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Rose

Rose

Titel: Rose
Autoren: Marcel Conrad
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Der Junge merkte, wie vor lauter Erregung sein Glied anfing, hart zu werden. Er überlegte, ob sein Stiefvater auch so empfunden hatte, als seine Hand ihn mit voller Wucht erwischte.
    „Das muss ich morgen gleich mal testen“, sagte er leise zu sich selbst. „Morgen in der Schule werde ich Tommy in der Pause mal so richtig eine reinhauen.“ Er war so darauf gespannt, dass er in jener Nacht echte Probleme hatte einzuschlafen.
    Nächsten Morgen in der großen Pause:
    „Hey, Tommy! Komm mal her, ich muss dir unbedingt was zeigen.“
„Was denn?“
„Man, komm her, dann wirst du es schon sehen.“ Tommy war Michaels Klassenkamerad und beide Jungs waren recht gut befreundet, nur dass Tommys Vater halt ´ne Lusche war, so wie jeder Vater von seinen Mitschülern. Nur Klaus war in Michaels Augen ein echter Mann. Michael lockte Tommy hinter den kleinen Schuppen, in dem der Hausmeister seine Gerätschaften aufbewahrte. Hier konnte sie niemand beobachten.
    „Micha, was ist denn los?“
„Versprich mir erst, dass du niemanden erzählst, was hier gleich passieren wird.“
„Was soll denn passieren?“
„Versprich es!“
„Warum bist du denn so aufgeregt?“ Ja, das war Michael auch. Er war aufgeregt, wie Kinder es sind, kurz vor Weihnachten, kurz bevor die Geschenke aufgemacht werden dürfen. Michael freute sich auch jetzt auf sein Geschenk, das in Form von Tommy vor ihm stand. Es war schließlich das erste Mal, dass er jemand anderes schlagen würde. Er war gespannt auf das Gefühl, das ihn überkommen würde, nachdem er zugeschlagen hatte. Wird es so schön sein wie gestern, als er sich in seinem Zimmer über das Gesicht gestrichen hatte, oder wird es noch stärker sein, weil er jetzt derjenige war, der zuschlagen würde?
    „Komm schon, versprich es mir!“
„Also gut, ich verspreche es.“
„Mach deine Augen zu und erst wieder aufmachen, wenn ich es sage. Ok?“
„Aber…“
„Willst du es nun wissen, oder nicht?“, unterbrach ihn Michael.
„Ja, natürlich will ich es wissen!“
„Dann schließe verdammt noch mal, deine Augen.“
    Tommy schloss seine Augen und zappelte ein wenig hin und her, schließlich sollte er ja jetzt gleich ein großes Geheimnis erfahren.
    „Und nicht schummeln“, betonte Michael energisch.
    „Nun mach schon.“
    Michael blickte auf seine rechte Hand, holte aus, soweit er konnte und schlug Tommy mit voller Wucht die flache Hand ins Gesicht. Doch die erwartete Befriedigung blieb aus, weil Tommy gleich zu heulen anfing und losrannte, um es der Pausenaufsicht zu petzen.
    „Was war denn das für ein Scheiß“, regte Michael sich innerlich auf. „Das Vorspiel, das war ja ganz nett, aber der Schluss.... Na ja, ich glaube ja, das nicht ich daran schuld bin, sondern die Weichwurst von Tommy. Der wird bestimmt mal eine Schwuchtel. Ich muss mir unbedingt keine Opfer mehr suchen, sondern echte Gegner.“
    In diesem Augenblick kam auch schon Tommy wieder. Nicht alleine, sondern mit Verstärkung. Frau Schmidt fand das alles gar nicht witzig. Sie war schwer enttäuscht von Michael. Ihr bester Schüler und dann so etwas? Deshalb fragte sie gleich mal nach, was denn passiert sei.
    Michael antwortete nur, dass Tommy ihn einen Wichser genannt hatte und dass er deshalb leider ausgerastet sei. Es tue ihm sehr leid. Und als Geste der Versöhnung hielt er Tommy seine Hand hin.
    Doch Tommy war damit überhaupt nicht einverstanden.
    „Das habe ich gar nicht gesagt! Micha hat mich einfach so ohne Grund geschlagen!“
    Frau Schmidt glaubte Tommy kein Wort, denn Michael würde ja nicht ohne Grund jemanden schlagen, dafür war er doch viel zu klug.
    „So, Tommy, Schluss jetzt, Michael wird dich ja nicht ohne Grund geschlagen haben. Er bietet dir sogar seine Hand an, um sich mit dir zu vertragen und du...? Nimmst seine Entschuldigung nicht mal an. Ich denke, dass du dich entschuldigen müsstest, nachdem du solche schlimmen Kraftausdrücke benutzt hast.“
    Tommy senkte seinen Kopf und schlürfte davon, weil ihm klar wurde, dass er hier keine Chance mehr hatte. Er wusste, würde er versuchen sich zu wehren, würde er alles nur noch schlimmer machen.
    Michael hatte hingegen gelernt, dass sein Stiefvater mit allem Recht gehabt hatte, was er gesagt hatte. „Nur die besten kommen weiter.“ Schade nur, dass Frau Schmidt seinem Stiefvater wohl nichts erzählen würde, denn auf die Bestrafung wäre er echt gespannt gewesen.
    Doch die Erkenntnis, die er gewonnen hatte, war
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