Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 131 - Der Skorpion

Rolf Torring 131 - Der Skorpion

Titel: Rolf Torring 131 - Der Skorpion
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
Untersuchung richtete er sich auf und sagte:  
      „Er ist nur durch einen Schlag betäubt Du hast den Mulatten gestört, Hans. Er hat wahrscheinlich den Schein deiner Lampe schon bemerkt, als er an das Bett des Gouverneurs trat.  
      In dem Augenblick trat Pongo ein.  
      „Pongo Mulatten ein Stück verfolgt, Mulatte aber entkommen," meldete er mit mürrischem Gesicht.  
      „Wir werden ihn schon bekommen," erwiderte Rolf voller Zuversicht. „Jetzt müssen wir uns erst mal um den Gouverneur kümmern. Kannst du hier irgendwo Wasser entdecken, Hans?"  
      Ich hatte bereits die große Petroleumlampe angezündet, die von der Decke herabhing. In der abgelegenen Gegend gab es in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts noch kein elektrisches Licht. Schnell fand Pongo Waschwasser.  
      Nach wenigen Minuten schon bewiesen die Atemzüge des Gouverneurs, daß er nahe am Erwachen war.  
      Dann schlug er die Augen auf und blickte uns entsetzt an:  
      „Wer ... wer ... sind Sie denn?  
      „Trinken Sie zunächst einen Schluck Wasser" sagte Rolf.  
      „Was wollen Sie hier?" fragte der Gouverneur, nahm aber folgsam einen Schluck Wasser und noch einen aus dem dargereichten Glas, das Rolf an seine Lippen führte, während seine andere Hand den Gouverneur im Rücken stützte.  
      Der Gouverneur war ein zäher Mann, er erholte sich viel schneller, als wir je zu hoffen gewagt hatten. Rolf berichtete in ganz knappen Worten, was wir erlebt hatten, seitdem wir auf Cuba waren. Zum Schluss erst nannte er unsere Namen.  
      „Ich erkenne Sie aus Bildern in Zeitschriften wieder, meine Herren," sagte der Gouverneur und gab jedem von uns, auch Pongo, die Hand. »Ich heiße Henry Malcolm. Ich verstehe Wals nicht; sein Benehmen ist mir schon immer etwas eigenartig vorgekommen. Das werden wir alles gleich untersuchen, wenn wir zur Stadt zurückgekehrt sind. Vorläufig danke ich ihnen für die schnelle Hilfe. Das Geheimnis des ,Skorpion' ist ja nun wenigstens schon zu einem Teile gelüftet." Der Gouverneur erhob sich. „Ich ziehe mich sofort an. Dann können wir fahren."  
      Sir Henry klingelte nach seinem Diener, der zugleich sein Schofför war. Es dauerte eine Weile, bis er erschien. Der Gouverneur trug ihm auf, sofort den Wagen bereitzustellen. Als wir den Bungalow verließen, meldete sich auch schon hupend der Fahrer unserer Taxe.  
      „Als ich zurückfuhr, meine Herren,", sagte er, „sah ich einen großen Mann; es könnte ein Mulatte gewesen sein, der von der Straße in die Büsche sprang, als er in das Licht meiner Scheinwerfer kam. Ob es der gleiche Mann war, der meinen Kollegen betäubt hat? Ich bin in großer Unruhe."  
      In rasender Fahrt ging es den Weg zur Stadt zurück.  
      Die Stelle, wo der Wagen des anderen Taxifahrers, der von dem Mulatten, seinem Fahrgast, niedergeschlagen worden war, gestanden hatte, war leer.  
      „Ob der Mulatte einen Wagen lenken kann?" fragte ich Rolf.  
      „Das ist gut möglich, Hans"  
      Unser Fahrer bremste. Wir stiegen aus. Auch der Wagen des Gouverneurs hielt an. An den Räder- und Reifenspuren erkannten wir leicht, daß hier ein Wagen zurückgesetzt und gewendet hatte. Also fuhr der Mulatte in dem Wagen des Taxischofförs vor uns her.  
      Unser Fahrer fuhr, so schnell der Wagen es erlaubte. Würden wir den Mulatten bis zur Stadt einholen können?  
      Wir holten ihn nicht ein. Trotz der späten Nachtstunde herrschte in Cuba noch immer lebhaftes Treiben. Viele Polizeistreifen waren unterwegs, einige hielten uns an, aber immer war gleich der Wagen des Gouverneurs heran, auf dessen Wink wir weiterfahren konnten.  
      Auf Wunsch des Gouverneurs fuhren wir zunächst nicht in seinen Palast, sondern zum Fort. Der Posten am Tor meldete dem Gouverneur, daß der Colonel im Verwaltungsgebäude in seiner Wohnung sei, nachdem die Suche nach den entsprungenen Gefangenen ergebnislos verlaufen sei.  
      Sergeant Berrys, der uns auf dem Hofe erkannte, grüßte uns stramm, er machte ein ebenso erstauntes wie erfreutes Gesicht.  
      Entschlossen klopfte der Gouverneur am Hause des Colonels an. Niemand antwortete. Die Fenster waren geschlossen. Merkwürdig! Wir standen ganz still da und lauschten: da war es uns, als hörten wir drinnen ein leises Stöhnen.  
      „Öffnen!" befahl Sir Henry.  
      Unter den wuchtigen Kolbenstößen einiger Soldaten sprang die Tür bald auf; wir drangen ins Haus ein. Das Stöhnen wurde deutlicher. Wir liefen durch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher