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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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Ursprungs ist und so viel wie ‚übernatürliche Kraft und Begabung‘ bedeutet. Du hast diese Eigenschaften, nicht wahr, Lukas?“
    „Wirklich?“ Er lächelte schief. „Du musst meine Sprache lernen, Bliss, denn sie hat dieselben Wurzeln wie deine. In Athen gibt es einen bemerkenswerten Sprachlehrer, bei dem ich Englisch gelernt habe, und ich glaube, es wäre vorteilhaft, wenn du bei ihm Unterricht nehmen würdest. Möchtest du dich bei ihm anmelden?“
    „Lukas“, sie trank einen kräftigen Schluck Wein, denn sie brauchte Mut, „soll das heißen, wir werden in Athen wohnen, sobald wir Dovima verlassen haben?“
    „Ich habe dort ein großes Apartment, daher erscheint es mir das Natürlichste.“ Bedächtig schnitt er sich ein Stück Lammbraten auf seinem Teller ab. „Hast du etwas dagegen?“
    „Ich hatte gehofft“, sie atmete tief durch, „ich hatte davon geträumt, dass wir Cathlamet zu unserem Zuhause machen – wenigstens für eine gewisse Zeit im Jahr! Können wir das nicht?“
    Er aß äußerst bedächtig, fast so, als wollte er eine Antwort hinauszögern.
    „Lukas, bitte sag Ja!“ Ihr Blick war auf ihn gerichtet, auf den Mann, der sie am Nachmittag in den Armen gehalten hatte, der nicht so grausam sein konnte, ihr zu sagen, Cathlamet sei ein unerfüllbarer Traum, den sie sich aus dem Kopf schlagen müsse.
    „Ich schlage vor, wir besprechen das beim Kaffee“, sagte er. „Lass uns zuerst unser Essen genießen, ja?“
    „Dann wird mir deine Entscheidung, was Cathlamet betrifft, also nicht gefallen?“ Bliss versuchte, gefasst zu klingen, aber ihre Stimme bebte. Sie mochte gar nicht an das denken, was in Kürze geschehen würde. Sie merkte schon an seinem Verhalten, dass es mit der Harmonie, die sie gemeinsam gefunden hatten, bald vorbei sein würde, sobald Cathlamet zur Sprache kam. Was würde sie tun, wie würde sie reagieren, wenn er sagte, er habe beschlossen, das Haus zu verkaufen?
    Das Dessert wurde aufgetragen, und so köstlich die heißen Früchte in frischer Sahne auch waren, Bliss war der Appetit vergangen. Sie merkte, wie Lukas sie beobachtete, als sie sich zwang, ein wenig von der Nachspeise zu kosten.
    Er machte ihr keine Vorhaltungen und sprach auch erst wieder, als sie den Salon betraten, wo ihnen der Kaffee gebracht wurde. Lukas stand, die Kaffeetasse und den Unterteller in der Hand, vor der weißen Wand unter der tiefblauen Decke, an der eine Lampe in Form einer großen Schiffsglocke hing. Der runde Teppich war aus Astrachan, einer Lammfellart, und auf dem niedrigen Fenstersims standen schwarze Keramikvasen, in die griechische Muster eingearbeitet waren.
    Von irgendwo jenseits der Fenster trug die laue Nachtluft Klänge griechischer Musik herüber, in der sich untrennbar Freude und Sorge ihren Ausdruck suchten, auf eine Weise, wie Bliss es noch nie gehört hatte.
    Diese Klänge schienen ihr zu sagen, dass das Leben mit einem Griechen niemals ein Kompromiss sein konnte. Es war Arkadien, wo Schatten lauerten, die Freude und Leid im gleichen Maß hervorbrachten.
    Bliss stellte ihre Kaffeetasse beiseite und fuhr sich nervös mit den Fingern durchs Haar, das wie ein silberner Schleier ihr Gesicht halb vor ihm verbarg. Sie bereitete sich darauf vor zu sprechen, suchte nach Worten, die nicht zum Streit mit ihm führen würden.
    „Ich habe versucht, dein Haar passend zu beschreiben, moi ya, und jetzt fällt es mir ein. Es ist wie die silberne Schwinge eines Falken im Flug.“
    Jenseits der Fenster hämmerte die Musik wie die Schläge eines metallischen Herzens, und aus dem Geäst der Kiefern erklang der Gesang der Zikaden. Als Bliss auf dem niedrigen Sofa die Beine unter sich zog, schimmerte ihr Kleid wie ein Rauchschleier um ihren Körper, und mit gehetztem Blick sah sie sich in diesem Raum um, mit seinem elfenbeinfarbenen Teppich, seinen Lampen aus weißen Onyxsockeln und den handgearbeiteten Möbelstücken. Schließlich blieb ihr Blick in einer Nische hängen, in der eine Ikone aus Elfenbein mit halb maskiertem Kopf stand.
    „Sprich dich aus, Bliss“, befahl er. „Wir hatten unseren Kaffee, und ich habe dir versprochen, dir deine Frage wegen Cathlamet zu beantworten.“
    Ohne den Blick von der Ikone zu nehmen, fragte Bliss ihn noch einmal, ob sie einen Teil des Jahres auf Cathlamet verbringen könnten.
    „Es tut mir leid, aber das ist nicht möglich.“
    Seine Antwort machte sie fassungslos, denn sie kam ihr so grausam und herzlos vor. Sie sah ihn an, verletzt und verwirrt, und
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