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Rote Sonne - heisse Kuesse

Rote Sonne - heisse Kuesse

Titel: Rote Sonne - heisse Kuesse
Autoren: Emma Darcy
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wichtig. Sie hätte nicht hierbleiben, hätte Bellas Namen nicht benutzen dürfen. Dann wäre sie auch nicht in diesem schrecklichen Durcheinander gelandet.
    „Glauben Sie, was Sie wollen“, fuhr sie Bellas Cousin an, der zu spät gekommen war. „Ich bin schon weg.“
    Sie ging sofort ans Werk und packte die Staffelei zusammen. Weil sie innerlich so aufgewühlt war, beeilte sie sich zu sehr und ließ die Schachtel mit der Zeichenkohle zu Boden fallen. Dante hob sie blitzschnell vom Boden auf und reichte sie ihr. Dadurch machte er es ihr unmöglich, ihn komplett zu ignorieren. Außerdem hielt er noch immer ihren Klappstuhl in der Hand.
    „Danke“, murmelte sie, riss ihm die Schachtel aus der Hand und stopfte sie in ihren Rucksack.
    „Ich werde jetzt bestimmt nicht verschwinden, Isabella“, warnte er.
    Ihre Nerven vibrierten, sie spürte die unnachgiebige Kraft dieses Mannes. Mit all dem Geld und der Macht hinter sich, war er zweifellos daran gewöhnt, dass andere sich seinen Wünschen beugten. Zurückgewiesen zu werden, würde sein Ego nur noch mehr reizen und seine Hartnäckigkeit zusätzlich steigern. Es war von größter Wichtigkeit, dass sie jetzt ihre Flucht organisierte. Sie musste schnell zurück in die Wohnung fahren, die wichtigsten Sachen einpacken, dann einen Bus, einen Zug oder ein Flugzeug nehmen … irgendetwas, was sie von hier wegbrachte. Er würde nicht nach Jenny Kent suchen. Sie war für ihn in keiner Weise interessant.
    Der Rucksack war fertig gepackt. Sie klappte den Stuhl zusammen, auf dem sie beim Zeichnen immer saß, und klemmte ihn sich unter den Arm. Dann wappnete sie sich, um Dante Rossinis Blick zu begegnen und dieses gefährliche Treffen zu beenden. Es brauchte all ihre Willenskraft, um ihm in die Augen zu schauen und ihren Kopf hochzuhalten.
    „Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht weiter. Isabella Rossini hat all die Jahre keine Rolle in Ihrer Familie gespielt, und das wird sich auch jetzt nicht ändern, nur weil Sie es so wollen.“ Sie streckte die Hand aus. „Geben Sie mir einfach nur meinen Stuhl, und lassen Sie mich gehen.“
    Er schüttelte den Kopf. Ihre Haltung war ihm vollkommen unverständlich, und er war keineswegs gewillt, sie zu akzeptieren.
    Bei dem Gedanken, sich noch länger mit ihm herumstreiten zu müssen, wurde Jenny von Panik erfasst. „Dann behalten Sie ihn doch“, rief sie aus. Ruckartig scheuchte sie Dante Rossini weg, drehte sich um und zwang sich, mit schlotternden Knien durch das Forum zu marschieren. Sie ging direkt auf den Fahrstuhl zu, der ihn ausschließen und sie zu ihrem Apartment bringen würde, zu dem er keinen Zugang hatte.
    Der Stuhl war nicht wichtig.
    Wahrscheinlich war es sogar besser, wenn sie ihn zurückließ.
    Die beste Art zu verschwinden bestand darin, mit leichtem Gepäck zu reisen, möglichst schnell möglichst weit weg zu fahren und keine Spur zu hinterlassen.

4. KAPITEL
    Dante war noch nie gescheitert, wenn es darum ging, die Wünsche seines Großvaters zu erfüllen. In diesem Fall war an ein Scheitern auch gar nicht zu denken. Er musste Isabella Rossini nach Capri bringen.
    Daher folgte er ihr, als sie entschlossen davonmarschierte. Er blieb allerdings ein paar Schritte hinter ihr und versuchte nicht, mit ihr Schritt zu halten. Er brauchte Zeit, um ihre Reaktion zu verarbeiten. Er hatte erwartet, dass sie erfreut reagieren würde. Die Tatsache, dass sie sich nach dem Tod ihrer Eltern dazu entschlossen hatte, im Venedig-Forum in Sydney zu wohnen und zu arbeiten, hatte in seinen Augen den Wunsch signalisiert, Kontakt mit ihrer Familie aufzunehmen. Daher musste er jetzt auch erst einmal umdenken, um mit einer völlig gegenteiligen Situation fertig zu werden.
    Handelte es sich vielleicht um verletzten Stolz?
    Oder war sie nur extrem auf ihre Unabhängigkeit bedacht, weil sie so lange für sich selbst hatte sorgen müssen?
    Bevor sie ihm den Rücken zugedreht hatte, waren ihre Augen voller Angst gewesen. Angst wovor? Veränderung? Dem Unbekannten?
    Sie hatte wunderschöne Augen. Selbst ohne raffiniertes Make-up waren sie ganz besonders, von einem faszinierenden Bernsteinton, überschattet von langen dichten Wimpern. Außerdem gefiel Dante ihr etwas zu breiter Mund, ein weiteres herausragendes Merkmal in ihrem aparten, leicht kantigen Gesicht. Ihr Haar brauchte einen guten Schnitt, und wenn man sie dann zu einer Kosmetikerin brachte, die das Beste aus ihrem Typ herausholte und danach in Designerklamotten steckte – unter ihren formlosen
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