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Rosen lieben Sonne

Rosen lieben Sonne

Titel: Rosen lieben Sonne
Autoren: David M Pierce
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hinterher«, sagte Cissy.
    »Woraufhin ich mich wieder meldete«, sagte Willy, »und mein Bruderherz ein paar Minuten später kam.«
    »Sechzehn und siebzehn«, sagte ich.
    »Ist gut, Paps«, sagte Sara. »Wir kommen schon mit, du mußt uns nicht dauernd die Nummern sagen.«
    »Willy und ich hatten in weniger als fünf Minuten die alten Reifen runter und die neuen drauf«, sagte Wade. »Dann fuhr ich hinter ihm her in die Stadt.«
    »Ich hatte etwas Probleme mit dem Schloß an Marcos Wagen«, sagte Willy, »der Schlüssel paßte nicht ganz, aber schließlich ging es doch, und die Zündung war kein Problem. Ich stellte den Wagen vor seinem Büro ab, wie wir es besprochen hatten, dann stieg ich zu Wade in den VW, und ab ging’s nach Hause.«
    »Ich bin immer noch hinter Benny«, sagte Cissy. Sylvester stand auf, machte einen Buckel, drehte sich ein paarmal um sich selbst und legte sich wieder hin.
    »Ich fahre in der Nähe von Marcos Miststraße rechts ran und entschuldige mich bei Marco, daß ich, so leid es mir tut, echt mal pinkeln muß, er wisse ja, wie das mit Bier ist. Ich lasse den Motor laufen und steige hastig aus, zerre meinen Reißverschluß runter und schlage mich ins Unterholz, weil ich nun auch nicht direkt vor den Augen eines Fremden Pipi machen will. Die Zeit vergeht, und ich komme nicht zurück. Statt dessen laufe ich ein paar hundert Meter den Weg zurück, falls er aussteigt und nach mir sucht. Dann mußte ich nur noch darauf warten, daß Cissy zurückkam und mich abholte.«
    »Kaum war Benny ausgestiegen, fuhr ich an dem Wagen vorbei, schaltete das Licht ein und drückte auf die Tube. Ich habe keine zehn Minuten bis zum Saloon gebraucht«, sagte Cissy mit glänzenden Augen. »Wißt ihr, was für ein Gefühl es ist, mitten in der Nacht mit Vollgas über eine kurvige Bergstraße zu zischen?«
    »Nein, und ich hoffe, ich werde es auch nie erfahren«, sagte ich. »Jedenfalls bretterte Mrs. Evel Knievel auf den Parkplatz hinter dem Saloon, wobei sie so tat, als habe sie Schwierigkeiten mit ihrer Gangschaltung, um mich auf sie aufmerksam zu machen. Der Plan war, daß sie mich in Ruhe lassen würde, wenn alles glatt lief und sie entweder an Marco vorbeigebraust war, während er noch auf Benny wartete, oder nachdem er schon alleine losgefahren war; sie würde mich nur ansprechen, wenn etwas schiefgegangen war. Ich stand auf — das war mein Signal für sie, denn wozu sollte Shorty wissen, wer noch in die Sache verwickelt war —, sah auf meine Uhr und sagte, jetzt wäre es Zeit. Ich wünschte mir nur«, seufzte ich genüßlich, »ihr hättet alle dabeisein können. Wir rasten nämlich los, mit flackerndem Blaulicht, ich auf dem Rücksitz, Marvelous am Steuer, Shorty, unsichtbar für mich, neben ihm. Nach ein paar Minuten, meine Vergötterte, sahen wir, wie sich der Fairlane auf uns zu bewegte. Shorty schnappte sich eines dieser batteriegetriebenen Megaphone und wies Marco an, bitte rechts ran zu fahren und stehenzubleiben. Was er tat; ich nehme an, er war noch nicht sonderlich beunruhigt. Wir hielten, Kühler an Kühler, direkt vor ihm. Wir stiegen alle aus, außer Marco. Marv und der Lieutenant schlenderten rüber zum Fairlane, wie Cops das eben so machen, und ich konnte erkennen, daß Marv sich gut amüsierte. Ich blieb beim Streifenwagen und, wenn ich das so sagen darf, amüsierte mich ebenfalls.
    >Entschuldigen Sie die Störung, Sir<, sagte Marv ölig und beugte sich hinunter zum Wagenfenster, >aber wußten Sie, daß Ihr linkes hinteres Bremslicht beschädigt ist?< >Nein, wußte ich nicht, Officer<, sagte Marco. >Tut mir leid, das muß gerade eben passiert sein. Erstaunlich, daß Ihnen das aufgefallen ist, wo Sie mir doch entgegenkamen und das Licht hinten an meinem Wagen ist.<
    >Ich habe eine erstaunlich gute Nachtsicht<, sagte Marv. >Würden Sie bitte für einen Moment aussteigen, ich zeige es Ihnen, dann können wir die Sache mit etwas Glück gleich abschließend
    >Aber natürlich<, sagte Marco scheißfreundlich. Er schaltete die Scheinwerfer aus und kletterte auf die Straße, so daß ich ihn zum ersten Mal richtig erkennen konnte. Gibt nicht viel an ihm, worüber man nach Hause schreiben könnte, muß ich gestehen. Ein kleiner Mann mit einem schmalen, braungebrannten Gesicht, randlose Brille, kurzärmeliges Hemd mit seinen Initialen auf der Tasche, cremefarbene Hose und teure Slipper, in denen bestimmt Einlagen waren, die ihn größer machten.
    Während Marv und Shorty mit ihm um seinen Wagen
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