Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Titel: Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
übermenschlichen Kraft die verbogene Kabinentür auf, und wir tasteten uns schnell aus den Trümmern des Flugzeuges hinaus, denn wir mußten ja doch damit rechnen, daß sich ausfließendes Benzin am heißen Motor entzünden könnte.
    Es war völlig dunkel. Wo wir waren, konnten wir unmöglich feststellen, aber auf der Flucht vor dem gefährlichen Trümmerhaufen des Apparates bemerkte ich doch, daß wir über grobes Felsgeröll hinweg stolperten. Also waren wir anscheinend doch irgendwo im Himalaya-Gebirge abgestürzt.
    Es war sehr kalt, und wir hatten uns noch nicht mit genügend warmen Kleidern versorgt Und als jetzt Rolf — wir hatten uns ungefähr hundert Meter vom Apparat entfernt — erklärte, daß wir jetzt wohl in Sicherheit wären, standen wir frierend und unschlüssig in der drückenden Dunkelheit
    Irgend etwas mußten wir unternehmen, und so meinte ich nach einiger Zeit:
    Jetzt ist wohl die Explosionsgefahr des Benzins ausgeschlossen. Am besten ist es wohl, wenn wir uns aus der Kabine die Kissen und das Holz der Sitze holen, um hier ein Feuer anzuzünden. Wir können unmöglich die ganze Nacht in dieser Kälte verbringen."
    »Sehr gut," rief Rolf, „kommt zurück. Konserven haben wir ja auch mitgenommen, so brauchen wir auch nicht zu hungern."
    Wir gingen erst langsam zurück, beschleunigten aber plötzlich unsere Schritte, denn es waren Laute aufgeklungen, die uns einen heftigen Schreck durch die Glieder jagten. Es war das Heulen einer Wolfsmeute.

    2. Kapitel In Räubergewalt.

    Wir mußten unbedingt schnellstens ein Feuer entfachen, sonst waren wir diesen Bestien gegenüber völlig machtlos. Merkwürdigerweise erklang dieses Heulen oberhalb von uns, als befänden sich die gefährlichen Tiere auf einem Berg. Und trotz unserer treibenden Hast erfüllte mich dieser Umstand mit Erstaunen, denn sonst bevölkern die Wölfe nur die Steppen
    Es war ein äußerst beschwerliches Rennen, denn ständig stolperten wir über die zahlreichen Felstrümmer, mit denen der Boden bedeckt war. Und in der völligen Dunkelheit konnten wir uns nur nach dem Gefühl nur nach unserem Ortssinn richten
    Und wie leicht konnte es doch möglich sein, daß wir den zertrümmerten Apparat nicht wiederfanden. Das furchtbare Heulen klang immer näher. Jetzt war es schon zu unseren Seiten, vielleicht fünfzig Meter entfernt, aber immer noch erklang es über uns. Verzweifelt grübelte ich über diese merkwürdige Erscheinung nach — da stieß ich hart gegen einen Flügel unserer Maschine.

    Mein Ruf brachte die Gefährten herbei, schnell fanden wir wieder die geöffnete Kabinentür und krochen hinein. Pongo zog die verbeulte Metalltür wieder zu, und vorläufig waren wir vor den Wölfen in Sicherheit Nur bestand doch immer noch die Gefahr einer Explosion.
    Aber zum Glück roch es gar nicht nach ausgelaufenem Benzin, und etwas beruhigt tasteten wir jetzt nach dem Gepäckhalter, in dem wir unsere Waffen und Taschenlampen verstaut hatten. Gott sei Dank hatte das Netz gehalten, und mit großer Erleichterung schob ich die treuen Pistolen in den Gürtel.
    Dann ließen wir die Lampen aufflammen und suchten in ihrem Schein alle Polstersachen zusammen, während Pongo bereits mit seinem Haimesser die Sitze zerschlug. So brachten wir einen schönen Stapel Brennmaterial zusammen, doch mußten wir jetzt überlegen, wo wir ein Feuer entfachen wollten.
    Wir durften es ja nicht wagen, uns allzu weit vom Apparat zu entfernen, da vielleicht die Wolfsmeute schon in nächster Nähe war, aber anderseits durften wir auch nicht am Apparat ein Feuer entfachen denn dadurch konnten wir die Explosionsgefahr direkt heraufbeschwören.
    Da handelte Rolf kurz entschlossen. Den Schein seiner Lampe nach allen Seiten drehend, kletterte er aus der von Pongo auf seinen Wink aufgerissenen Tür, kletterte gewandt über die Tragfläche des Apparates und lief einige Dutzend Schritte in die Dunkelheit hinein. Ich sah deutlich, daß vor dem Schein der Lampe mehrere große Tierkörper ins Dunkel zurückwichen, kletterte deshalb ebenfalls schnell hinaus und kam Rolf zu Hilfe.
    Jetzt konnten wir gleichzeitig zwei Seiten ableuchten, und oft blitzten rote oder grüne Tieraugen auf, wenn der Lichtkegel über sie hinweg streifte. Pongo hatte inzwischen ein Feuer entfacht, und bald schlugen die Flammen hoch und erleuchteten das Dunkel in weitem Umkreis. Wir kannten jetzt unsere Lampen ausschalten, denn an die flackernde Glut traute sich kein Tier heran.
    Wir wärmten schnell einige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher