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Rosen lieben Sonne

Rosen lieben Sonne

Titel: Rosen lieben Sonne
Autoren: David M Pierce
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um den Wagen umzuspritzen, was wir ohnehin nicht tun wollten; wie würde es dir gefallen, wenn sich nicht nur jemand deinen Wagen ausleiht, sondern ihn auch noch schlecht umgespritzt zurückgibt? Also hängte ich ein paar Fellwürfel an den Rückspiegel und pappte Aufkleber auf die Stoßstangen vorne und hinten, um das erste Erscheinungsbild zu verändern. Du mußt wissen: Alle Streifenwagen sind an einen Computer bei der Meldestelle angeschlossen, und wenn man angehalten wird, warum auch immer, fragt der eine Cop dich nach deinem Führerschein, und der andere checkt deine Autonummer durch.«
    »Langsam ging es also richtig los«, sagte ich und gab meiner Pfirsichknospe eine Kopie von Ricks Karte, »du mußt dir das mal vorstellen. Es ist halb elf. Es ist dunkle Nacht. Die Sterne blinkern. Suze und Sara sind hier an der Basis, wehren die Angriffe ab und verteidigen das Fort. Shorty, ich und ein Sheriff s Deputy namens Marvelous Marv genießen unsere kühlen Getränke. Wade sitzt, ausgerüstet mit einem Walkie-Talkie, in Suze’ Wagen, der in einer kleinen Straße in der Nähe der Katastrophen-Kehre steht. Neben ihm Cissy, auf ihrem Killer-Bike, mit einem zusätzlichen Sturzhelm. Und mein alter Freund Benny, fein angezogen und mit einer hübschen Brille wie jeder harmlose Vertreter, sitzt im Fairlane, auf dessen Beifahrersitz die sorgfältig verpackten Naturaufnahmen liegen, zwei große Pakete mit ebenso scheußlichen wie illegalen Sodomiebildern. Inzwischen hat Benny — Nummer acht auf dem Zeitplan — die Nummernschilder erneut ausgewechselt und eines der hinteren Bremslichter kaputtgehauen.
    Willy lungert in dunklen Klamotten im Unterholz der Katastrophen-Kehre herum, in einer Hand den Auslöser, in der anderen ein Walkie-Talkie, einen Ersatz-Auslöser in der einen Tasche, eine Taschenlampe und einen Satz Schlüssel für Marcos Wagen in der anderen.«
    »Ich brauche noch einen Drink«, sagte Evonne. »Ich fange an, die Wirklichkeit aus den Augen zu verlieren.«
    Während Suze ihr nachschenkte, fuhr ich fort: »Es ist also halb elf. Dunkle Nacht. Cissy ruft von Tilly’s Tavern aus hier an und sagt, ab dafür, was bedeutet, alle sind am Platz. Fünf Minuten später ruft Suze mich im Saloon an und verkündet mir die gute Nachricht, das waren die Punkte zehn und elf auf euren vertrauenswürdigen Zeitplänen. Wir warten. Die Spannung steigt.«
    »Ich fand es nicht besonders spannend«, sagte Benny. »Du, Willy?«
    »Absolut nicht«, sagte Willy. »Ich mußte in einer Viertelstunde fünfmal pissen, aber das war’s.«
    »Ich war cool, Mann«, sagte Wade und wischte sich ein paar Krümel vom Bauch. »Hab die Sterne beobachtet.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte ich. »Die Spannung stieg also nicht. Wie ging es denn nun weiter, Willy?«
    »Also, ein wenig Zeit vergeht, und ein oder zwei Autos fahren vorbei, und dann taucht endlich unser Freund Marco auf. Ich drücke auf den Knopf, und beide Reifen platzen, ohne jedes weitere Geräusch, außer dem, was platzende Reifen eben machen. Marco fährt langsam, weil die Straße ziemlich kurvig ist, deshalb hat er kein Problem, den Wagen unter Kontrolle zu behalten, er bleibt einfach stehen. Ich rufe Wade mit dem Walkie-Talkie und sage, er soll Benny losschicken.«
    »Nummer zwölf, dreizehn und vierzehn auf unserer handlichen Übersicht«, sagte ich.
    »Mein Einsatz«, sagte Wade. »Ich sage: >Benny, wir wollen doch nicht, daß jemand anders vor uns ankommt.<«
    »Und ich fuhr los«, sagte Benny.
    »Ich folgte ihm«, sagte Cissy. »Nicht zu nah, und ohne Licht. Und als er anhielt, hielt ich auch an.«
    »Ich kam um die Kurve, und da stand Marco neben seinem Wagen und sah sehr unglücklich aus«, sagte Benny. »Als braver Samariter hielt ich an und fragte: >Was ist denn Ihr Problem, mein Freund?<
    >Zwei verdammte Platte gleichzeitige sagte er, >ist denn das zu glauben?<
    >Mann, das ist echtes Pech<, sagte ich. >Ich hab vorhin n paar Scherben auf der Straße gesehen, vielleicht ham irgendwelche Kinder Milchflaschen zerschlagen. Hören Sie, in nem Kilometer oder so gibt’s n Telefon in ner Bar, an der ich sowieso vorbeikomme. Also steigen Sie ein, dann können Sie n Abschleppdienst rufen, kein Problem.<
    Da er sowieso zu dieser Bar gewollt hatte, sah er nur kurz auf seine Uhr und nahm mein Angebot an. Er schloß seinen Wagen ab und kam rüber zu mir. >Schmeißen Sie das Zeug einfach auf den Rücksitz<, sagte ich, was er tat. Dann stieg er ein und los ging’s.«
    »Ich immer noch
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