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Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Titel: Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott
Autoren: Hans Warren
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aber Pongo hielt mich zurück.  
      „Pongo zuerst hinüber," sagte der schwarze Riese, „Massers zeigen, wie es gemacht wird. Messer wieder vorkommen können."  
      Pongo nahm wieder einen kurzen Anlauf und sprang über die Stelle, als ob die Schwerter noch da wären. Wie gut seine Vorsicht war, zeigte sich sofort, denn im Augenblick, in dem Pongo sprang, zuckten die Schwerter wieder aus der Bodenritze hoch. Jetzt mußte ich warten, bis sie wieder verschwunden waren; dann wollte ich es Pongo nach tun.  
      „Hans, hast du bemerkt, daß unsere Taschenlampen auf dem Sockel verschwunden sind?" rief Rolf zu mir herüber.  
      Natürlich hatte ich bemerkt, daß sie ausgegangen waren, aber ich hatte mir nicht die Mühe und Zeit genommen, nachzusehen, ob sie noch an dem Platze lagen, an den wir sie gelegt hatten.  
      „Hier spukt es tatsächlich, Rolf!" rief ich laut und lachte, aber es war kein fröhliches, kein befreiendes Lachen.  
      Die Schwerter versanken im Boden. Jetzt wollte ich mein Heil versuchen. Rolf deutete mir durch Zeichen an, daß ich möglichst hoch springen sollte. Ich tat es. Aber die Schwerter kamen nicht wieder zum Vorschein.  
      „In den Nebenraum" meinte Rolf, als ich neben ihm stand. „Hoffentlich befinden sich nicht noch andere Tiere als Wächter darin!"  
      „Wir wollen uns beeilen, Rolf, damit wir bald den Rückweg antreten können."  
      Rolf nickte mir zu. Der Raum, den wir vorsichtig betraten, war leer. Plötzlich hörten wir in unserem Rücken wieder ein metallisches Knacken, das uns veranlaßte, uns blitzschnell umzuwenden  
      Vor der Öffnung, durch die wir eben den Raum betreten hatten, hatte sich ein Gitter aus Eisenstäben geschoben. Sie waren verrostet, wie wir bald feststellten. Auch das Gitter war aus dem Erdboden hochgefahren.  
      Wir waren gefangen, denn einen zweiten Ausgang hatte der Raum nicht. Rasch, aber gründlich untersuchten wir jeden Quader, ob wir eine Geheimtür entdecken würden. Unser Suchen war vergeblich. Bald mußten wir weitere Untersuchungen als zwecklos einstellen.  
     
     
     
      3. Kapitel  
      Der „Rätselgott"  
     
      Wir waren durch die Erlebnisse der letzten Stunden überanstrengt, fühlten uns ermattet und müde, setzten uns auf den Boden des Raumes und — schliefen ein.  
      Rolf meinte später, daß wir wahrscheinlich ein in den Raum hinein geleitetes Betäubungsgas eingeatmet hätten.  
      Als wir erwachten, waren wir noch in dem Raum, noch ungefesselt, aber das herabgelassene Gitter zeigte uns mit aller Deutlichkeit, daß wir noch Gefangene waren.  
      Wie lange hatten wir geschlafen? „Sicher Stunden!" vermutete ich.  
      Rolf widersprach. Seine Taschenlampe, deren Batterie vorher schon fast aufgebraucht war, brannte noch. Wir konnten also nur Minuten ohne Bewusstsein gewesen sein.  
      Plötzlich machte ich eine nicht gerade angenehme Entdeckung, die ich Rolf sofort mitteilte: man hatte uns unsere Waffen und alles, was wir sonst in den Taschen bei uns getragen hatten, abgenommen.  
      Rolf lächelte, was mich wunderte. Ich fragte ihn nach dem Grunde seiner Fröhlichkeit.  
      „Wenn man uns die Waffen abgenommen hat, Hans, ist es eigentlich klar, daß man uns nicht töten will. Das hätte man sonst doch gleich tun können."  
      „Vielleicht will man uns für eine besondere festliche Gelegenheit aufheben, Rolf. In derlei Bräuchen haben wir ja Erfahrung!"  
      „Ich weiß nicht genau, was man mit uns vor hat, Hans. Es ist alles ein wenig verworren: die Schwerter, die Riesenschlangen, unser Gefängnis, die Abnahme der Waffen. Ich denke, wir werden den Hausherrn bald zu sehen kriegen; man wird uns hier sicher nicht verhungern lassen wollen."  
      Rolfs Taschenlampe, der einzige Gegenstand, den man uns gelassen hatte, leuchtete immer schwächer; sie würde bald ganz ausgehen. Um eine kleine Reserve zu haben, schaltete ich die Lampe aus.  
      Im Dunkeln unterhielten wir uns leise über Fluchtmöglichkeiten; wir sprachen Deutsch, um nicht verstanden werden zu können, falls man uns belauschen sollte.  
      Es mußte längst wieder Tag geworden sein, unsere Gefährten würden voll Unruhe auf uns warten. Hoffentlich unternahm El Wing in der Zwischenzeit nichts gegen sie.  
      „Massers, hier nicht mehr nach Schlangen, sondern nach Essen riechen," meinte Pongo, indem er sich in unsere leise geführte Unterhaltung einschaltete.  
      Rolf knipste die Lampe noch einmal an. Am Gitter
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