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Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Titel: Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang
Autoren: Hans Warren
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Roule auf keinen Fall hätte mitmachen können. Und so mußte ich mit Hoddge und ihrem Mann wohl oder übel bei ihr bleiben.
    Als wir das Meer erreichten, sahen wir den breiten Strand, der sich in sanftem Bogen nach Norden zog. Unsere drei Gefährten waren nur noch als winzige Figuren zu erkennen, obwohl das Laufen in dem weichen Sand nicht leicht war.
    Von den beiden Flüchtlingen konnten wir nichts entdecken. Sie hatten ihren Vorsprung ausgenutzt. Auf dem meilenweiten Sand wurden auch Rolf, Hagerstony und Pongo immer kleiner, und "schließlich verschwanden sie nach links um die Ecke der Nordküste.
    Bald darauf hörten wir schwach den Klang einiger Schüsse, doch als wir nach langen, langen Minuten ebenfalls die Nordküste erreichten, da sahen wir draußen auf dem Meer einen dunklen Punkt schwimmen, der sich schnell entfernte.
    Der Lord kam uns entgegen.
    „Sie sind entkommen," sagte er, „jetzt müssen wir auf der Insel bleiben, bis uns Thackeray abholt. Hoffentlich werden wir uns mit den Tigern vertragen. Pongo hat schon erklärt, daß er uns Laubhütten auf den Palmen bauen will, denn nachts können wir auf dem Erdboden nicht schlafen. Da kommen schon Torring und unser schwarzer Freund. Wir haben kurz beschlossen, im Wald, in der Nähe des Schatzes zu bleiben. Auf jeden Fall werden wir aber bis zum Abend eifrig nach der vergrabenen Kiste suchen."

    „Nun, drei Tage hierzubleiben, ist nicht schlimm," tröstete ich, da ich den erschreckten Blick der jungen Frau sah. „Wild muß genügend vorhanden sein, denn sonst könnten die Tiger nicht leben. Und das Ungeheuer' wird genug haben."
    „Ja," lachte Hagerstony, „und wir haben von dem schönen, gefährlichen Grün auch genug. Ich hoffe wenigstens, daß wir in drei Tagen höchst vergnügt mit der Schatzkiste abfahren werden."
    Unsere Reden hatten die junge Frau offensichtlich aufgerichtet, und jetzt kamen auch Rolf und Pongo heran. „Ich glaube, wir haben alles Gefährliche überstanden," rief mein Freund munter, „denn die Tiger brauchen wir nicht zu fürchten, wenn wir auf Bäumen übernachten. Wir können jetzt ruhig an der Bucht entlang zurückgehen, dann suchen wir den Schatz."
    Er nahm wieder die Spitze unseres Zuges, während Pongo den Schluß machte.
    Endlich standen wir, ziemlich erschöpft, wieder auf der kleinen Lichtung und schritten auf die mächtige Palme zu, an deren Fuß der Schatz vergraben sein sollte.
    Aber offenbar wollte uns die geheimnisvolle Insel zeigen, daß sie noch weitere Schrecken barg. Zwei Schritte hatten wir gerade auf die Palme zu gemacht, da näherte sich von links ein Geräusch. Es war ein Rauschen von Blättern und Knicken von Ästen, das denn sehr wahrscheinlich war es eine neue Gefahr, die sich uns da näherte.
    Jetzt sahen wir schon wilde Bewegung in den Büschen, die rings die Lichtung umsäumten. Und im nächsten Augenblick brach in gewaltigen Sätzen ein starkes Wildschwein hervor und schnellte auf die Lichtung. Aber ihm dicht auf dem Fuße brachen — zwei mächtige Tiger hervor. Das gehetzte Schwein stolperte jetzt, und da setzten die beiden Raubtiere zu mächtigem Sprung an.

    Das Wildschwein schien die Gefahr zu ahnen, denn mit dumpfem Schrei sprang es blitzschnell zur Seite und federte in gewaltiger Flucht dicht an uns vorbei.
    Die beiden Tiger aber prallten im Sprung hart zusammen — und im nächsten Augenblick wälzten sie sich in rasendem Kampf auf der Lichtung. Wir hätten uns jetzt ja leicht zurückziehen und hinter den Büschen verstecken können, doch blieben wir wie gebannt stehen und betrachteten dieses gewaltige, noch nie gesehene Schauspiel.
    Vielleicht hätten die Tiger auch voneinander abgelassen, wenn wir uns bewegt hätten. Und dann wäre wohl sofort ein Angriff auf uns erfolgt, der bei der kurzen Entfernung sicher für mehrere von uns verderblich gewesen wäre.
    Die arme, junge Frau stöhnte vor Entsetzen, als die beiden lohfarbenen Körper in wildem Wirbel und unter unbeschreiblichem Fauchen sich bis auf wenige Meter an uns heranwälzten. Ihre Bewegungen waren so blitzschnell, daß es uns beim besten Willen unmöglich gewesen wäre, einen sicheren Schuß anzubringen. Wir konnten nichts tun, als ruhig den Ausgang des furchtbaren Kampfes abzuwarten.
    Der eine Tiger hatte seinen Feind jetzt an der Kehle gepackt und schüttelte ihn in verbissenem Ingrimm. Aber der Unterlegene zerfleischte ihm mit den Hinterpranken die Weichen, so daß er aufheulend losrasend schnell näher kam. Sofort blieben wir
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