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Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Titel: Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes
Autoren: Hans Warren
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Thomson beugte sich über ihn und erklärte nach wenigen Augenblicken:  
      „Tot. Sie sind gerade im richtigen Moment gekommen, meine Herren. Ich befürchtete das plötzliche Ende von Anfang an. Der Blutgerinnsel wegen, die sich gebildet hatten. Sie haben ihren Weg zum Herzen gefunden."  
      „Dann los!" sagte Rolf. „Vielleicht gelingt es uns, den Tod des jungen Menschen zu rächen."  
      Wir verließen die Polizeiwache. Die beiden Polizisten, die den Überfallenen gefunden hatten, führten uns zum Phalgu-Fluß. In einem Boote überquerten wir ihn. Dann ging es eine kurze Strecke nach Süden."  
      „Wir nähern uns ja dem großen Busch, der Ihrem Hause gegenüberliegt, Herr Colonel," sagte Rolf. „Dort hatte Pongo das rätselhafte Wesen gesehen. Aus dem gleichen Busch schoß Jerry auf die beiden Puppen in unserem Gastzimmer. Vielleicht haben wir Glück und finden den Genossen Jerrys, der ein wildes Tier abgerichtet zu haben scheint, daß es auf sein Kommando Menschen überfällt."  
      „Nehmen Sie an, daß es so etwas gibt?" fragte Cormick ungläubig.  
      „Der junge Inder sagte doch, daß er einen Ruf gehört hätte, ehe ihn das Bewußtsein verließ," meinte Rolf. „Ich erkläre es mir so, daß der Mann das Tier zurückgerufen hat, um die Diamanten und das Geld rauben zu können."  
      „Ich glaubte bisher," erwiderte der Colonel, „daß die Verletzten von anderen ausgeplündert würden, die zufällig hinzukamen. Und an so etwas war Leutnant Jerry beteiligt!"  
      Der eine Polizist blieb stehen und sagte:  
      „Hier ist die Stelle."  
      Wir befanden uns am Rande der weiten Felder, die sich bis in den fernen Wald, der nur als Strich zu sehen war, hinzogen. Links grenzte ein dichter Gebüschstreifen an die Felder, vermischt mit einzelnen Bäumen, der sich bis zum Phalgu-Fluß hinabzog.  
      Zwischen dem Gebüschstreifen und den Feldern führte ein Weg entlang. Er wurde oft von Pilgern benutzt, wie uns Cormick erklärte. Allerdings sei hier noch kein Überfall mit Ausnahme des letzten vorgekommen.  
      „Dann befinden wir uns sicher in der Nähe des Schlupfwinkels des Mörders. Bisher hat er hier noch keinen Überfall ausgeführt, um nicht eine genaue Untersuchung des Gebüschstreifens zu veranlassen. Herr Colonel, würden Sie bitte einen Polizisten zurückschicken. Er soll Pongo mit Maha holen. Der Gepard wird die Spur des Untiers sicher von hier aus verfolgen können. Ich glaube, daß wir uns jetzt dem Ziele nähern."  
      Mir war nicht ganz behaglich zumute. Rolf hatte recht: der Überfall auf den jungen Inder hatte vor kurzer Zeit hier stattgefunden. Da waren die Spuren noch frisch. Maha mußte sie leicht verfolgen können.  
      Während der Polizist den Auftrag ausführte, untersuchten wir genau die Stelle des Überfalls. Auf die Benutzung der Taschenlampen verzichteten wir, der Mond schien so hell, daß wir alles deutlich erkennen konnten. Wir sahen eine Blutlache auf dem hellen Sand des Weges, konnten aber keine Spuren eines Tieres entdecken, bis Rolf plötzlich rief:  
      „Hier! Schauen Siel Hier ist die Erde mit einem Zweig geglättet. Die Spuren sind verwischt. Maha wird sich dadurch kaum beeinflussen lassen."  
      Rolf wandte sich dem Gebüschstreifen zu. Wenn der Mond auch hell schien, so waren die Schatten um so dunkler, die die Büsche und Bäume warfen.  
      Der Boden im Gebüschstreifen war von dichtem, kurzem Moos bedeckt. Der Moosgrund war elastisch. So konnten wir auf den kleinen Lichtungen, die wir fanden, trotz des Mondlichts keine Spuren entdecken. Das Moos war längst wieder in seine ursprüngliche Lage zurückgekehrt.  
      „Es hat keinen Zweck," sagte Rolf endlich. „Am besten wird es sein, wir gehen zurück und warten auf Pongo. Hallo, was war denn das?"  
      Auch ich hatte ein schwaches Geräusch gehört, das aus nächster Nähe zu kommen schien. Wir rissen unsere Pistolen heraus und beobachteten die zunächst stehenden Büsche. Vielleicht war der Täter mit seinem unheimlichen Werkzeug in der Nähe, vielleicht mußten wir uns auf einen schweren Kampf gefaßt machen.  
      Aber schließlich waren wir vier Mann. Rolf und ich waren Gefahren und Kämpfe gewohnt wie das tägliche Brot. Cormick machte einen ruhigen, entschlossenen Eindruck, wie ich durch einen schnellen Seitenblick feststellte. Der Polizist, ein langer, kräftiger Mensch, blickte bedächtig umher, so daß ich sofort wußte, auch er würde seinen Mann stehen.  
     
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