könntest du noch ein besseres Angebot bekommen.«
    Lächelnd schloß sie die Tür. Calla fielen die Augen zu. Die lieben, vertrauten Geräusche ihres Zuhauses rings um sie sangen sie in den Schlaf.

    Die Herausforderung
    von Marny Whiteaker
    Marny Whiteaker begann das Schreiben mit einer Darkover-Geschichte -
    aber im Gegensatz zu anderen in dieser Anthologie gewann diese Geschichte keinen Preis. Kurz gesagt, sie machte auf mich überhaupt keinen Eindruck, denn ich kann mich absolut nicht mehr an sie erinnern.
    Als Marny jedoch ›Die Herausforderung‹ einsandte, schrieb sie, ich hätte bei der Ablehnung ihrer ersten Geschichte bemerkt: »Das ist sehr gut geschrieben. Lernen Sie, eine Handlung aufzubauen.«
    Das klingt nach mir, denn stets halte ich nicht so sehr nach gutem Schreiben Ausschau - ›gutes Schreiben‹ wird jedes Jahr in jedem College in den Stilübungsseminaren für Anfänger gelehrt, und wenn es dem jungen Schriftsteller irgendwie gelingt, diesen Werkstätten für Mittelmäßigkeit und bombastischen Stil, die man Seminare für ›kreatives Schreiben‹ nennt, zu entrinnen, mag der gute junge Schriftsteller eines Tages Storys schreiben, die ihm Ehre machen. Im allgemeinen lasse ich mich von ›gutem Schreiben‹ nicht sehr beeindrucken. Ich ziehe gutes Geschichtenerzählen bei weitem vor, und das bedeutet den Aufbau einer Handlung.
    Einen Handlungsaufbau und liebenswerte Personen in Fülle hat diese Story ganz gewiß. Ich freue mich, daß sich Marny Whiteaker aus der Leere des ›guten Schreibens‹ erhoben hat, um eine gute Geschichte zu erzählen.
    Ich beende eine Anthologie jedesmal mit Bedauern über die Personen und Geschichten, die ich in letzter Minute auslichten mußte. Zwei oder drei Geschichten habe ich mit unendlichem Bedauern aufgegeben, und ich frage mich immer, ob ich nicht einen Fehler gemacht habe. Ich bin überzeugt, daß mindestens ein halbes Dutzend der Arbeiten, die ich zurückgewiesen habe (in letzter Minute und nur wegen der Unelastizität des Schriftbildes), meine Leser ebenso erfreut hätten wie die, die gedruckt worden sind.
    Vielleicht werden einige von ihnen nächstes Jahr zurückkommen … da meine Verleger sich huldvoll einverstanden erklärt haben, daß es eine weitere Anthologie geben wird.

    Aber das ist eine andere Geschichte - oder vielleicht eine ganze Menge von Geschichten.
    Also, lang lebe Darkover, weil die Welt Darkover selbst die wirkliche Heldin der Serie ist, nicht ich oder sonst jemand von uns. (MZB) Rhys wandte sich von der Fensterscheibe und den großen silbernen Schneeflocken ab, die gegen das Glas geweht wurden. Das Wetter widerte ihn an. In Wirklichkeit erfüllte es ihn mit Schrecken.
    Kimri, Lady von Arilinn, war draußen in dieser schauerlichen weißen Welt. Nachdem sie Armida verlassen hatte, war sie nicht im Turm angekommen, und keiner der Telepathen auf Darkover konnte sie finden. Überzeugt, daß sie trotzdem noch am Leben war, hatte man Suchtrupps organisiert. Männer und ein paar Freie Amazonen scharrten unten in der Audienzhalle mit den Füßen, verfluchten die sich verschlechternden Bedingungen und aßen Eintopf. Ihre Stimmen drangen durch die Flure der oberen Stockwerke und fanden den Weg bis zu Rhys’ Ohren. Dem Klang nach waren die Leute entmutigt. Keine Zeichen, keine Fährte, nur das geduldige Bestehen der Telepathen darauf, sie lebe noch.
    Es war der dritte trostlose Tag der Suche. Payne, Rhys’ älterer Bruder, war heute von Thendara gekommen, um die Führung der unten versammelten Massen zu übernehmen. Allira, seine Freipartnerin, und ihr fünfzehnjähriger Nedestro-Sohn Diego waren die Woche zuvor eingetroffen, nachdem sie von dem Zusammenbruch ihrer Schwiegermutter erfahren hatten.
    Rhys gähnte, entfaltete seine langen Beine und befreite sich aus dem engen Fenstersitz, den er
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