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Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Titel: Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott
Autoren: Hans Warren
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den Ring mit dem grünen Käfer bemerkte. „Ich habe deutlich gesehen, wie sich der Kellner an der Pistolentasche des Herrn zu schaffen machte."  
      „Das ist nicht wahr!" rief El Wing noch lauter, als er beim ersten Ausruf gewesen war.  
      Der große Chinese mit dem Ring trat langsam auf El Wing zu und fragte ihn kalt und mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme:  
      „Wollen Sie damit sagen, daß ich lüge?!"  
      EI Wing zog sich ein paar Schritte zurück. Der Besitzer der Teestube erschien. Rolf erklärte mit ein paar Worten den Vorfall. Da nahm der Inhaber des Lokals den Kellner, der sich erhoben und wortlos neben uns gestanden hatte, herzhaft am Ärmel und führte ihn aus der Teestube hinaus. Sofort trat Ruhe ein.  
      Wir gingen nach einer Weile. Als wir an dem Tisch vorbeikamen, an dem der große Chinese saß. bückte sich Rolf kurz zu ihm nieder und flüsterte ihm zu:  
      „El Wing hat Tuin Kolo gefangengenommen. Beobachten Sie ihn! Wir durchsuchen in der Zeit El Wings Haus."  
      Der große Chinese stand auf und raunte uns zu;  
      „Ich muß Ihnen draußen noch mehr erzählen."  
      Als wir vor die Tür traten, sahen wir Pongo die Straße entlangkommen. Er hatte sich also entfernt gehabt, sicher um eine Beobachtung zu machen.  
      Der große Chinese zeigte uns draußen den Ring an seinem Finger und stellte sich als Fan Ton vor. Wir holten unsere Ringe, die wir der Vorsicht halber in der Tasche bei uns trugen, heraus und wiesen sie Fan Ton vor. Da El Wing wußte, daß wir Mitglied der Sekte waren, konnten wir sie jetzt offen tragen. Dann nannte Rolf unsere Namen.  
      Fan Ton riet uns, im Hause El Wings recht vorsichtig zu sein. Er habe das weitverzweigte Gebäude vor Jahren billig erstanden und gründlich umbauen lassen. Sicher gäbe es dort eine Menge Fallen.  
      Wir erzählten daraufhin Fan Ton kurz, was wir in der vergangenen Nacht im Hause El Wings erlebt hatten. Fan Ton berichtete uns, daß El Wing der schärfste Gegner der Sekte des „grünen Käfers" sei, da er selber nach dem „Rätselgott" suche. Er habe eine Gemeinde gegründet, die in Jün-Nan im Gebirge in einem Talkessel lebe und eine weiße Göttin verehre.  
      Wir kannten die Gemeinde ja, denn wir waren dort gewesen und hatten die „weiße Göttin", Fräulein Hunter, befreit. Sie befand sich augenblicklich auf unserer Jacht. Wir erzählten auch das Fan Ton.  
      Der große Chinese bat, uns begleiten zu dürfen. Zu viert kamen wir vor El Wings Haus an. Dunkel lag es vor uns. Rolf fragte Pongo, ob uns jemand gefolgt wäre. Der schwarze Riese verneinte.  
      Als wir uns an der Tür des Hauses zu schaffen machten, sprang sie von selbst auf. Wir schalteten die Taschenlampen ein, in die wir neue Batterien getan hatten. Der Flur im Hause war leer. Wir betraten das Haus und näherten uns dem Zimmer, in dem wir schon einmal gesessen hatten. Auch die Tür dieses Zimmers sprang auf: grelles Licht flutete uns entgegen.  
      Im Zimmer saßen auf Sesseln Tuin Kolo und Professor Kennt. Beide waren stark gefesselt und trugen Knebel im Munde,  
      Wir eilten in den Raum hinein, um die Gefährten zu befreien. Aber wir waren zu voreilig gewesen, zumal auch Fan Ton den Raum mit betreten hatte. Die Tür schloß sich selbsttätig, als wir im Zimmer waren, und — ließ sich nicht mehr öffnen. Wir waren gefangen!  
      Pongo war auf der Straße geblieben. Er sollte erst ins Haus eindringen, wenn er einen Schuß hören würde. Nachdem wir die Gefangenen befreit hatten, versuchten wir, gemeinsam erst und dann einzeln, die Tür zu öffnen. Sie bestand aus starkem Eisenblech. Das Fenster war zugemauert.  
      Plötzlich hörten wir El Wings Stimme im Raum, konnten ihn aber nicht sehen.  
      „Na, meine Herren," sagte die Stimme, „haben Sie Ihre Gäste gefunden? Es ist schön, daß ich Sie jetzt alle beieinander habe. Wie steht es mit der Klosterruine, die zu betreten ich Ihnen untersagt hatte? Haben Sie den ,Rätselgott' gefunden?"  
      „Hm!" brummte Rolf. „Wir haben ihn gefunden. Wenn es Sie interessiert, so betreten Sie doch bitte den Raum, damit wir Ihnen ausführlich erzählen können, was wir erlebten."  
      „Befindet sich der ,Rätselgott' wirklich in der alten Klosterruine?" fragte El Wing mit plötzlich ganz veränderter, um vieles freundlicheren Stimme.  
      „Auf Ehrenwort!" beteuerte Rolf. „Kommen Sie herein, El Wing! Dann können wir uns in aller Ruhe über die Gottheit
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