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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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Augen.
    „Ich konnte meinem Sohn ja schlecht sagen, dass sein Vater sich von mir scheiden lassen wollte, um seine Tante zu heiraten. Ich wollte das Bild nicht zerstören, das er von seinem Vater hatte. Deshalb kann er auch bis heute nicht verstehen, warum ich nicht so erpicht auf den Kontakt mit der griechischen Verwandtschaft bin. Das hat uns ziemlich entfremdet. Vor fünf Jahren hat Katherina wieder geheiratet, und das Verhältnis zwischen Alex und mir ist inzwischen etwas enger geworden. Aber Sie verstehen jetzt sicher, warum diese jährliche Kreuzfahrt nicht unbedingt mein Lieblingsurlaub ist.“
    „Aber warum sagen Sie Ihrem Sohn nicht einfach die Wahrheit? Das ist doch sicher besser, als …“
    „Nein“, unterbrach Anna sie. „Das kann ich ihm nicht antun. Die Familie bedeutet ihm alles. Mit achtzehn wollte ich ihm nur seine Illusionen nicht nehmen, aber heute macht es mir einfach nicht mehr so viel aus.“
    Wenn der Mann kein so unsensibler Klotz wäre, hätte er seiner Mutter schon vor Jahren anmerken müssen, was in ihr vorgeht, dachte Ginger im Stillen. „Ich finde trotzdem, dass Sie die Sache mit ihm klären sollten.“
    „Nein, das kommt nicht infrage, Kind. Wenn ich gewusst hätte, dass Sie das so aufregt, hätte ich es Ihnen gar nicht erst erzählt.“ Anna setzte sich aufrecht hin, und ihre bis dahin bebende Stimme klang plötzlich fest und energisch. „Machen Sie mich nur heute Abend so schön wie möglich. Wir essen um neun im Salon. Unser gemütliches Abendbuffet auf dem Achterdeck wird mir fehlen. Aber jetzt kommen Sie her, und tun Sie Ihr Bestes. Heute Abend will ich Katherina die Schau stehlen.“
    Und das tat sie. Das lange Haar von Ginger zu einem eleganten Nackenknoten gesteckt, Ohren und Hals mit funkelnden Brillanten geschmückt und die immer noch wohlgeformte Figur in ein zartblaues Seidenkleid gehüllt, gab Anna eine ausgesprochen attraktive Erscheinung ab.
    Auch Ginger hatte sich sorgfältig zurechtgemacht und ihr einziges Abendkleid angezogen. Es war ein schulterfreies schwarzes Designermodell, das sie in einem Secondhandladen in London erstanden hatte. Es schmiegte sich hauteng an ihren schlanken Körper, hatte jedoch an der Seite einen hüfthohen Schlitz. Die roten Locken hatte sie hochgesteckt und nur ein paar vereinzelte Strähnchen gelöst, die ihr Gesicht umspielten. Für gewöhnlich trug Ginger nur wenig Make-up, aber an diesem Abend hatte sie alle Register ihrer Schminkkunst gezogen.
    Ginger stützte Anna leicht, als sie schließlich den Salon betraten. Sie waren absichtlich etwas zu spät gekommen, damit Anna mit ihren Verwandten nicht auch noch einen Aperitif nehmen musste. Alex stand am Kopfende der Tafel und unterhielt sich angeregt mit seiner Tante, Sylvia und zwei Männern, die Ginger noch nicht gesehen hatte. Bei ihrem Eintreten begrüßte er Anna strahlend.
    „Da bist du ja, Mutter! Wir dachten schon, du kommst nicht.“ Alex ließ seinen Blick zu Ginger gleiten und musterte sie genüsslich von Kopf bis Fuß. Dabei lächelte er süffisant. Ihr war klar, dass er das mit Absicht tat, und sie gab sich alle Mühe, nicht rot zu werden.
    „Sehr hübsch, und sicher sehr zeitaufwendig“, sagte er betont langsam. „Aber wenn es Ihnen zu viel wird, neben sich selbst auch noch meine Mutter zu pflegen, brauchen Sie es nur zu sagen, Miss Martin.“
    „Das wird es nicht, Mr Statis“, fauchte Ginger. Offensichtlich war die Zeit für harmlose Witzeleien vorbei, und mit der förmlichen Anrede wollte Alex ihr unmissverständlich klarmachen, wo sie hingehörte. Für ihn war sie nur eine Bedienstete. Dass er auch seiner eigenen Mutter gegenüber so unverschämt war, erboste Ginger maßlos. Sie kochte noch vor Wut, als Alex sie kurz den zwei Neuankömmlingen vorstellte.
    Der eine war sein Assistent James, ein großer blonder Engländer, der andere sein Buchhalter, ein Grieche namens Andreas. Damit waren sie insgesamt zu neunt, und Ginger atmete erleichtert auf. Als einzige Dame ohne Tischherr konnte sie im Hintergrund bleiben. Aber es sollte anders kommen.
    Alex saß am Kopfende der Tafel, flankiert von seiner Mutter und Sylvia. Neben Anna waren Andreas, Katherina und ihr Mann, während Maria, James und zuletzt auch Ginger auf Sylvias Tischseite Platz nahmen.
    „Wir haben einen Mann zu wenig“, stellte Spiros lachend fest.
    „Ein guter Mann ersetzt ein Dutzend andere“, flötete Sylvia mit einem schmachtenden Blick auf Alex. Dabei legte sie ihre Hand mit den rot lackierten
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