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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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hohen getäfelten Türen nicht mehr zu den eleganten Räumen hin öffneten, in denen elfenbeinfarbener Brokat an den Fenstern hing und hochlehnige Ledersessel zum Verweilen einluden.
    „Es kann nicht wahr sein!“ Ihre Augen schienen ihn anzuflehen, es zu verneinen, stattdessen aber führte er sein eigenes Brandyglas an ihre Lippen und bedeutete ihr mit seinem Blick zu trinken.
    Sie trank einen kleinen Schluck und hustete gleich, weil ihr der Alkohol in der Kehle brannte.
    „Das Haus ist ausgebrannt“, sagte Lukas und hielt ihren Blick fest. „Soweit ich informiert bin, stehen nur noch ein paar Außenmauern.“
    Bliss schauderte. „Wie … wie steinerne Denkmäler.“
    „Leider ja, Bliss.“ Noch einmal drängte er ihr einen Schluck Brandy auf.
    „Wann … wann ist es passiert, Lukas? Und wie?“
    Er erklärte, dass Materialien für die Tapezierarbeiten, wie Farbe und ölverschmierte Lappen, vermutlich durch eine im Lagerraum versehentlich liegen gelassene brennende Zigarette in Brand geraten waren.
    „Die Versicherungsgesellschaft wird die genaue Ursache herausfinden.“ Plötzlich stürzte Lukas seinen Brandy in einem Zug hinunter und schloss die Finger fest um das Glas.
    Während die schockierende Nachricht immer mehr in ihr Bewusstsein sickerte, betrachtete Bliss den Text und immer wieder das Wort „Cathlamet“. Mit einem Mal hatte sie das Bild des in Flammen stehenden Hauses vor Augen und schauderte heftig.
    „Wann hast du – das Telefax erhalten?“ Traurig sah sie Lukas an. „Ist es auf der Jacht mit deiner Post gekommen?“
    Er schien zu zögern, dann spannten sich seine Züge an. „Es ist am Morgen unserer Hochzeit im Hotel eingetroffen.“
    Bliss hörte die Worte, dann begriff sie. Und plötzlich war es, als hätte ein Funke in ihrem Innern ein Feuer zum Schwelen gebracht. „Warum hast du mir nichts davon gesagt? Ich hatte ein Recht, darüber informiert zu werden.“
    „Ich habe mir Sorgen gemacht …“
    „Worüber, Lukas?“ Sie richtete den Blick auf sein Gesicht. „Hast du befürchtet, ich könnte dich an unserem Hochzeitstag verlassen?“
    „Es wäre immerhin möglich gewesen“, gab er zu. „Ich war mir durchaus im Klaren darüber, dass Cathlamet einer der Gründe war, aus denen du mich geheiratet hast.“
    „Wie schön, dass du dir wenigstens darüber im Klaren warst.“ Plötzlich musste Bliss ihre Wut an ihm auslassen. Ihre Wut und ihre Verzweiflung über die rußgeschwärzte Ruine, die sie sich nun anstelle des jahrhundertealten, prächtigen Herrenhauses im Moor vorstellen musste.
    Der Schmerz, den sie dabei empfand, war nichts im Vergleich zu dem Unmut, den sie gehabt hatte, als das Haus an Lukas übergegangen war. Damals war er ihr fremd gewesen, heute aber stand er ihr näher als je ein Mensch in ihrem Leben, und er hatte ihr an ihrem Hochzeitstag nicht genug vertraut, um ihr die Nachricht über die Tragödie, die Cathlamet getroffen hatte, mitzuteilen.
    Er hatte am Altar in der griechischen Kirche neben ihr gestanden, und sie war sich sicher, dass er während der ganzen Trauungszeremonie das Telefax in seiner Jackentasche versteckt gehabt hatte.
    „Ja“, sagte sie mit eisiger Stimme, „ich hätte keinen Grund mehr gehabt, dich zu heiraten, Lukas. Mein Bruder war außer Landes, und du wusstest sehr gut, dass ich dich nicht geheiratet hätte, wenn du mir das Fax gezeigt hättest. Das hätte deine ganzen Pläne über den Haufen geworfen, stimmt’s? Deine Mutter und deine Freunde hätten nicht verstanden, weshalb deine englische Verlobte wegen eines abgebrannten alten Hauses so außer sich gewesen wäre …“
    „Hör auf, Bliss!“ Er streckte die Hand nach ihr aus, und in einem Wutanfall schlug sie sie weg.
    „Du hast nur an deinen verdammten Stolz gedacht. Selbstachtung, Ansehen und Ehre – etwas anderes zählt für dich nicht, oder, Lukas?“
    „Sie bedeuten mir viel“, gab er zu, „aber ich habe nicht eingesehen, was man damit gewonnen hätte, allen den Tag zu verderben. Ich weiß sehr gut, dass dir das Haus viel bedeutet hat, aber letzten Endes werden wir alle irgendwann einmal erwachsen, Bliss. Und die Zeit war gekommen, dass du meine Frau wurdest und dein Leben mit mir teiltest. So tragisch es auch ist, dass Cathlamet den Flammen zum Opfer fiel, schien es mir in gewisser Weise schicksalhaft zu sein.“
    Bliss funkelte ihn wütend an, denn seine Äußerung hatte sie noch mehr in Rage versetzt. „Ich nehme an, du hast Cathlamet nicht absichtlich abbrennen
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