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Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Titel: Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
Autoren: Rainer Frank
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sehr viel mehr als vorher.  
     
     

Erkenntnisse in Rathenow
     
    Frank fuhr in Wustermark von der A 10 ab, so wie es ihm Kommissar Nils Berger empfohlen hatte. Bisher war er ganz gut unterwegs, doch jetzt kam die Landstraße und es wurde etwas mühsamer. Der Kollege, der ihm gestern die erfreuliche Neuigkeit der Verhaftung des gesuchten Dealers mitgeteilt hatte, gab ihm nun die Anlaufadresse durch. In ungefähr 30 Minuten sei er da, bestätigte er ihm umgehend.  
    Vor dem renovierten Altbau in einer schönen Rathenower Innenstadtlage stand ein Polizeibeamter, der nahm ihn in Empfang und begleitete ihn in eine Erdgeschosswohnung. An der Tür stand der Name Keller. Kommissar Alexander Berthold begrüßte ihn freundlich und informierte kurz über die Einzelheiten.    
    Sie hatten auf der übermittelten Zeichnung diesen Mario Keller sofort erkannt, der sei auch kein so ganz unbeschriebenes Blatt. Sie hätten die Wohnung drei Tage observiert und ihn dann, als er endlich mal wieder auftauchte, sofort festgesetzt. Man habe weder im Auto noch in der Wohnung bisher Drogen gefunden. Der Kerl schwiege noch und zeige sich in keiner Weise kooperativ.  
    Die Wohnung lag im Erdgeschoss nach hinten raus und hatte einen kleinen Garten mit einem Sitzplatz. Es gab neben einem kleinen Schlafzimmer noch ein wesentlich geräumigeres Wohnzimmer, eine Küche, ein Bad und ein Arbeitszimmer. Einige Aktenordner waren schon in Kartons verpackt und sein Rechner war bereits abgeklemmt. Kommissar Berthold schlug Frank vor, dass sie die Kollegen hier weiterarbeiten lassen und ins Büro fahren. Dort könne er sich diesen Mario Keller auch ansehen. Frank bat darum, noch einen kurzen Blick in die Akten von Keller werfen zu dürfen. Eine halbe Stunde später waren sie dann auf dem Weg zu Bertrams Dienststelle.  
    Sie verabredeten, dass Frank zunächst eine Vernehmung Kellers machen sollte und Berthold die Sache aufmerksam verfolgte. Frank hatte ja wesentlich mehr Vorkenntnisse und konnte dem Kerl so viel besser auf den Zahn fühlen.  
    „Du weißt, wir können den ohne Beweise nicht sehr lange hier festhalten.“  
    „Ja, leider. Aber lass mich mal machen. Ich habe immerhin einen Zeugen. Den, der auch das Bild von ihm gezeichnet hat. Kannst du veranlassen, dass die Ordner mal nach Handyverträgen durchforstet werden? Ich habe da so einen leisen Verdacht.“  
    „Eins haben wir ihm vorerst abgenommen. In der Wohnung und im Auto war bisher kein zweites Mobiltelefon zu finden.“  
    „Ich wette, dass er mehr als einen Vertrag hat.“  
    Bei einem kleinen Mittagsimbiss schloss Frank dann seinen Kollegen grob an die ganze Geschichte an.  
    „Ich glaube nicht, dass dieser Keller zum Kopf der Bande gehört, der ist garantiert nur ein kleiner Zwischenhändler.“  
    „Das glaube ich auch. Als selbstständiger Vertreter für Fitnessstudiobedarf ist er ja viel unterwegs und kommt auch gut rum.“  
    „Was willst du denn für eine Taktik anwenden bei dem Kerl?“  
    „Das weiß ich auch noch nicht genau. Das entscheide ich, wenn ich den vor mir habe und ihm einmal in die Augen schauen konnte. Auf jeden Fall werde und muss ich ein bisschen bluffen. Entweder meine Nase erweist sich als gut oder ich gehe damit baden.“  
    Dann wurde Mario Keller von einem Beamten in den Verhörraum gebracht. Frank bot ihm einen Stuhl an und wirkte recht freundlich. Er setzte sich ihm gegenüber und schaute einige Sekunden in sein markantes Gesicht. Dann blätterte er wahllos in den vor sich liegenden Unterlagen. Mario Keller war 26 Jahre alt, hatte eine ganz normale Figur und schwarze Haare. Seine grauen Augen sagten Frank, er hatte nur wenig Angst. Vor ihm saßen 172 Zentimeter ausgekochter Ganove. Frank fand, der Kerl war nicht unattraktiv. In einer anderen Situation wäre ein kleiner Flirt fällig gewesen. Doch jetzt ging es um viel wichtigere Dinge.  
    Franks Schweigen machte Keller langsam nervös. Gerade deswegen wurde Frank immer gelassener.  
    „Ihr könnt mich hier nicht länger festhalten, ich habe nichts gemacht.“    
    „Gemacht vielleicht nicht, aber getan hast du schon so einiges.“  
    „Ihr habt nichts gegen mich in der Hand.“  
    „Oh, das sehe ich aber ganz anders.“  
    „Und was sollen das sein?“  
    „Also Boris Bertram hat mir das eine oder andere sehr bereitwillig gezwitschert.“  
    „Und wer soll das sein, nie gehört den Namen.“  
    „Das sagen am Anfang alle. Soll ich ihn hier einmarschieren lassen? Das
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