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Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Titel: Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt
Autoren: Hans Warren
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ein Bindeglied zwischen Affe und Mensch oder entartete Nachkommen unserer eigenen Rasse, die ja nicht direkt vom Affen abstammt, sind.  
      Der Zwerg schien Labuta gut zu kennen; sie unterhielten sich in lebhafter Zeichensprache. Der Zwerg stieß ab und zu schrille Töne aus, die wohl seine Zeichen bekräftigen, unterstreichen sollten.  
      Aus den Zeichen entnahmen wir, daß Labuta nicht das mitgebracht hatte, was mitzubringen er versprochen hatte. Der Zwerg war darüber sehr ärgerlich, machte plötzlich kehrt und wollte verschwinden, aber Labuta hatte ihn rasch ergriffen und hielt ihn fest. Der Kleine wehrte sich nicht, sein Gesichtsausdruck aber wurde wütend.  
      Labuta hob den Zwerg hoch und betrachtete ihn lachend. Der Zwergenmensch trug eine schmale Schnur um die Hüften, an der ein Beutel hing. Als Labuta den Kleinen lächelnd betrachtete, fuhren die Hände des Zwergs in den Beutel — gleich darauf stieß Labuta einen Schrei aus und ließ den Zwerg fallen. Der wollte sich schnell aus dem Staube machen, aber er mußte sich irgendwie verletzt haben, denn mit schmerzverzogenem Gesicht sank er wieder zu Boden.  
      Labuta hatte wütend sein Messer aus dem Gurt gerissen und holte zum tödlichen Streiche aus. Gerade als er zustoßen wollte, krachte Rolfs Pistole — das Messer flog in weitem Bogen fort. Entgeistert starrte Labuta auf seine durchschossene Hand, dann begann er zu zittern und sank langsam zu Boden.  
      Im nächsten Augenblick waren wir bei ihm, er wollte selbst noch im Todeskampf seinen kleinen Gegner vernichten, so daß wir rasch zupacken und den Kleinen befreien mußten. Die tödliche Verletzung hatte übrigens nicht Rolf Labuta beigebracht, sondern der Zwergenmensch, der in seinem Beutel kleine Giftpfeile trug.  
      Rolf untersuchte den Zwerg und stellte fest, daß er sehr unglücklich gefallen war und sich den Knöchel verstaucht hatte. Eine Verrenkung kam hinzu, die Rolf schnell und geschickt in Ordnung brachte, so daß die Schmerzen des Kleinen bald nachließen. Die Verstauchung hatte natürlich einen Bluterguß bewirkt, der erst später sichtbar werden würde und dem Kleinen noch längere Zeit Schmerzen bereiten würde.  
      Der Zwerg stieß mit seiner hohen Stimme ein paar Worte hervor, die wir nicht verstanden. Er wollte uns wohl für die Hilfe danken.  
      Rolf begann seinerseits ein »Gespräch" mit dem Zwerg, der bald verstand, was Rolf von ihm wollte. Heftig schüttelte er den Kopf und lehnte es ab, uns in sein Dorf zu führen. Er deutete aber an, daß wir hier warten sollten, er werde bald wieder da sein, um uns etwas zu bringen.  
      Als der Kleine verschwunden war, warteten wir kurze Zeit und ließen Pongo Maha auf die Spur setzen. Pongo hielt ihn aber zurück, der Gepard sollte nur den Geruch nehmen, damit er uns später unbedingt zu dem Dorf des Zwergenvolkes führen könnte.  
      Nach zwei Stunden erschien der Kleine wieder und brachte einen Klumpen mit, den er uns schenkte. Es war Gold. Stand das glänzende Metall auch bei den Zwergen in hohem Wert?  
      Rolf bedankte sich lächelnd, der Zwerg aber begann mit uns zu handeln. Er machte uns jetzt den Vorschlag mit den Menschenherzen. Rolf versprach ihm scheinbar alles, was er sich wünschte, so daß der Kleine bald befriedigt abzog.  
      „Glaubst du, Rolf, daß wir das Zwergendorf finden werden? Schade, daß wir keinen Fotoapparat mitgenommen haben!"  
      Rolf nickte und meinte:  
      „Jetzt wollen wir erst mal zu Abend essen, nachdem wir schon um das Mittagessen gekommen sind, und dann unsere 'Villa' aufsuchen. Morgen vormittag marschieren wir zum Dorf der Zwerge."  
      „Hoffentlich treten die Zwerge uns nicht feindselig entgegen und empfangen uns mit Giftbolzen, Rolf! Ich möchte nicht so schnell sterben wie Labuta."  
      „Ich auch nicht, Hans, ich möchte aber das Zwergenvolk unbedingt kennen lernen."  
      Pongo hatte für Labuta ein Grab geschaufelt. Wir traten an seine letzte Ruhestätte heran und sprachen ein stilles Gebet, dann schaufelte der schwarze Riese die Erde wieder zu. (Einen kleinen, zusammenklappbaren Spaten trugen wir immer bei uns, wenn wir im Urwald auf längere Tour gingen, er hatte uns in vielen Fällen schon große Dienste getan.)  
      Als wir zu unserem Lagerplatz zurückkehrten, stellten wir schon aus einiger Entfernung fest, daß wir inzwischen Besuch erhalten hatten: mindestens ein Dutzend Angehörige des Zwergenvolkes saßen um die Feuerstätte herum, darunter
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