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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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ist!“ Wieder lachte Aspasia, und wieder spürte Bliss, wie sie an den Haaren gezogen wurde. „Weißt du, man wird sich daran erinnern, dass du auf der Jacht einen Schwindelanfall gehabt hast und ins Meer gefallen bist, und nicht einmal der kyrios selbst wird Verdacht schöpfen.“
    „Was … was erhoffst du dir davon?“ Zu Tode erschrocken, wie sie war, denn diese Frau war zweifellos verrückt, musste Bliss sie immer weiterreden lassen. Solche Leute redeten gern über sich selbst.
    „Der kyrios wird ein trauernder Witwer sein, und man wird ihn über seinen Verlust hinwegtrösten müssen. Seine Mutter mag mich gern, weißt du. Ihr wäre es lieber, ich wäre ihre Schwiegertochter.“ Während Aspasia sprach, betrachtete sie ihre Zigarette, dann schob sie sie sich zwischen die Lippen. „Der kyrios ist ein schwerreicher Mann, aber immerhin ist er nicht von Adel, nicht wahr? Seiner Mutter fehlt es heute an nichts, aber früher hat sie Ziegen gehütet. Warum sollte ich also nicht gut genug für ihn sein?“
    „Das bist du bestimmt“, sagte Bliss vorsichtig. „Es war schlau von dir vorzugeben, du könntest nur ein wenig Englisch. Du sprichst es wirklich sehr gut.“
    „Das weiß ich.“ Aspasia lächelte und ließ den Blick über Bliss’ Gesicht gleiten, das angespannt war vor Schmerz, denn wieder zerrte Aspasia sie brutal an den Haaren. „Du hast keine Schwierigkeiten dabei, mich zu verstehen, wie?“
    Bliss konnte nur hoffen, dass Lukas sie suchen und hierherkommen würde, sodass sie sich in seine beschützenden Arme werfen konnte. Was würde es dann schon noch ausmachen, dass er sie gekauft hatte, als wäre sie ein objet d’art , ein Kunstobjekt, das er an dem Tag, als er nach Cathlamet kam, in einem Fenster ausgestellt sah?
    „Ich wollte Englisch lernen, und kyrios’ Mutter hat es so eingerichtet, dass ich Unterricht nehmen konnte.“ Noch einmal betrachtete Aspasia das glühende Ende ihrer Zigarette, und es war offensichtlich, dass sie sich eine neue anstecken musste. „Warum sollte ich diesen Ehrgeiz nicht haben? Ich sehe gut aus, und mein Haar ist genauso schön wie deines.“
    „Dir würde es wohl kaum gefallen, wenn ich versuchte, es dir mit den Wurzeln auszureißen“, sagte Bliss leise.
    „Nein“, gab Aspasia zu, „aber du bist jetzt nicht mehr wichtig. Du bist erledigt.“
    „Wenn dein Freund mich aufs Festland gebracht hat, wirst du nie wieder von mir hören, das verspreche ich …“
    „Der kyrios würde dir nachfahren und dich suchen.“ Mit einer nervösen Geste warf sie ihre verglühte Zigarettenkippe weg, dann griff sie unbeholfen um ihren eigenen Körper herum, um sich eine neue zu nehmen, die in der Schachtel in ihrer rechten Manteltasche steckte. Bliss zögerte nicht. Als sie merkte, wie der Griff in ihrem Haar sich lockerte, sprang sie mit einem Satz zurück und verpasste Aspasia einen gewaltigen Schlag auf die Nase.
    Dieses Mal schrie Aspasia auf vor Schmerz, zu Bliss’ großer Freude, die aus diesem schaurigen Zimmer flüchtete. Und während sie über den Flur rannte, rief sie immer wieder Lukas’ Namen, schrie aus Leibeskräften, schrie fast das ganze Haus zusammen.
    Bis ans Ende ihrer Tage würde Bliss den Augenblick nicht vergessen, als sie ihn die Treppe herauf auf sich zustürmen sah. Niemals würde sie vergessen, wie sicher sie sich fühlte, als er sie an sich riss und in die Arme schloss, als wäre sie der kostbarste Schatz auf dieser Welt.
    Türen wurden aufgerissen, Bedienstete liefen um sie herum, und Bliss begann, in unzusammenhängenden Sätzen zu erzählen, was sie mit Aspasia erlebt hatte.
    Die maßlose Wut, die Lukas daraufhin erfasste, nahm Bliss für immer jeden Zweifel an seiner Liebe zu ihr. Dieses Mal waren die Tränen, die ihr übers Gesicht rannen, Tränen der Erleichterung. Und sie verstand, weshalb Lukas’ Restwut gegen sie gerichtet war, nachdem die Polizei mit einer Barkasse abgelegt hatte, Aspasia und den Seemann Kristos in ihrem Gewahrsam.
    Wie ein Panter tigerte Lukas im Schlafzimmer hin und her und verlangte zu wissen, wie sie überhaupt auf den Einfall kommen konnte, wegzulaufen. „Ich hätte niemals gedacht, dass du so weit gehen würdest“, sagte er brummig.
    „Warum nicht?“ Bliss lag zusammengekuschelt auf dem Bett und sah ihn mit jenem strahlend glücklichen Ausdruck an, den nur Liebende haben.
    „Weil“, antwortete er in scharfem Ton, „du genauso gut wie ich weißt, dass wir zusammengehören und lächerliche Streitereien über
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