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Rote Sonne - heisse Kuesse

Rote Sonne - heisse Kuesse

Titel: Rote Sonne - heisse Kuesse
Autoren: Emma Darcy
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als sie es an der Tür klopfen hörte. Sie zögerte kurz. Sollte sie so tun, als wäre sie schon eingeschlafen?
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Das Badetuch verhüllte mehr als der Bikini. Doch eine kleine Bewegung würde genügen, und sie wäre nackt. Wenn er aus diesem Grund hier war. Wenn er Sex wollte. Ein Prickeln durchrieselte ihren Körper, und sie öffnete die Tür.
    Auch er hatte nur ein Handtuch umgebunden. Sie starrte auf seinen gebräunten, muskulösen Oberkörper und musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, um ihn nicht zu berühren. Stattdessen sah sie ihn fragend an.
    Seine dunklen Augen leuchteten voller Begierde. „Willst du allein sein?“
    Eine einfache Frage, doch beide wussten, was von ihrer Antwort abhing.
    Sollte sie sich auf gefährlichen Treibsand begeben? Auf die Gefahr hin, dass sie den Boden unter den Füßen verlor?
    Wenn sie jetzt Ja sagte, würde er sich beherrschen und zurückziehen, das wusste sie. Sie spürte die Spannung, unter der er stand, und tief in ihrem Inneren triumphierte sie, weil sie wusste, dass er einen harten Kampf mit sich ausgefochten hatte, bevor er kapituliert hatte und zu ihr gekommen war.
    Die Entscheidung lag bei ihr.
    Sie hatte sie bereits getroffen.
    „Nein“, sagte sie.
    Sie wollte nicht darüber nachdenken, wie es enden würde. Auch wenn der Schmerz unvermeidlich war, zuerst kam die Lust.

14. KAPITEL
    Sechs Wochen waren bereits wie im Flug vergangen. So erschien es Jenny zumindest. An den Wochenenden erhielten sie regelmäßig Besuch von Onkel Roberto und Tante Sophia. Beide akzeptierten Bella ohne unbequeme Fragen und hatten nicht das Geringste gegen das neue Familienmitglied einzuwenden.
    Traurig stimmte sie allerdings die Nachricht von Antonios Unfalltod. Liebend gern hätten sie ihren Bruder wiedergesehen. „Als junger Mann war er ein richtiger Haudegen“, bemerkte Sophia.
    „Nein, nein, er war ein guter Junge“, beeilte sich Roberto zu sagen und lächelte seine neue Nichte wohlwollend an. Genau wie Sophia freute er sich über Bellas Anwesenheit, da sie Marco so viel bedeutete.
    Dessen Zustand, der sich zusehends verschlechterte, machte ihnen sehr zu schaffen. Sophia brach immer wieder in Tränen aus, während Roberto sich krampfhaft bemühte, gute Stimmung zu verbreiten. Es entging Jenny nicht, wie sehr die Besuche der beiden Marco anstrengten. Oft kam es ihr vor, als tröste der alte Mann seine Kinder, wenn sie bei ihm saßen.
    Und alle verließen sich auf Dante, der alle Dinge des täglichen Lebens regelte. Seine Stellung als künftiges Familienoberhaupt war unangefochten. Kein anderer schien die Verantwortung übernehmen zu wollen. Jenny fiel auf, wie einfühlsam er sich um die Belange jedes Einzelnen kümmerte, so als wären sie Kinder, denen man nicht zu viel zumuten konnte.
    Sie selbst hatte ihre Abneigung gegen seine überlegene Führungsrolle völlig abgelegt. Nicht viele Menschen wären in der Lage, eine schwierige Situation so souverän zu meistern. Sie verstand nun, warum sein Großvater ihm rückhaltlos vertraute.
    Nur in Dantes Gegenwart konnte sich Marco völlig entspannen. Lucia tolerierte er mehr oder weniger gutwillig, da sie sich keine Trauer über seinen bevorstehenden Tod anmerken ließ. Leistete Jenny ihm Gesellschaft, durchlebte er erneut die alten Zeiten und erzählte ihr aus seinem Leben.
    Die Gespräche mit ihm hatten ihren Schrecken für sie verloren. Besonders genoss sie die Stunden, wenn er Dante und Lucia fortschickte, und sie sich allein unterhielten. Marco stellte keine Fragen über Antonios Leben in Australien, die sie in Schwierigkeiten gebracht hätten. Stattdessen ließ er seine Erinnerungen Revue passieren. Der alte Mann erzählte ihr von Antonios Kindheit, dem Familienleben, ließ sie an seiner ersten Begegnung mit Isabella teilhaben, erklärte ihr, wie er sein Firmenimperium aufgebaut hatte, die Hotels, die Foren. Sie spürte, wie stolz er darauf war, und wie glücklich, in Dante einen Nachfolger zu haben, der seine Arbeit erfolgreich fortführen würde.
    „Ein guter Junge …“
    Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie oft sie diesen Ausdruck bereits gehört hatte. Stets schwangen dabei Zuneigung und Stolz mit. Jenny hatte den alten Herrn ins Herz geschlossen und wünschte, er hätte noch mehr Zeit vor sich. Sein Leben war so bemerkenswert und erfüllt. Manchmal streichelte er ihre Hand und sagte, sie sei „ein gutes Mädchen“. In diesen Momenten wünschte sie, tatsächlich seine Enkelin zu
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