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Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Titel: Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote
Autoren: Hans Warren
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Rolfs Hand hoch. Zwei, drei scharfe Schüsse peitschten durch die Stille der Nacht. Ich hatte gerade meine Augen in die Runde wandern lassen und bemerkte erst jetzt, daß eine große Gestalt oben am Felsen stand, die jedem Menschen Angst einflößen mußte.  
      Die Gestalt trug tatsächlich eine alte Ritterrüstung. Auf dem Kopf saß ein Helm, der in eine Spitze auslief. Ober- und Unterkörper wurden von einem Kettenhemd geschützt, das ich für kugelsicher hielt. Die Beine waren mit Eisenschienen bedeckt. Um den Hals schlang sich ein weißes, sicher seidenes Tuch. Gleiche weiße Stellen leuchteten unterhalb des Kettenhemdes an den Knien.  
      Das also ist der „Todesbote"! fuhr es mir durch den Sinn.  
      Die Gestalt trat ein paar Schritte vor, hob ihr kurzes Schwert auf und ließ dabei die Felsblöcke, hinter denen wir lagen, nicht aus den Augen.  
      Wieder feuerte Rolf zweimal. Die riesige Gestalt zuckte deutlich zusammen. Rolf mußte eine weniger gut vom Panzer geschützte Stelle getroffen haben. Auch ich riß die Pistole hoch und zielte scharf auf die Handgelenke. Drei Schüsse gab ich ab. Die Gestalt griff nach ihrer rechten Hand und — verschwand mit einem Sprung, der bei der Last des Panzers als beachtlich zu bezeichnen war, hinter der Felsecke.  
      Wir zögerten nicht lange, sondern stiegen den Pfad hinan. Dabei flüsterte Rolf mir zu:  
      „Deine Schüsse saßen gut. Der Mann muß sich verbinden lassen. Auch ich habe auf die Gelenke gezielt, aber auf die Armgelenke. Da scheint die Panzerung stärker zu sein."  
      „Wir wissen jetzt wenigstens, wo die Gestalt verwundbar ist," lächelte ich und folgte Rolf, der schnell um die Felswand bog.  
      Pongo war plötzlich verschwunden. War er auf eine Spur gestoßen, die er allein verfolgen wollte?  
      Wo sollte der geheimnisvolle Ritter so plötzlich verschwunden sein? Von unserem jetzigen Standpunkt aus konnten wir im fahlen Lichte des Mondes eine weite Strecke überschauen. Ich wurde Pongos wegen unruhig. Da war er schon wieder neben uns.  
      „Massers, hier rechts Gang in Felsen. Stimmen gehört. Gleich kommen werden!"  
      Er sprang hinter eine Felsendeckung und deutete uns durch Zeichen an, schnell dasselbe zu tun.  
      Einen in den Felsen hineinführenden Gang konnte ich beim besten Willen nicht entdecken. Aber ich befolgte schnell Pongos Weisung und verschanzte mich — wie Rolf — hinter einem Felsen.  
      Eine Ewigkeit verging. Da hörte ich leise Schritte und sah zwei Männer aus einer Felsspalte kriechen. Sie sahen sich vorsichtig nach allen Seiten um und gingen dann zu der Ecke, hinter der die Gestalt in Ritterrüstung hervorgekommen war. Von dort überblickten sie den Pfad nach unten. Der Verwundete mußte ihnen also erzählt haben, daß wir da unten hinter den Felsblöcken lägen.  
      Was sollte ich beginnen? Ich lag den Männern am nächsten.  
      Pongo kam mir zuvor. Er kroch auf die Männer zu. Ohne daß ich einen Laut vernahm, lagen sie gleich darauf bewußtlos am Boden. Das konnte nur Pongo mit seiner übermenschlichen Körperkraft und seiner tiergleichen Gewandtheit fertigbringen.  
      Rolf und ich untersuchten die bewußtlosen Gefangenen. Derweilen hielt Pongo am Eingang des Spaltes Wache.  
      „So etwas Ähnliches habe ich mir doch gleich gedacht," murmelte Rolf, während er die Taschen der Männer untersuchte. Er hielt einige Bogen Papier in der Hand, die er nach flüchtiger Durchsicht zu sich steckte. Etwas später, als habe er sich die Sache anders überlegt, zog er sie wieder hervor, sah sich nach allen Seiten um, ging auf einen mittelgroßen Felsblock zu, wälzte ihn beiseite, legte die Papiere an die Erde und rollte den Felsblock wieder an seine alte Stelle zurück.  
      Ich blickte ihn fragend an, als er das getan hatte. Lächelnd erklärte er:  
      „Die Papiere sind für den Oberst und für uns sehr wichtig. Ich habe sie lieber hier versteckt. Wenn wir durch einen Zufall in die Hände unserer Gegner fallen sollten, wären wir sie los. Ob wir sie dann je wiederbekommen würden, bleibt fraglich. Bestimmt würden unsere Gegner sie schnell vernichten, um uns nicht ein zweites Mal Beweisstücke in die Hände fallen zu lassen. Frage bitte jetzt nicht, worum es sich handelt Ich kann dir nur so viel andeuten, daß ich wieder einmal richtig kombiniert zu haben glaube. Von Schmugglern werden wir hier keine Spuren finden."  
      Wir fesselten die Gefangenen so sorgfältig, als es die
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