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Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Titel: Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote
Autoren: Hans Warren
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und rannte gegen ihn an.  
      „Hier beginnt die Schlucht eigentlich erst, Hans," flüsterte er mir zu. „Pongo hat sich vorgeschlichen, um zu sehen, ob der Aufstieg frei ist. Wenn wir weitergehen, sieh dich ab und zu um. Es ist möglich, daß wir es mit einer ganzen Bande zu tun haben, deren Mitglieder überall versteckt sind."  
      Pongo tauchte aus der Dunkelheit auf und winkte Rolf, ihm zu folgen. Ich blieb ein Stück zurück und übernahm die Rückendeckung.  
      Höher und höher zog sich der Weg hinauf. Wir mußten recht steil emporsteigen. War das schon der verrufene Pfad? Ich ging in Gedanken die Skizze von Oberst Longfield durch und wußte Bescheid. Ja, auf dem Pfad hier waren die Händler ermordet worden. Der Tatort selbst mußte noch höher liegen.  
      Der Mond trat hinter den Wolken hervor und beleuchtete den Weg. Die Gegend war wildromantisch; schwere Felsblöcke säumten den Pfad, hinter denen sich ein Mensch gut verstecken konnte. Aber Pongo hatte die Führung; ich konnte ganz beruhigt sein; er würde jeden versteckten Gegner wittern. Ich warf deshalb lieber öfter einen Blick zurück.  
      Als ich mich wieder einmal umschaute, schrak ich zusammen — ein Schatten war schnell hinter einem Felsblock verschwunden!  
      „Rolf, stop! Hier ist es verdächtig!" flüsterte ich nach vorn.  
      „Was ist los?" kam es leise fragend zurück.  
      Ich wies auf einen Felsblock hinter uns. Wir wollten zusammen das kurze Wegstück zurückgehen, da tauchte Pongo auf, schob uns sanft beiseite und bewegte sich geschmeidig und vorsichtig auf den Felsblock zu. Um ihn unterstützen zu können, falls es zu einem Kampfe kommen sollte, folgten wir ihm rasch.  
      Ich war sehr erstaunt, als Pongo rings um den Stein herum schlich und — zurückkommend — den Kopf schüttelte. Sollte ich mich getäuscht haben? Pongo hatte zwar Spuren entdeckt, auf die er mit der Hand wies und die im Mondschein deutlich zu erkennen waren, aber ob sie alt oder frisch waren, ließ sich nicht feststellen.  
      Augenblicke später brachte Pongo ein dunkles Etwas, das er mir lachend präsentierte:  
      „Masser Warren Pangolin gesehen. Wollte gerade in Höhle. Höhle unter Stein gegraben."  
      Damit setzte er das Schuppentier, das er hochgenommen hatte, auf die Erde. Wir hatten keine Zeit, uns mit nebensächlichen Dingen wie einem Pangolin aufzuhalten.  
      Wir setzten den Anstieg fort. Nach Angabe des Obersten auf der Kartenskizze mußten wir jetzt die Höhe von 800 Metern erreicht haben. Da begann der Pfad so steil anzusteigen, daß wir uns gegenseitig stützen mußten. Hier machte der Weg eine scharfe Biegung. Wir waren vor dem Tatort der Überfälle angekommen.  
      Stand der „Todesbote" mit erhobenem Schwert hinter der Felswand? Oder würden wir nichts entdecken? Wir waren stehengeblieben und musterten die Umgebung.  
      „Ich suche einen anderen Weg, auf dem wir die Stelle umgehen können," flüsterte Rolf mir zu. Aber es gab weit und breit keinen anderen Weg.  
      Nur hier konnten wir weiter. Schließlich sagte Pongo:  
      „Massers, Pongo vorangehen!"  
      Wir zogen die Pistolen aus den Gürteln und hielten sie schußbereit in Händen.  
      Wie eine flinke, große schwarze Spinne sah Pongo aus, als er vor uns auf allen vieren den Pfad empor klomm. Nur noch wenige Meter fehlten, dann würde er um die Ecke der Biegung des Pfades schauen können. Ich hoffte, daß Pongo nichts entdecken würde, da — schnellte er wie ein Blitz zurück. Ein funkelnder Gegenstand fuhr durch die Luft und prallte hart auf das Gestein auf: ein kurzes Schwert schlug Funken aus dem Stein.  
      Pongo hatte gerade noch rechtzeitig die Gefahr erkannt.  
      Schnell suchten wir hinter großen Felsblöcken Deckung und vermuteten, daß jetzt der Krieger in Rüstung, der „Todesbote", hervortreten würde. Aber nichts geschah. Wir konnten auch nichts hören, das auf die Nähe eines Menschen schließen ließ. Nur das kurze Schwert zeugte davon, daß soeben auf Pongo ein Anschlag verübt worden war.  
      Fast eine halbe Stunde verharrten wir in Deckung. Der Krieger zeigte sich nicht. Ich wurde langsam ungeduldig und machte Rolf Zeichen, daß wir weitergehen müßten. Er blieb ruhig liegen. Seine rechte Hand hatte die Pistole fest umklammert. Unverwandt schaute er zur Felsecke hinauf. Ich blickte in der gleichen Richtung, rechnete aber nicht mehr mit dem Erscheinen eines Feindes.  
      Wieder vergingen Minuten. Da zuckte
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