Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 059 - Vergeltung

Rolf Torring 059 - Vergeltung

Titel: Rolf Torring 059 - Vergeltung
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
Natürlich nahm ich sofort den nächsten aufs Korn und schoß ihn nieder, da rief die helle Kommandostimme wieder:  
      „Abwechselnd ins Fenster schießen!"  
      Und im nächsten Augenblick splitterten schon die geöffneten Scheiben neben mir. Ich mußte mich mit dem Professor ins Zimmer zurückziehen, denn die Kugeln flogen dauernd durch die Fensteröffnungen ins Innere des Hauses.  
      Ich sah aber noch, daß bereits einige Dingos davonliefen. Durch die Dressur des Professors hatten sie wohl ihren angeborenen todverachtenden Mut verloren.  
      Ich blickte schnell zu Rolf. Er stand mit Pongo neben der Tür, die in den Schlafraum des Professors führte. Seine Hand hatte er auf die Klinke gelegt, lauschte noch einige Augenblicke und riß die Tür dann auf.  
      Doch im gleichen Augenblick prallte er mit Pongo zurück. Eine mächtige Stichflamme schoß ins Zimmer und brauste bis zum Fenster. Die plumpen Stühle und der Tisch standen sofort in Flammen, denn das Holz war völlig ausgetrocknet.  
      „Hinüber ins Laboratorium," rief Rolf, „schnell, sonst verbrennen wir hier elendiglich."  
      Ein heiseres Triumphgeschrei der Banditen draußen beschleunigte unsere Eile. Das Schießen hatte aufgehört, ein Beweis, daß die Dingos geflohen waren.  
      Professor Donath lief als erster zur Tür, die ins Laboratorium führte. Es war ein großer, langer Raum, mit Regalen an den Wänden und großen Tischen, die voller Gläser, Flaschen und Retorten standen. In der einen Ecke war ein großer gemauerter Herd, auf dem ein mäßig großer Schmelzkessel stand.  
      Lange konnten wir uns auch hier nicht halten, denn das Feuer würde bald auch diesen Teil des Blockhauses ergreifen. Ich fragte Rolf:  
      „Was ist geschehen? Wie konnte dieses Feuer entstehen?"  
      „Das war eine Teufelei dieser Banditen," sagte mein Freund ernst. „Diese Eindringlinge haben gar nicht daran gedacht, uns vom Schlafraum des Professors aus anzugreifen, sondern sie haben alle leicht brennbaren Gegenstände vor der Tür aufgeschichtet und in Brand gesteckt. Leider habe ich diese Geräusche nicht gehört, weil die Banditen gerade zu schießen anfingen. Ich hörte erst, daß sie wieder zum Fenster hinaus kletterten. Da ahnte ich Unheil und riß die Tür auf, aber es war schon zu spät."  
      „Und hier wird es auch bald zu spät sein," meinte ich besorgt und lauschte auf das Knistern des brennenden Holzes nebenan. „Wir müssen hier bald hinaus und sind dann den Kugeln der Banditen schutzlos preisgegeben."  
      „Ja, aus den Fenstern können wir allerdings nicht heraus," sagte Rolf, „die führen leider nach vorn, wo die Banditen liegen. Also müssen wir sehen, daß wir uns hier hinten einen Ausgang schaffen. Leider sind auch die Stämme, aus denen das Haus gebaut ist, sehr dick, aber wir können vielleicht einige von ihnen an einer Seite lossprengen und dadurch eine Öffnung zum Entschlüpfen schaffen. Ah, dort am Herd liegen ja lange Eisenstangen, die kommen uns gut zustatten."  
      Pongo sprang bereits zum Herd und ergriff die längste und dickste der Eisenstangen. Auch Rolf und ich bewaffneten uns mit den schweren Instrumenten und gingen dann der hinteren Hausecke zu Leibe.  
      „Wir wollen auf jeden Fall versuchen, recht leise zu sein," raunte Rolf uns zu, „es könnte ja sein, daß hier hinten auch Posten stehen. Also los, wir müssen in dieser Spalte hier ansetzen."  
      Wir wählten zusammen einen dicken Balken und schoben die Eisenstangen möglichst tief in die Fuge zwischen ihm und der anstoßenden Querwand. Dann spannten wir langsam unsere Kräfte, indem wir die Stangen zu uns heranzogen.  
      Pongo leistete natürlich mit seinen übermenschlichen Kräften die Hauptarbeit, und langsam, zum Glück ohne großes Geräusch, wich der starke Baumstamm nach außen.  
      Wir drückten ihn so weit ab, daß eine Öffnung von vielleicht einem halben Meter Breite entstand, dann nahmen wir uns den darunterliegenden Stamm vor. Er ließ sich jetzt, da erst einmal eine Öffnung geschaffen war, ziemlich leicht abdrücken.  
      „Diese Öffnung genügt schon zum Durchkriechen," sagte Rolf, „wir wollen uns nicht unnötig aufhalten. Das Feuer wird die Zwischenwand bald durchfressen haben. Dort schlagen schon die Flammen durch!"  
      Er deutete dabei zur Decke. Dort wanderten an der Verbindungswand feurige Zungen entlang. Die Flammen fanden an dem ausgequollenen Harz reiche Nahrung.  
      „Vorsichtig, Rolf,"
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher