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Rolf Torring 119 - Doktor Tjus Karawane

Rolf Torring 119 - Doktor Tjus Karawane

Titel: Rolf Torring 119 - Doktor Tjus Karawane
Autoren: Hans Warren
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Verdächtigung sein?"  
      „Aber nein, ich dachte nur, Sie könnten eine Streife, die ich in der kommenden Nacht ins Gebirge senden will, führen."  
      „So genau kenne ich das Gebirge nun wieder nicht. Mir sind nur die Karawanenwege bekannt. Im übrigen habe ich den Spuk selber noch nie gesehen; ich halte ihn für ein — Märchen."  
      „Das ist leider kein Märchen! Ich weiß noch mehr. Die Banditen unterhalten in einem verlassenen Bergwerk ein Warenlager. Ich warte gerade eben noch auf einen Boten, der mir Näheres darüber berichten wird."  
      Durch einen winzigen Vorhangspalt konnten wir sehen, wie der Doktor unter seiner gelben Haut erbleichte; sie bekam eine graue Farbe.  
      „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg zu Ihrem Unternehmen," meinte Doktor Tju plötzlich unvermittelt, erhob sich und wollte sich verabschieden. „Ich muß an meine Arbeit zurück!"  
      „Weshalb so eilig, Herr Doktor Tju? Wollen Sie den Leuten beim Warenlager Bescheid zukommen lassen, daß heute Nacht die Polizei kommt? Alles schon erledigt!"  
      „Wollen Sie mit den Andeutungen behaupten, daß ich mit den Überfällen etwas zu tun habe?" brauste der Doktor auf.  
      Scharf erwiderte der Polizeioberst: „Mir ist mitgeteilt worden, daß Sie — das Haupt der Bande sind!"  
      In dem Augenblick traten wir hinter dem Vorhang hervor.  
      „Da sind wir wieder, Herr Doktor Tju!" rief Rolf.  
      Der Doktor starrte uns wie Gespenster an, denn er vermutete uns bereits halbverhungert im alten Bergwerk.  
      Was nun geschah, ging schneller, als man es erzählen kann. Der Polizeioberst hatte heimlich auf einen Klingelknopf gedrückt. Zwei Polizisten öffneten die Tür und traten ins Zimmer, um Doktor Tju zu verhaften. Der war mit einem Satz bei der Tür, stieß die Beamten beiseite, warf die Tür ins Schloß, schloß von außen ab und eilte davon. Durchs Fenster sahen wir ihn die Straße hinunter eilen. Die Polizisten warfen sich mit Gewalt gegen die Tür, aber erst beim dritten Versuch sprang das Schloß.  
      Der Polizeioberst telefonierte mit der Brückenwache. Jedermann kannte Doktor Tju. über die Brücke mußte er unbedingt; es war der einzige Weg, den er wählen konnte. Doktor Tju solle beim überschreiten der Brücke verhaftet werden, befahl der Polizeigewaltige.  
      Der Wagen des Obersten stand schon vor dem Eingang des Hauses. Einen Polizeiwagen mit zehn Beamten beorderte er in eine Gasse dicht in die Nähe des Hauses, das Doktor Tju bewohnte.  
      An der Brücke meldete die Wache, daß Doktor Tju nicht vorbeigekommen sei. Hatte er sich wieder glänzend verkleidet?  
      Mit zehn Polizisten rückte der Polizeioberst gegen das Haus des Doktors vor. Beim Nebenhause ließ er einen Doppelposten zurück. Einem Beamten gab der Oberst einen leisen Befehl, den wir nicht verstanden. Der Polizist verschwand.  
      Da das Haus auf energisches Klopfen nicht geöffnet wurde, ließ der Oberst die Tür einschlagen. Im Hause konnten drei Angehörige der „Karawane", die sich versteckt hielten, verhaftet werden. Rolf glückte es, den geheimen Verbindungsgang zwischen den Häusern des Doktors zu finden. In dem alten Hause konnten weitere zwei Mitglieder der Bande dingfest gemacht werden. Nur Kubang und Doktor Tju selbst fehlten noch.  
      Der Oberst ließ im und vor dem Hause eine starke Wache zurück und fuhr mit uns zum Polizeiamt. Dort ließ er zwanzig berittene Polizisten sich für den Ritt in die Berge zurechtmachen. Zehn Packpferde wurden mitgenommen, die einen Teil des Warenlagers der Bande zurück transportieren sollten. Wir selber begleiteten auf schnellen Pferden die Exkursion in die Berge.  
      Ehe wir die Berge erreichten, war es Nacht geworden. Trotzdem fanden die Polizisten nach einigem Suchen auf unsere Anweisungen hin die Höhle, in der die leere Sänfte versteckt war.  
      Da der Oberst nicht bis zum Anbruch des Morgens warten wollte, zeigten wir ihm den Weg über die steile Felswand und erreichten glücklich das Plateau. Dort lagen Lo Jukos Diener — besinnungslos. Von Pongo war nichts zu sehen.  
      Forsch drang der Oberst weiter vor. Mit Taschenlampen suchten wir die Grotte mit dem Warenlager ab. Die Polizisten verteilten sich in den Gängen, vor den Schächten hatte sie Rolf gewarnt; im Scheine der Taschenlampen konnten sie sie nicht übersehen. Zwei Stunden lang suchten wir vergeblich.  
      „Doktor Tju muß noch ein anderes Versteck haben, wo er auch unsere Waffen und unser
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