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Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Titel: Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt
Autoren: Hans Warren
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sollte, konnte nur ein geschickter Seemann die Jacht führen.  
      Kommissar Rollow hatte uns gebeten, nicht in den Hafen von Palembang einzulaufen, sondern schon vorher vor Anker zu gehen. Er wollte ja Tinna überraschen, der uns nicht vorher gewahr werden sollte.  
     
     
     
     
      5. Kapitel Tinna wird entlarvt  
     
      Zwei Kilometer vor der Stadt warfen wir Anker und gelangten ungesehen in Rollows Büro. Tinna war von seiner Expedition noch nicht zurückgekehrt, und Rollow schickte deshalb einen Beamten zu Kapitän Hoffmann, um ihn in das Gebäude der Polizei zu bitten.  
      Eine Stunde später erschien er und fragte verwundert, was man von ihm wolle.  
      Rollow stellte uns vor und meinte schmunzelnd:  
      „Hätten Sie Lust, Herr Kapitän, wieder ein Schiff zu übernehmen?"  
      Das Gesicht des Kapitäns, das bisher einen sehr ernsten und sogar bedrückten Eindruck gemacht hatte, hellte sich auf. In freudiger Erregung fragte er zurück:  
      „Ob ich Lust hätte, Herr Kommissar? Und ob! Ich bin des Landlebens satt und möchte fort von hier. Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie mir eine Gelegenheit verschafften, meinen alten und geliebten Beruf wieder aufzunehmen. Aber die Herren Reeder wollen ja nichts mehr von mir wissen!"  
      „Es handelt sich um die beiden Herren hier, Herr Kapitän, die Sie sicher dem Namen nach kennen. Sie besitzen eine kleine Jacht, für die sie einen tüchtigen Kapitän suchen. Ich habe Sie vorgeschlagen, am besten, Sie verhandeln mit den Herren selbst"  
      Kapitän Hoffmann war mir sofort sympathisch. Mit ehrlichem Blicke schaute er uns an, als er fragte:  
      „Ist es wahr, meine Herren, daß ich bei Ihnen in Dienst treten könnte? Ich habe beste Zeugnisse und bin nur aus familiären Gründen von meinem letzten Posten als Kapitän zurückgetreten. Wenn Sie mich einstellen, werde ich alles tun, um mir bald Ihr Vertrauen zu erwerben."  
      „Sie sind Landsmann von uns," sagte Rolf zu dem erstaunt aufhorchenden Kapitän in deutscher Sprache. „Kommissar Rollow hat Sie uns empfohlen. Wir werden Sie ab heute als Kapitän unserer Jacht engagieren. Wann können Sie zu uns an Bord kommen?"  
      „Sofort, Herr Torring! Jetzt begreife ich erst richtig! Sie also sind die Herren Torring und Warren, von denen gerade in letzter Zeit die Zeitungen so viel berichtet haben. Ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie mir schenken wollen, und werde glücklich sein, Ihre Jacht zu fahren."  
      Er drückte unsere Hände kräftig und dankte Rollow in der gleichen Art.  
      „Wann soll ich an Bord sein, meine Herren?"  
      „Packen Sie jetzt zu Hause Ihre Sachen, Herr Kapitän! Wenn Sie in zwei Stunden wieder hier sein könnten, wäre es uns sehr lieb. In der Zeit werden wir hier noch etwas erledigen. Also: auf Wiedersehen in zwei Stunden!"  
      Kapitän Hoffmann ging.  
      „Zufrieden, meine Herren?" fragte Kommissar Rollow, als sich die Tür hinter dem Kapitän geschlossen hatte.  
      „Ich glaube, wir hätten keinen besseren Mann finden können, Herr Kommissar. Aber zurück zum alten Thema: was machen wir, wenn Tinna nicht erscheint? Was hat er jetzt eigentlich außerhalb der Stadt zu tun?"  
      „Er ist hinter einer Bande von Verschwörern her, die in der Gegend ihren Schlupfwinkel haben sollen, an dem sie jede Woche zusammentreffen. Hoffentlich gehört er nicht selbst zu den Verschwörern, was ich jetzt fast annehmen muß."  
      „Da Tinna ein doppeltes Spiel spielt, könnte es schon sein, Herr Kommissar. Wenn er eintrifft, verstecken wir uns hinter der Portiere dort. Dann können Sie ihn ausfragen; wir erscheinen später als Überraschungsfaktor. Sagen Sie dem Pförtner Bescheid, daß er Sie anruft, wenn Tinna kommt!"  
      „Das würde er auf jeden Fall tun. Ich will ihm aber noch sagen, daß er Tinna gegenüber Ihre Anwesenheit verschweigt"  
      Während Rollow noch mit dem Pförtner telefonierte, meldete der Mann am Eingang, daß Tinna eben eintreffe. Wir verschwanden sogleich hinter der bodenlangen Portiere, die uns ganz verdeckte.  
      Gleich darauf betrat Tinna das Zimmer und meldete, daß er eine wichtige Beobachtung gemacht habe. Fünf Kilometer vor der Stadt läge ein einsames Waldhaus, das nachts von einer Menge Leute aufgesucht werde. Er bat den Kommissar, ihn in der kommenden Nacht zu begleiten, um sich selbst davon zu überzeugen.  
      Rollow nickte.  
      „Das werde ich tun! Jetzt aber erzählen Sie mir
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