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Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Titel: Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde
Autoren: Hans Warren
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waren, so, daß sie sich, wenn wir fort waren, selber befreien konnten, denn es war fraglich, ob wir noch einmal zurückkehrten.  
      Schnell verließen wir den dunklen Kellerraum. Vorsichtig überzeugten wir uns zuerst, ob auch wirklich keine weiteren Banditen zurückgeblieben waren. Dann gingen wir aus der Hütte, um unsere Pferde zu suchen.  
      Dicht hinter der Hütte fanden wir sie in Gemeinschaft mit drei anderen, ebenfalls prächtigen Gäulen, die den überwältigten Banditen gehörten.  
      Barring hatte es nicht einmal für nötig erachtet, uns entwaffnen zu lassen, er hielt uns, gefesselt und bewacht, für völlig unschädlich. Auch unsere Büchsen hingen in ihren Haltern an den Sätteln, und wir konnten sofort aufsitzen, um Leutnant Walker, wenn es noch irgendwie möglich war, zu warnen.  
      »Wir nehmen die drei ledigen Pferde mit," entschied jetzt Rolf, „falls die drei Banditen im Keller sich bald befreien sollten. Sie haben dann wenigstens keine Möglichkeit, Barring zu warnen. Außerdem können wir unterwegs die Gäule wechseln und dadurch schneller vorwärts kommen."  
      Dieser Vorschlag war sehr richtig und für unser Vorhaben von größter Wichtigkeit. Wenn Barring und seine Leute auch keinen großen Vorsprung hatten, so kannten sie doch den Weg genau, während wir uns nach ihren Spuren richten mußten.  
      Allerdings wußten wir, daß der Hinterhalt sich am Eyre-See befinden sollte, aber wir mußten ja auf Walker und seine Leute unbedingt schon vorher treffen.  
      In schärfstem Galopp schlugen wir die Richtung nach Südwesten, nach dem Eyre-See, ein. Wir hatten ungefähr hundertfünfzig Kilometer zurückzulegen und konnten hoffen, diese Strecke in etwa acht Stunden zu schaffen, ohne die Pferde zu überanstrengen.  
      Die letzten Stunden mußten wir in der Dunkelheit reiten, und da durften wir nicht durch unvorsichtiges Reiten die Beine unserer Tiere in Gefahr bringen.  
      Jede Stunde hielten wir an und tauschten schnell die Pferde. Die breite Spur der Banditen konnten wir sehr gut verfolgen, sie hatten sich gar keine Mühe gegeben, steiniges Terrain aufzusuchen, in dem die Hufe der Pferde keine Abdrücke hinterlassen hätten. Sie waren zu sicher, daß ihnen niemand folgen konnte.  
      Endlich brach die Dunkelheit herein. Wir mußten den Ritt jetzt verlangsamen. Meiner Berechnung nach konnten wir in ungefähr zwei Stunden auf das Ostufer des Eyre-Sees stoßen. Plötzlich beugte sich Rolf zu mir und rief:  
      „Jetzt kann ich mir denken, wo dieser Barring den Hinterhalt gelegt hat. Ich habe noch einmal genau die Karte überdacht. An einer Stelle, dicht vor dem Eyre-See, reicht das Gebirge ganz nahe an den Cooper-Fluß heran. Dort wäre die geeignetste Stelle für einen Hinterhalt."  
      „Richtig," stimmte ich bei, „jetzt kann ich mich erinnern. Aber was machen wir jetzt? Barring hat doch sicher die eine Seite dieser Enge schon besetzen lassen und will jetzt mit seinen übrigen Leuten die Falle schließen. Er befindet sich also vor uns, und vor ihm wieder ist Walker mit seinen Leuten. Wir müßten also sehen, daß wir Barring überholen, um Walker warnen zu können."  
      „Das ist nicht mehr möglich, die Banditen haben zu großen Vorsprung," meinte Rolf. "Und Walker können wir vor dieser Falle unmöglich mehr einholen. Wir würden also höchstens selber hineingeraten."  
      „Was können wir aber tun?" rief ich. „Barring hat doch gesagt, daß er die Polizisten alle töten will."  
      „Nun, das wird ihm nicht so leicht fallen," antwortete Rolf mit grimmigem Lachen, „die tapferen Leute werden sich wohl bis zum Äußersten wehren. Und inzwischen werden wir ja dort sein."  
      Der Mond war inzwischen hochgestiegen. In seinem silbrigen Licht konnten wir alle Unebenheiten des Grasfeldes gut übersehen. Sofort schlugen wir ein schärferes Tempo ein.  
      Rolf setzte manchmal sein Fernglas an die Augen. Wir mußten ja damit rechnen, unvermutet auf die Banditen zu stoßen. Nachdem wir eine Stunde seit Einbruch der Dunkelheit weiter galoppiert waren, hielten wir wieder an, um nochmals die Pferde zu wechseln. Dabei nahm Rolf sein Fernglas vor die Augen und durchforschte das vor uns liegende Gelände.  
      „Ah," rief er plötzlich, „dort vorn scheinen sie zu sein. Sie halten, und wir dürfen nicht weiterreiten.  
      Du weißt ja, daß Barring ebenfalls ein Fernglas hat. Anscheinend ist Walker also noch nicht in die Falle gegangen, und die
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