Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Titel: Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
unser Bekannter, der sich anscheinend sehr wichtig vorkam  
      Als die Zwerge Pongo und Maha sahen, sprangen sie erschrocken auf. Jeder hielt einen kleinen Stab in der Hand. Rolf gab Pongo ein Zeichen, mit Maha zurückzubleiben, und ging selber gelassen auf die Gruppe der kleinen Menschen zu. Wir ließen uns am Boden nieder und forderten unseren Besuch auf, sich ebenfalls wieder zu setzen.  
      Während sich Rolf in einer frei erfundenen, aber verständlichen Zeichensprache mit den Zwergen unterhielt, betrachtete ich sie genau. Ich nahm einem der Zwerge den Stab aus der Hand und besah ihn. Eine solche Waffe hatte ich bisher noch nicht gesehen. Der Stab war oben hohl, der Griff jedoch massiv. Von der Seite konnte in den Hohlraum ein kleiner Giftbolzen eingelegt werden, der aus feinem, zugespitztem Holze bestand.  
      Die Waffe wurde als Schleuder benutzt Wie ich später beobachten konnte, hatten die Zwerge mit ihrer Waffe eine ziemliche Treffsicherheit.  
      Wir wollten das "Dorf" der Zwerge besuchen, stießen mit unserem Wunsche aber auf Widerstand unserer kleinen Gäste. Sie weigerten sich und drohten schließlich, von ihren Waffen Gebrauch zu machen.  
      Rolf lachte und zeigte den Zwergen seine Pistole, die alle angeregt betrachteten. Mein Freund wies auf einen großen, knorrigen Ast eines in der Nähe stehenden Urwaldbaumes, hob die Pistole und schoß den trockenen Ast ab.  
      Die Wirkung des Schusses war überwältigend. Sämtliche Zwerge waren buchstäblich auf den Rücken gefallen und blickten uns entsetzt an. Rolf beruhigte sie aber bald und zeigte ihnen den am Boden liegenden Ast. Zwei Zwerge holten ihn herbei, alle betrachteten ihn interessiert  
      Noch einmal machte Rolf den Versuch, die Erlaubnis zum Besuch des Zwergendorfes zu erhalten. Dabei hielt er spielend immer noch die Pistole in der Hand. Die Zwerge beratschlagten lange und schielten dabei nach Rolfs Waffe. Endlich deutete unser Bekannter an, daß wir am nächsten Tage abgeholt werden würden, damit wir uns die Ansiedlung ansehen könnten.  
      Kurz vor Sonnenuntergang verschwanden die Zwerge. Wir kletterten, nachdem wir zu Abend gegessen hatten, in unsere Laubhütte, wo wir die Nacht in Ruhe verbrachten.  
      Am nächsten Morgen warteten wir vergeblich auf das Erscheinen unseres Führers. Er ließ sich bis zur Mittagszeit nicht sehen. Da meinte Rolf:  
      „Die Zwerge haben uns hineingelegt. Sicher hatten sie Angst um ihre Wohnstätten. Wir werden sie vergeblich suchen."  
      „Glaubst du nicht, daß Maha uns den rechten Weg zeigen wird, Rolf?"  
      „Ich glaube, wir werden das Dorf verlassen finden. Vielleicht gibt es dort etwas zu sehen, was die Zwerge verbergen wollen. Wir brechen nach dem Essen auf, um das Zwergendorf zu suchen. Wenn wir nicht das Glück haben, es zu finden, kehren wir zu unserer Jacht zurück, wo wir hoffentlich Kommissar Rollow treffen werden."  
      Maha fand die Spur der Zwerge wieder und führte uns fast eine Stunde durch Urwalddickicht. Es ging durch kleine Hohlgänge hindurch, die nur die Zwerge geschaffen haben konnten. Sie waren für uns nicht oder nur schwer passierbar. So kamen wir nur langsam vorwärts, zumal wir jedes Geräusch möglichst vermeiden mußten. Wir wollten die Zwerge ja überraschen und belauschen, ohne daß sie unsere Anwesenheit ahnten.  
      Pongo war mit Maha zwei Meter voraus und bahnte uns den Weg. Plötzlich hob er die Hand, zeigte vor sich und grinste. Als wir an seiner Seite waren, erblickten wir durch das Blätterwerk eines Busches eine Lichtung, auf ihr — einige Zwerge in lebhafter Unterhaltung.  
      Pongo blieb mit Maha zurück. Wir schoben uns vorsichtig noch ein Stück an den Rand der Lichtung heran. Die hohen Gräser und die Farne deckten uns gut. Bald hatten wir eine Stelle erreicht, die uns einen guten Überblick bot.  
      Rings um die Lichtung sahen wir kleine Erdhügel, höchstens achtzig bis neunzig Zentimeter hoch. Das waren die Wohnungen der Zwerge. Jeder Hügel hatte vorn eine Öffnung. Aus einer kam gerade eins der kleinen Lebewesen herausgekrochen. Es handelte sich um eine Frau, die in einem besonders hohen Ansehen bei den männlichen Zwergen stehen mußte, denn die auf der Lichtung befindlichen Zwerge sprangen schnell au ihr hin und sprachen lebhaft auf sie ein.  
      Die Zwergenfrau schien Anweisungen zu geben. Einige der Zwerge sprangen fort und kamen bald mit verschiedenen Gegenständen zurück. Sie brachten Holz und in kleinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher