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Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Titel: Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott
Autoren: Hans Warren
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weiten Raum gleiten, ehe ich tiefer hinabstieg. Alles war ruhig.  
      Rolf hatte inzwischen den Boden des Kellers erreicht und den Raum, der sich vor ihm auftat, abgeleuchtet. Er war nicht sehr groß und hatte nur einen Ausgang, der nach einem langen Gang führte. Als auch ich unten ankam, hörten wir von oben ein dumpfes Geräusch, das uns zusammenfahren ließ. Die schwere Steinplatte oben an der Treppe hatte sich wieder geschlossen, obwohl wir keine mechanische Vorrichtung hatten finden können und die Platte ja ein Stück beiseite geschoben hatten.  
      „Wieder nach oben?" fragte ich Rolf ganz leise.  
      Er schüttelte den Kopf und schritt, sich nicht weiter um das kümmernd, was oben geschah, auf den Gang zu. Die Wände des Ganges bestanden aus rechteckigen Quadern, die auf ein ansehnliches Alter zurückblicken konnten.  
      Langsam schritten wir vorwärts. Wir ahnten, daß wir beobachtet würden, und rechneten damit, daß wir jeden Augenblick in eine Falle geraten könnten.  
      Aber nichts Unerwartetes geschah. Am Ende des Ganges befand sich wieder eine Öffnung, die in einen kleinen Raum führte, der jedoch keinen Ausgang mehr hatte.  
      Aber es mußte einen Ausgang geben, denn der Chinese war hier verschwunden. Hier war er nicht, also mußte er irgendwo hinausgekommen sein.  
      Wir untersuchten die dicken Quadersteine, konnten aber keine Geheimtür entdecken. Die Steine waren massiv und dicht aneinander gemauert; nicht eine Ritze war vorhanden.  
      „Der Boden, Rolf," meinte ich schließlich.  
      Rolf machte sich daran, den Boden zu untersuchen, fand aber nicht, was wir suchten. Kopfschüttelnd blieben wir stehen und betrachteten noch einmal die Wände.  
      Da hörten wir hinter uns ein Knacken. Wir blickten in die Richtung, aus der der Ton gekommen war, und sahen in der linken Ecke im Boden eine Öffnung: ein Quader hatte sich in die Tiefe gesenkt.  
      „Das sieht wie eine Einladung aus, Hans," sagte Rolf absichtlich sehr laut. „Wir wollen nicht unhöflich sein. Steigen wir hinab!"  
      Ich wollte Rolf warnen, mein Freund aber ging schon auf die Öffnung zu. Er winkte mir mit der linken Hand vielsagend zu.  
      Von der Öffnung aus führte wieder eine Steintreppe in noch tiefer gelegene Kellerräume hinab. Ehe wir die Treppe betraten, untersuchten wir den Stein und fanden eine mechanische Vorrichtung, die den Stein wie eine Fallklappe in Bewegung setzen konnte.  
      Wir ließen den Schein der Taschenlampen in die Tiefe fallen. Der Lichtschein erreichte den Boden nicht. Die Steintreppe führte wie eine Wendeltreppe nach unten und ließ in der Mitte einen röhrenartigen Schacht frei.  
      Sollten wir es wirklich wagen, hier hinabzusteigen? Rolf schien keine Bedenken zu haben, denn er betrat schon die ersten Stufen der nach unten führenden Treppe. Die Treppe war feucht. Wir mußten uns vorsehen, nicht auszugleiten.  
      Tiefer und tiefer ging es hinab. Plötzlich hörte die Treppe auf. Sie brach einfach ab. Aber der Schacht ging noch weit tiefer: er gähnte uns wie der Rachen eines Ungeheuers entgegen.  
      „Wir müssen zurück, Hans," meinte Rolf enttäuscht und lehnte sich gegen die Wand des Schachtes.  
      Da geschah etwas, was wir nicht vermutet hatten: die Wand wich zurück. Ich schrie leise auf. Rolf wäre beinahe rückwärts in die dunkle Öffnung gestürzt. Ich konnte ihn gerade noch halten.  
      „Der unsichtbare Hausherr zeigt uns schon den Weg," lächelte Rolf, nachdem er sich rasch vom ersten Schrecken erholt hatte.  
      „Hoffentlich geht es nicht noch tiefer hinab," flüsterte ich, „die Luft ist hier schon unerträglich stickig."  
      Von der „Tür" aus, die sich so überraschend aufgetan hatte, leuchteten wir den dahinter liegenden Raum ab: er war ziemlich groß, die Wände bestanden ebenfalls aus dicken Quadern. In der Mitte erhob sich ein Sockel, auf dem früher wahrscheinlich eine Figur gestanden hatte. Sonst war der Raum leer. Aber an der gegenüberliegenden Wand war wieder eine Öffnung, die in einen dunklen Raum führte.  
      „Hier scheinen wir an der richtigen Stelle zu sein," sagte Rolf laut und fuhr leise fort: „Wir legen die Taschenlampen auf den Sockel, so daß sie den ganzen Raum ausleuchten. Wir haben dann die Hände frei. Wenn die Lampen auf dem Sockel verloren gehen, schadet es nicht viel, wir haben Ersatzlampen bei uns."  
      „Wollen wir zuerst den dunklen Raum dort hinten untersuchen?" fragte ich meinen
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