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Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Titel: Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde
Autoren: Hans Warren
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Banditen warten jetzt noch auf ihn."  
      Wir waren den Bergzügen schon sehr nahe gekommen. Rechts von uns schimmerte in kurzer Entfernung der Cooper-Fluß. Die gefährliche Enge, wo Gebirge und Wasser dicht zusammenkamen, lag also kurz vor uns.  
      „Rolf," meinte ich sofort, „wäre es nicht richtig, wenn wir jetzt einen weiten Bogen nach Süden schlagen und Barring mit seinen Leuten überholen? Vielleicht treffen wir dann auf Walker, bevor er mit den Polizisten die gefährliche Enge betritt."  
      „Dasselbe dachte auch ich soeben," stimmte Rolf bei, „wir wollen es so machen. Mein Plan war ja von Anfang an, auf die Berge zu kommen. Sollte Walker wirklich eingeschlossen werden, dann können wir ihm von oben herab besser helfen."  
      „Das wird nicht so einfach sein," wandte ich ein, „vor allem werden uns die Australneger zu schaffen machen."  
      „Auf einen schweren Kampf müssen wir uns selbstverständlich gefaßt machen," sagte Rolf ruhig. „Wir müssen diesen Barring mit seinen Leuten aber unschädlich machen. Sollte es ihm gelingen, Walker und seine Leute zu töten, dann ist weder Bennets Schaffarm noch die neue Goldgräbersiedlung sicher vor ihm. Vorwärts also!"  
      Wir saßen wieder auf und ritten nach Süden. Rolf setzte jetzt, trotz unserem Galopp, sein Fernglas immer häufiger an die Augen. Auf seine Zurufe lenkten wir allmählich nach Westen, dem Gebirge entgegen.  
      Eine halbe Stunde ritten wir so dahin, da hörten wir nordöstlich von uns Schüsse. Zuerst erklangen nur einzelne, dann folgten regelrechte Salven. Wir spornten unsere Tiere noch mehr an, denn jetzt war Walker mit seinen Leuten sicher schon in den Hinterhalt geraten.  
      Das Salvenfeuer verstummte, nur ab und zu fiel noch ein Schuß. Wir näherten uns jetzt den Bergzügen, die hier vor uns nur eine Höhe von etwa fünfzig Metern hatten.  
      Bald kamen wir auf losen Geröllboden. Hier mußten wir die Pferde zügeln, um nicht zu stürzen. Bald erwies sich, daß wir überhaupt absteigen mußten. Wir kamen zu Fuß schneller über den trügerischen Boden, auf dem die Hufe der Pferde zu leicht ausglitten.  
      Die Berge erhoben sich jetzt schon so nahe vor uns, daß wir sie in wenigen Minuten erreichen mußten. Schnell führten wir die Pferde zu einem kleinen Busch, dann sprangen wir eilig, aber doch vorsichtig über das Geröll hinweg.  
      Ganz vereinzelt erklangen noch zur Rechten Büchsenschüsse. Anscheinend war Walker mit seinen Leuten eingeschlossen, und die Posten auf beiden Seiten des Engpasses beschossen die Eingeschlossenen, wenn sie sich zu nahe heranwagten.  
      Wir hatten wenigstens den einen Trost, daß die Polizisten noch nicht vernichtet waren, wenn sie auch einige Verluste in der ersten Überraschung erlitten haben mochten. Der eigentliche Überfall sollte wohl erst nach Anbruch des Morgens erfolgen.  
      Wir hatten jetzt den ziemlich steilen Hang des Bergzuges erreicht und begannen emporzuklettern. Hätte der Mond nicht so hell geschienen, wären wir kaum hinaufgekommen, so steil und gefährlich war der Aufstieg.  
      Endlich, wir hatten uns mit größter Anstrengung ungefähr zehn Meter emporgearbeitet, fand Pongo eine tiefe Rille, die wohl vor langer Zeit ein Bergsturz gerissen haben mochte. Jetzt fanden wir mehr Halt für Beine und Hände, und nach zehn Minuten schwerer Anstrengung gelangten wir endlich auf den Grat des Bergrückens.  
      Natürlich mußten wir damit rechnen, daß Barring auch hier oben Posten aufgestellt hatte. Wahrscheinlich würde er die Vernichtung der Polizisten in der Hauptsache vom Berg herab beabsichtigen, um schwere Verluste seiner Leute zu vermeiden.  
      Wir mußten also sehr vorsichtig sein, uns aber gleichzeitig beeilen, damit Barring nicht mehr Leute auf den Berg hinauf schickte, bevor wir eine gute Position gefunden hatten, aus der wir uns gegen eine Übermacht verteidigen konnten.  
      Zum Glück lagen viele große Steinblöcke umher, hinter denen wir uns decken konnten. Von Block zu Block huschend, strebten wir der Nordspitze des Bergrückens zu, dabei peinlichst jedes Geräusch vermeidend.  
      Wir merkten, daß der Bergrücken immer mehr abfiel. An seinem Ende, über dem Engpaß zwischen Berg und Fluß, in dem Walker eingeschlossen war, konnte er höchstens noch zwanzig Meter hoch sein.  
      Wie gut unsere Vorsicht war, sollten wir bald sehen. Als wir wieder — Pongo etwas voraus — hinter den Blöcken, die uns als Deckung gedient
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