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Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Titel: Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise
Autoren: Hans Warren
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Wir wissen nicht, ob nicht vielleicht Leute darin sind."
    Das hielt ich allerdings für völlig ausgeschlossen. Aber trotzdem gingen wir sehr leise und behutsam vor. Genau der Hütte gegenüber blieben wir stehen. Sie war aus dicken Palmen sehr geschickt und exakt gebaut, also offenbar von vornherein für einen längeren Aufenthalt berechnet. Dem Alter der Baumstämme nach zu urteilen, mochte sie vor zwei Jahren erbaut sein. Dann war aber meine Theorie etwas unwahrscheinlich geworden; denn vor zwei Jahren war das Wild in dieser Gegend schon soweit ausgerottet, daß sich ein längerer Aufenthalt für eine Jagdexpedition kaum lohnte.
    „Die Hütte scheint leer zu sein," meinte Rolf, „wir wollen hineingehen."
    „Massers schnell machen," sagte Pongo ruhig, „hinter uns Reiter."

    2. Kapitel. Das Geheimnis der Felsen.

    Das war allerdings eine sehr unangenehme Nachricht. Also war uns doch eine zweite englische Patrouille auf die Spur gekommen. Umdrehen und sie beobachten konnten wir nicht mehr, denn aus Pongos Ruf hatten wir die Gewißheit, daß sie schon ganz nahe war.
    Der schwarze Riese hatte sich bereits auf den Uferrand geschwungen und kroch jetzt schnell durch das hohe Gras auf die Hütte zu. Sofort folgte ihm Rolf, und ich machte den Schluß.
    Die Tür hatte kein Schloß, war aber innen mit großen Riegeln versehen, die Rolf zustieß, als ich ebenfalls in den Raum gekrochen war. Jetzt blickten wir durch die sehr schmalen Öffnungen, die fast wie Schießscharten wirkten, auf die Steppe hinaus.
    Ungefähr zweihundert Meter entfernt kamen vier Reiter herangejagt. Aber es waren keine englischen Soldaten, wie wir sofort erkannten, sondern Zivilpersonen. Weshalb hatten sie aber nur eine so große Eile? Das Nashorn konnte sie unmöglich bedrängen, das befand sich ja ziemlich weit rechts.
    Aber plötzlich tauchten hinter diesen Reitern kleine Punkte auf, die sich ebenfalls in rasender Geschwindigkeit näherten. Und Pongo rief nach wenigen Augenblicken: „Massers, dort hinten Askaris kommen."
    Ah, dann hatten wir es in den vier Reitern mit Leuten zu tun, die aus irgendeinem Grunde von den Soldaten verfolgt wurden.
    „Hoffentlich reiten sie vorbei und beachten die Hütte gar nicht," meinte Rolf, „sonst kann es für uns unter Umständen ziemlich unangenehm werden."
    „Weshalb?" fragte ich, „wir lassen sie einfach nicht herein, und sie werden schon machen, daß sie schleunigst weiterkommen, wenn sich die Askaris nähern."
    „Na ja, das ist ja richtig," gab Rolf zu, „aber die verfolgenden Soldaten werden bestimmt auf die Hütte aufmerksam, wenn sich die Männer hier aufhalten. Und ich habe das Gefühl, als ob sie die Hütte sehr gut kennen. Siehst du, sie reiten direkt auf die Felsen hier zu. Sehr wahrscheinlich wollen sie sich hier verteidigen."
    „Es sind aber zehn Soldaten, die hinter ihnen her sind," meinte ich, „da werden sie kaum an Verteidigung denken können. Doch du scheinst tatsächlich recht zu haben, sie halten direkt auf uns zu."
    In dem tollen Tempo, das die Verfolgten eingeschlagen hatten, waren sie inzwischen auf ungefähr fünfzig Meter herangekommen. Ihre Verfolger dagegen mochten ungefähr noch achthundert Meter entfernt sein.
    Die vier Männer konnten wir jetzt gut betrachten. Einen sehr angenehmen Eindruck machten sie wahrlich nicht. Es waren wilde Gesellen mit bärtigen Gesichtern, die in ziemlich zerrissenen Khakianzügen steckten.
    Jetzt setzten sie in weiten Sätzen über das Flußbett, und die dumpfen Hufschläge ihrer Gäule kamen schnell näher. Und wirklich hielten sie neben der Hütte.
    Der erste sprang schnell von seinem ziemlich abgetriebenen Gaul und wollte die Hüttentür aufstoßen, aber die beiden Riegel, die Rolf vorgeschoben hatte, verhinderten es.
    „Teufel," rief der Mann, „was hat Wilkens hier gemacht? Hat wohl die Tür zugenagelt?"
    Wir hatten uns dicht neben den schmalen Fenstern an die Hüttenwand gepreßt. Und schon im nächsten Augenblick verdunkelte sich die Luke.
    „Nanu," rief dann eine rauhe Stimme wieder, „es ist ja niemand in der Hütte. Oder sollte jemand doch das Geheimnis . . aber nein, das ist ja nicht gut möglich," setzte er brummend hinzu.
    „Verdammt, Guld," rief eine andere Stimme, „weshalb holst du es nicht? Sprenge doch die Tür auf. Die Soldaten kommen schnell heran."
    Jetzt wurde es für uns ungemütlich. Wir hatten wohl gesehen, daß die vier Männer schwer bewaffnet waren. Und wir hatten nur zwei Pistolen gegen sie, wenn es wirklich
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