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Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Titel: Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang
Autoren: Hans Warren
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Männerarmes besaß, immer mehr verdickte und-im Wasser den Umfang eines starken Männerschenkels besaß. Und dieses furchtbare Ungeheuer schlang sich um die Beine der jungen Frau.
    Violette Roule stieß einen entsetzlichen Schrei aus und brach zusammen. Das Seeungeheuer drohte sie in die Tiefe zu reißen, — da war Pongo schon heran und mit einem furchtbaren Hieb seines haarscharfen Haimessers trennte er den rötlichen Leib des Reptils durch.
    Ein Blutstrom schoß aus dem durchschlagenen Leib, und das lange Kopfende löste sich von den Beinen der halb Bewußtlosen. Und Lord Hagerstony, der sich bei dem furchtbaren Schrei blitzschnell umgedreht hatte, sprang zurück und riß die junge Frau aus der Nähe des Kopfendes, das sich in furchtbaren Zuckungen auf dem Pfad wand.
    Ich überlegte blitzschnell, was für eine unbekannte Schlangenart wir wohl da entdeckt hätten, da brüllte Pongo: „Massers laufen, schnell, schnell."
    Ich wunderte mich. Sollte unser treuer, schwarzer Freund noch mehr Schlangen fürchten? Aber ich hatte noch nicht diesen Gedanken ganz gefaßt, da schössen sie schon von dem rötlichen Felsblock heraus. Zwei Stück waren es, und die eine packte die Beine Pongos, während die andere drohend über seinem Kopf schwebte.
    Und während ich ganz ratlos und schreckensstarr dastand, wunderte ich mich doch instinktiv, daß Pongo gar nicht die Schlange beachtete, die seine Beine umschlungen hatte, sondern zuerst die über seinem Kopf schwebende mit schnellem Hieb durchtrennte. Dann ließ er sein Haimesser rasend schnell auf das untere Reptil sausen.
    Und da peitschten schon Schüsse aus Rolfs Pistole auf, ich sah die Kugeln ins Wasser peitschen, genau auf den Felsblock zu. Und mein Freund schrie:
    „Hans, schieß auf ihn, schnell, vielleicht flieht er."
    Welchen „Er" Rolf meinte, wußte ich absolut nicht, aber ich leerte schnell das Magazin meiner Pistole ebenfalls auf den mysteriösen Felsblock, dessen Farbe plötzlich ins grellste Rot überging.
    Und dann löste er sich vom Boden und strebte dem tiefen Wasser zu. Ein Bündel der mächtigen Schlangen züngelte dabei hinter ihm her, — und jetzt erst erkannte ich, daß es ein riesiger Polyp gewesen war, von dessen acht Fangarmen Pongo drei abgetrennt hatte.
    Es wird ja oft bestritten, daß diese Mollusken eine derartige Größe erreichen können, aber doch ist es wissenschaftlich erwiesen, daß gerade die „Cephalopoda", die „Kopffüßler", wie die Gattung der Polypen heißt, ständig wie die Fische wachsen und daß sehr alte Exemplare noch in neuester Zeit an der Ostküste Amerikas gefangen sind, deren Arme neun bis zehn Meter maßen. Allerdings sind diese großen Exemplare sehr selten, da nur wenige Polypen ihren zahlreichen Feinden entgehen und ein so außerordentliches Alter erreichen.
    Und dieser Bursche, der jetzt da mit dem Verlust von drei Armen und einer Menge Kugeln im Leib floh, mußte ungeahnt alt sein, denn er war doch das Ungeheuer am „Einschnitt", das schon der Großvater Tardon erwähnt hatte.
    Wir atmeten auf, als der kolossale Leib in der schwarzen Tiefe der Bucht verschwand.
    „Pfui Teufel," meinte Lord Hagerstony, „das war zwar ein Abenteuer, wie man es selten erlebt, aber ich bedauere doch sehr, daß gerade unsere kleine Frau es erleben mußte. Denn ohne unseren braven Pongo wäre sie doch rettungslos verloren gewesen."
    Der schwarze Riese wand verlegen seine mächtigen Schultern. „Pongo Tier kennen," erklärte er, „in Heimat schon zweimal kämpfen."
    Das war allerdings für uns als Naturforscher sehr interessant, aber jetzt war für diesbezügliche Fragen keine Zeit. Wir mußten uns um unsere Gegner kümmern. Rolf erspähte sie als erster wieder.
    „Sie stehen vorn am Meer," rief er, „und anscheinend beobachten sie uns durch Ferngläser."
    Sofort nahm der Lord seinen vorzüglichen Feldstecher vor die Augen und knurrte:
    „Natürlich, sie haben den Kampf Pongos beobachtet. Da, jetzt verschwinden sie nach links, nach Norden hinauf. Ob die doch unser Boot ..."
    Er kam nicht zu Ende, denn Rolf setzte sich schnell in Trab und rief:

    „Los, los, wir müssen uns beeilen Ich möchte nicht drei Tage auf dieser Insel, die mit Tigern gespickt zu sein scheint, weilen. Vielleicht können wir sie noch am Raub unseres Bootes hindern. Hans, bleibe du ruhig mit Hoddge bei Frau Roule zurück, wir genügen schließlich, um die beiden zu überwältigen."
    Und in Begleitung des Lords und Pongos stürmte er so schnell vor, daß Frau
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