Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Titel: Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
sich umzudrehen, sprang Pongo schnell zur Seite, gerade zur rechten Zeit, um einem furchtbaren Schlag auszuweichen, den ein zottiges Ungeheuer, das hinter ihm aufgetaucht war, gegen ihn führte. Im nächsten Augenblick entspann sich ein Kampf, der mir das Blut in den Adern gerinnen ließ.  
      Der Gegner Pongos war ein riesiger Lippenbär, der weit über zwei Meter maß und Pongo ein beträchtliches Stück überragte. Lippenbären sind im allgemeinen recht harmlos. Wenn sie aber aus irgendeinem Grunde einen Menschen überfallen, sind sie die furchtbarsten Gegner, die man sich denken kann.  
      Wie man in den Werken von Naturforschern und Reisenden nachlesen kann, sollen sie bei einem Angriff ihre Schläge mit den langen, spitzen Krallen ihrer Tatzen immer zuerst nach dem Gesicht des Gegners führen, um ihn zu blenden.  
      Das war also das unheimliche Wesen, das den armen Opfern die Augen ausgerissen und das Gesicht zerstört hatte.  
      Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, während ich die gefährliche Lage Pongos erkannte. Durch den überraschend schnellen Angriff des Bären hatte er keine Zeit gefunden, seine Waffe, sein Haimesser, zu ziehen. Kaum war er zur Seite gesprungen, um dem ersten Schlag auszuweichen, war das Tier mit so schnellen Bewegungen, wie ich sie bei einem Bären nie für möglich gehalten hätte, durch eine Wendung vor Pongo gekommen und umschlang ihn mit der rechten Tatze. Die Umarmung konnte dem kräftigen Neger das Rückgrat brechen. Der Bär holte fast im selben Augenblick mit der großen linken Vordertatze, an der die Krallen im Mondlicht blinkten, zum vernichtenden Schlag aus.  
      Der schwarze Riese schien verloren, denn aus der Umarmung konnte er sich kaum befreien. Pongo bog sich zurück und hielt den linken Arm schützend vor das Gesicht. Aber selbst seine übermenschlichen Kräfte schienen mir gegen einen solchen Feind nicht ausreichend.  
      Wir standen nur wenige Schritte entfernt und konnten dem treuen Gefährten, der uns so oft unter Einsatz seines eigenen Lebens aus den größten Gefahren gerettet hatte, nicht helfen. Ja, wir waren selbst in größter Gefahr, denn wenn der Bär Pongo niedergeschlagen hatte, würde er sich gegen uns wenden.  
      Ich verstand das Vorgehen des Menschen, der im Gebüsch versteckt lauern mußte, recht gut. Er wartete, bis der Bär die für den Überfall Ausgewählten niedergerissen hatte, dann konnte er sie bequem ausplündern.  
      Womit der Mensch seine Gegner lähmte, war mir noch nicht klar. Hypnose? Ein Gift?  
      Ich hatte den Bruchteil einer Sekunde die Lider über die Augen fallen lassen, um nicht mitansehen zu müssen, wie Pongo von dem großen Bären zerrissen wurde. Als ich die Augen wieder öffnete, hatte sich das Bild grundlegend geändert.  
      Wie ein Blitz schoß Maha auf den Bären los und packte ihn in der linken Weiche. Der Bär ließ Pongo los und schlug nach dem Gepard, der es gewagt hatte, ihn, den viel Stärkeren und Größeren, anzugreifen. Maha war gewandt längst zur Seite gesprungen, der Bär fiel durch die Wucht des eben geführten Schlages auf die Vorderbeine hinunter.  
      Maha stand dicht vor ihm und knurrte ihn wütend an. Das treue Tier kannte genau die Gefahr, die ihm drohte, aber es wußte auch, daß es Pongo helfen mußte.  
      Der schwarze Riese war in der knappen Zeit, die der Bär von ihm ablassen mußte, der alte geworden. Das Gefühl einer nahen und unheimlichen Kraft war von ihm abgefallen.  
      Sein Gesicht leuchtete vor Kampfesfreude, seine weißen Zähne blitzten, aus seinen Augen schienen Funken zu springen. Er riß sein Haimesser aus dem Gurt, schwang es hoch und stürzte sich auf den Bären.  
      Das Tier fühlte die drohende Gefahr, warf sich herum und richtete sich sofort wieder auf. Aber jetzt hatte er zwei Gegner. Wohl war Pongo im ersten Augenblick noch gehindert, zu einem entscheidenden Schlage auszuholen, da der Bär einen Hieb nach dem andern führte, denen Pongo erst einmal ausweichen mußte. Wieder griff Maha von der Seite an. Es mußte ihm gelungen sein, mit seinen scharfen Zähnen durch das zottige Fell des Bären durchzudringen, denn das Tier schrie wütend auf. Es führte einen Tatzenhieb gegen den Gepard, der behend zur Seite sprang und seinen Gegner anfauchte.  
      Jetzt war Pongos Augenblick gekommen. Der Bär hatte mit der linken Tatze nach Maha geschlagen und war durch die Wucht seines Schlages etwas tiefer gegangen. Da sprang der schwarze Riese mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher