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Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas

Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas

Titel: Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas
Autoren: Hans Warren
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kurz entschlossen meine Taschenlampe hervor und schaltete sie ein. Mit wenigen schnellen Schritten erreichte ich die Türöffnung, durch die mein Freund verschwunden war. Vor mir lag das Schlafzimmer Barringtons und nahe dem Bett die Gestalt Rolfs lang ausgestreckt am Boden.
    Ich wollte zu ihm stürzen, aber ein leises ironisches Lachen hielt mich an der Tür zurück. Rolf regte sich nicht, er lag mit dem Gesicht nach unten, neben ihm seine Taschenlampe, deren Glühbirne zerschmettert war. Das Lachen verstummte wieder. Der Schein meiner Lampe glitt durch den Raum. Niemand außer meinem Freund hielt sich darin auf. Die Fenster waren dicht geschlossen, und ich stand an der einzigen Tür, die in dieses Zimmer führte.
    Mit zwei Schritten war ich bei meinem Freund und drehte ihn schnell um. Hastig untersuchte ich ihn. Gott sei Dank, er lebte noch, sein Herz schlug. Eine Wunde war nicht zu entdecken.
    Was aber war mit ihm geschehen?
    Ich fuhr herum, denn ich hatte hinter mir ein leises Geräusch vernommen. Ich sah eine mit einem langen dunklen Gewand bekleidete Gestalt soeben aus der Tür verschwinden. Sofort riß ich meine Taschenlampe, die ich bei der Untersuchung meines Freundes neben mich gelegt hatte, hoch und sprang auf. In diesem Augenblick klappte die Tür zu, und als ich sie erreichte, fand ich sie von außen verschlossen.
    Eine Verwünschung entfuhr meinem Mund. Ich hatte in der Gestalt einen Inder erkannt. Wahrscheinlich war es gleichfalls ein Priester gewesen, der sich eingeschlichen hatte. Was aber hatte er mit meinem Freund getan? Nochmals leuchtete ich umher und suchte jeden Winkel ab. Nein, hier hielt sich niemand weiter auf. Beruhigt wandte ich mich wieder Rolf zu. Ich sah auf dem kleinen Tisch neben dem Bett eine Karaffe mit Wasser stehen, benetzte damit mein Taschentuch und rieb Rolfs Gesicht ab.
    Da schlug er plötzlich die Augen auf und fragte mit leiser Stimme:
    „Was ist geschehen, Hans?"
    Ich berichtete schnell, was ich beobachtet hatte und daß wir jetzt Gefangene seien, wenn wir die Tür nicht aufbrechen könnten.
    „Ich - ich muß hinterrücks niedergeschlagen worden sein, lieber Hans", sagte Rolf. „Der Mann scheint hinter der von mir aufgestoßenen Tür gestanden zu haben. Ein harter Gegenstand war es nicht, von dem ich getroffen wurde, ich vermute, daß ein kleiner Sandsack benutzt wurde."
    „Ich erkannte einen Inder, Rolf. Leider vermochte ich ihm nicht zu folgen, da er die Tür zuwarf und von außen abschloß. Er wird nun das Haus verlassen haben." Als mein Freund eine Erwiderung tun wollte, ertönte abermals das ironische Lachen. Wir sahen uns blitzschnell im Zimmer um. Niemand war anwesend, außer uns. Rolf nickte mir müde lächelnd zu und meinte: „Laß das Suchen, lieber Hans! Hier in diesem Zimmer wirst du den Mann nicht finden. Wir wollen lieber versuchen, hinauszugelangen. Barrington hält sich nicht in diesem Haus auf."
    Wir gingen zur Tür und untersuchten sie. Sie war natürlich von außen verschlossen. Mein Freund wandte sich den Fenstern zu. Dabei meinte er achselzuckend: „Die Leute wissen ja doch, daß wir uns im Hause befinden, lieber Hans. Wir wurden beobachtet. Nehmen wir also den Weg durch das eine Fenster, und suchen wir Pongo auf! Dann wollen wir das Haus durchsuchen. Vielleicht können wir feststellen, wohin Barrington gebracht wurde."
    „Gebracht wurde!" wiederholte ich. „Du nimmst an, daß er hier überwältigt und verschleppt wurde, Rolf?" „Ja."
    Rolf hatte vorsichtig das Fenster geöffnet. Bevor er es aufstieß, löschte ich meine Taschenlampe. Spähend blickte er hinaus. Draußen lag heller Mondschein. Deutlich konnten wir den in einiger Entfernung liegenden Wald erkennen.
    In dem Garten, der den Bungalow umgab und der am Zaun mit dichten Büschen bewachsen war, war niemand zu sehen. Mein Freund schwang sich hinaus. Er blieb auf dem Weg, der unter dem Fenster vorüber führte, stehen und wartete, bis ich ihm gefolgt war. Dann huschten wir gebückt bis zur Veranda, die die Vorderseite des Hauses einnahm.

    Seitlich der Veranda löste sich aus dem Dickicht eine Gestalt. Es war Pongo. Er kam schnell auf uns zu. Hinter den Büschen versteckt, hatte er den Vordergarten und die Veranda beobachtet, doch nichts bemerken können. Wir betraten die Veranda. Mein Freund rüttelte an der Vordertür, die ins Haus hineinführte. Sie war verschlossen. Er beauftragte Pongo, von der Rückseite in den Bungalow einzudringen und die Vordertür aufzuschließen. Er warnte ihn
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