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Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Titel: Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott
Autoren: Hans Warren
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In Tschung-King war es uns nicht aufgefallen, daß eine Anzahl Chinesen uns mit gehässigen Blicken verfolgten. Nur Pongo hatte etwas bemerkt und teilte uns seinen Verdacht mit, daß noch kein Friede zwischen den beiden Sekten geschlossen sein könne.  
      „Hoffentlich haben die Führer der beiden Sekten nicht verraten, wo das Bild der Göttin steht" meinte Rolf.  
      Unser Gespräch wurde durch das Eintreffen Tuin Kolos unterbrochen, dem wir sofort ansahen, daß nicht alles nach Wunsch gegangen war.  
      Er berichtete, daß unter den Mitgliedern der Sekte des „grünen Käfers" Uneinigkeit herrsche. Zuerst habe sich aller eine große Freude bemächtigt, daß die Gottheit gefunden sei. Als sie aber erfahren hätten, daß sie mit den Anhängern El Wings zusammen eine neue Gemeinde bilden sollten, wäre der alte Haß wieder aufgelebt.  
      Tuin Kolo hatte sich an das Wort gehalten, daß es keinen Streit mehr geben dürfe, hatte die Sekte des „grünen Käfers" aufgelöst und nannte die die zu ihm halten wollten, „meine neuen Brüder" Daraufhin sei die Versammlung tumultartig auseinandergelaufen.  
      Rolf erzählte Tuin Kolo, daß Pongo bereits bemerkt habe, daß uns eine Anzahl Chinesen mit hasserfüllten Augen angeblickt hätten. Er fragte, ob er seinen Brüdern erzählt habe, daß wir den „Rätselgott" gefunden hätten. Tuin Kolo bejahte die Frage.  
      Professor Kennt schlug vor, noch einmal zur Klosterruine zu gehen, damit der Hüter der Gottheit Bescheid wüßte, was sich in der Stadt ereignet hatte. Er hoffte, daß sich eine Anzahl Chinesen melden würden, die bereit wären, die neue Gottheit zu schützen.  
      Ähnliches berichtete El Wing, der eine halbe Stunde später erschien. Auch er rechnete mit Kämpfen, obwohl die Mehrzahl seiner Sekte auf seiner Seite stehe.  
      Rolf meinte, wir alle müßten noch einmal zur Ruine gehen. Wir sollten uns jedoch erst vor der Stadt treffen. Die beiden Sektenführer sollten ein paar Anhänger mitbringen, auf deren Treue sie sich verlassen konnten.  
      Wir verließen einzeln die Jacht und warteten im Walde aufeinander. Tuin Kolo war der erste, der erschien. Allmählich fanden sich einige Chinesen ein, fast als letzter kam El Wing.  
      In geschlossenem Zuge ging es zur Klosterruine. Rolf vermutete unter den Chinesen, die mitgekommen waren, ein paar Verräter, die nur herausbekommen wollten, wo die neue Gottheit stünde. Pongo und Professor Hunter hatten die Spitze des Zuges übernommen, Kennt machte den Schluss.  
      Wir erreichten die Lichtung. In der Klosterhalle gab Rolf das verabredete Zeichen. Während Professor Hunter die Chinesen nach unten führte, warteten wir oben, ob sich noch etwas ereignen würde.  
      Kaum war der letzte Chinese verschwunden, als sich plötzlich ein Geschrei erhob. Aus dem Walde kamen etwa dreißig Chinesen angestürmt. Die Wand in der Klostermauer hatte sich eben geschlossen; von einer Tür war nichts mehr zu sehen.  
      Mit erhobenen Pistolen traten wir den Chinesen entgegen, um sie einzuschüchtern. Ein großer Chinese trat vor und verlangte von uns, daß wir alle in die unteren Räume führen sollten, sie möchten den „Rätselgott" sehen.  
      Rolf versprach, allen den „Rätselgott" zu zeigen, wenn sie die Waffen, meist Dolche, oben zurückließen. Außerdem müßten sie schwören, in der Klosterruine keinen Streit zu beginnen.  
      Der große Chinese besprach sich mit den Leuten, die aus Anhängern Tuin Kolos und El Wings gemischt schienen. Endlich einigten sie sich, auf Rolfs Forderung einzugehen. Durften wir dem Frieden trauen?  
      Rolf war davon überzeugt, daß das Bild der Mutter Maria seine überwältigende Wirkung nicht verfehlen würde.  
      Wieder gab Rolf das verabredete Zeichen, wieder öffnete sich die unsichtbare Tür, von der aus die breite Treppe nach unten führte.  
      Die Chinesen, die uns eben noch angreifen wollten, stiegen waffenlos nach unten, wo sie die mit Tuin Kolo und El Wing gekommenen Chinesen still und ruhig vor der Stelle stehen sahen, an der sich sonst der Sockel befand: die steinerne Erhebung war gerade in die Tiefe gefahren. Bald würde also das Bild der Göttin aufsteigen.  
      Kaum sahen die Chinesen, die mit dem zweiten Schub nach unten gekommen waren, daß die um Tuin Kolo und El Wing Versammelten ihre Waffen noch hatten, glaubten sie wohl, daß sie überfallen werden sollten und in einen Hinterhalt gelockt worden seien. Ein Wortgefecht entspann sich,
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