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Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco

Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco

Titel: Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco
Autoren: Hans Warren
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Pongo verlegen ab, „Pongo gern machen. Massers jetzt ruhig an Land gehen."  
      „Ich glaube auch, daß wir es wagen können," meinte Rolf, „die Ameisen werden schon fort sein, sonst hätte sich der Jaguar nicht auf die Lichtung gewagt."  
      Wir schwammen über den Weiher und stiegen vorsichtig an Land. Pongo hatte den toten Jaguar hinter sich hergezogen und hob ihn jetzt aus dem Wasser.  
      Unsere Blendlaternen, die ebenfalls speziell für die Tropen und somit auch wasserdicht angefertigt waren, funktionierten ausgezeichnet. Rolf ließ sofort den Schein seiner Lampe über die Lichtung gleiten.  
      Ich wandte mich im ersten Augenblick schaudernd ab, als ich die Überreste der beiden Verbrecher sah. Dann beugten wir uns über Matchu, der völlig reglos dalag.  
      Jede Hilfe kam hier zu spät. Die scharfen Krallen des Jaguars hatten ihm den Hals völlig zerrissen. Außerdem sahen wir, daß die Raubkatze ihm sofort das Genick gebrochen hatte. Das ist eine Gewohnheit der Jaguare und Panther, wenn sie ein größeres Wild anspringen.  
      Zum Glück war keine Ameise mehr auf der Lichtung. Wir suchten jetzt die Überreste unseres Gepäckes zusammen. Wie ich schon geahnt hatte, waren die Rucksäcke verschwunden. Auch von den Reserveanzügen und der Wäsche war kein Stück mehr vorhanden.  
      Aber die Konservenbüchsen und einige Arzneimittel waren noch da. Während wir die Überbleibsel zusammensuchten, zog Pongo bereits dem Jaguar das Fell ab.  
      Bald brach auch der Morgen völlig herein. Rolf schichtete trockene Zweige zusammen und entzündete ein Feuer. Während er einige Konservenbüchsen öffnete, sagte er:  
      „Jetzt müssen wir doch ins Lager der Toba zurück. Wir müssen unbedingt unsere Vorräte ergänzen, vor allen Dingen aber uns Rucksäcke anfertigen lassen. Ich glaube, daß die Toba sie uns aus Leder gut herstellen können. Mit Reserveanzügen und Wäsche müssen wir natürlich noch warten, bis wir in eine größere Stadt kommen. Na, das werden wir auch überstehen."  
      Pongo war inzwischen mit dem Abstreifen des Jaguars fertig geworden. Er rieb jetzt die Innenseite des Fells mit dem Gehirn des Raubtieres ein, faltete es sorgsam zusammen und trat auf uns zu.  
      „Massers zu Indianer zurück?" fragte er.  
      „Ja, Pongo, das müssen wir tun," sagte Rolf. „Aber erst wollen wir essen."  
      Wir mußten uns ja bei Kräften erhalten. Dann machten wir uns zum Aufbruch fertig. Unsere Kleider waren bald getrocknet, denn der Hitze des Feuers halfen bald die Sonnenstrahlen nach, die immer glühender auf die Lichtung fielen.  
      Pongo packte jetzt die übrigen Konservenbüchsen in das Jaguarfell, das er sich dann wie einen Sack über die Schulter schwang. Einen kurzen Blick warfen wir noch auf die Lichtung, auf der wir beinahe einen so schrecklichen Tod erlitten hätten.  
      Dann nahm uns wieder der üppige, geheimnisvolle Urwald auf. Wir mußten uns sehr beeilen, damit wir noch vor dem Dunkelwerden das Dorf der Tobas erreichten. Pongo gab das Tempo des Marsches an. Er ging uns voraus, mit unfehlbarer Sicherheit den Pfad innehaltend.  
      Und am späten Nachmittag — wir hatten nur eine ganz kurze Mittagsrast gemacht — trafen wir bei den Tobas wieder ein.  
      Durch den jungen Hua, der sich einigermaßen mit uns verständigen konnte, erzählten wir dem Häuptling unsere Erlebnisse. Gleichzeitig bedankten wir uns auch bei Oro, der Häuptlingstochter, für das Gegengift, das uns vor dem entsetzlichen Tod gerettet hatte.  
      Wir besprachen mit dem Häuptling unsere Absicht, die verschollenen Forscher zu suchen. Nach den Worten Calcalets konnten wir kaum noch hoffen, sie lebend zu treffen, doch wollten wir uns wenigstens Gewißheit über ihr Schicksal verschaffen. Wir bekamen von dem Häuptling jede Hilfe zugesagt. Vor allen Dingen hieß es jetzt für uns, neue Rucksäcke zu beschaffen. Das würde wohl einen Tag dauern, aber eine Ruhepause nach unseren Erlebnissen war auch dringend nötig.  
      Hua nickte eifrig, als wir ihm unsere Wünsche vortrugen. Und er versprach, für schleunigste Anfertigung neuer Rucksäcke aus Hirschleder zu sorgen. Dann nahmen wir mit dem Häuptling am flackernden Feuer Platz und aßen vorzüglichen Hirschbraten.  
      Allmählich machte sich die Müdigkeit schon bemerkbar, und dankbar suchten wir die weichen Lagerstätten in der geräumigen Hütte auf, die uns zur Verfügung gestellt war.  
      Auf der Suche nach den verschollenen
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