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Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas

Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas

Titel: Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas
Autoren: Hans Warren
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spielen."
    „So ungefähr hatte ich mir diese ,Geistergeschichte' auch vorgestellt, Rolf. Ich wundere mich nur, daß Barrington darauf hereingefallen ist."
    „Der Kommissar wurde durch die nächtliche Stimme schon ganz nervös und zermürbt, weil er sich die Grabesstimme' nicht erklären konnte." „Aber du weißt schon, wie sie zustande kam?" „Es gibt nur eine Lösung, lieber Hans. Im übrigen: traust du Tellwan?"
    „Ich habe mir über Tellwan noch keine Gedanken gemacht, Rolf", wich ich aus. „Barrington scheint auf ihn zu schwören."
    „Und mit Recht. Ich halte den jungen Burschen auch für ehrlich und anständig, er macht sich um seinen Herrn große Sorgen. Ich wundere mich, daß er bisher über die nächtlichen Vorfälle zu keinem Menschen gesprochen hat. Ein anderer wäre wohl nicht bei Barrington geblieben." „Das könnte man nun wieder anders auslegen, Rolf." „Das habe ich auch erwogen. Doch wir wollen uns jetzt für heute nacht fertig machen. Pongo wird uns begleiten. Er wird die Überwachung des Bungalows von außen übernehmen. Hauptsächlich der Hintergarten muß ständig beobachtet werden." „Du rechnest mit einem Überfall, Rolf?" „Ja, und deshalb wollen wir die Nacht bei Barrington bleiben. Mit Pongo sind wir vier kräftige Männer, die sich zu verteidigen wissen. Auch bin ich gespannt, den ,Geist' kennenzulernen."

    Ich lachte.
    „Glaubst du denn, daß er sich dir vorstellen wird, Rolf?" „Er wird sich mir nicht vorstellen, aber ich möchte ihn überraschen. Ich könnte dir seinen Namen schon aufschreiben, wenn du mir versprichst, ihn nicht eher zu lesen, als bis ich dir die Erlaubnis dazu gebe." Ich versprach es. Rolf riß aus seinem Notizbuch einen kleinen Zettel, schrieb zwei Worte darauf, kniffte ihn zusammen und reichte mir das Papier. Ich steckte es in meine Brieftasche. Rolf blickte auf seine Uhr.
    „In einer Stunde bin ich wieder zurück, dann wollen wir aufbrechen, Hans. Ich habe noch etwas zu erledigen. Vergiß deine Revolver nicht, wir werden sie wahrscheinlich heute dringend brauchen, auch Munition steck zu dir." Ich unterließ es, meinen Freund nach dem Ziel seines Ganges zu fragen, denn er hätte es mir doch nicht verraten. Er liebte Überraschungen.
    Während seiner Abwesenheit unterrichtete ich Pongo über das, was er während der Nacht zu tun hatte. Ich erzählte ihm kurz die Geschichte, vermied es jedoch, von einem „Geist" zu sprechen. Pongo war wie seine Stammesgenossen sehr abergläubisch.
    Noch bevor die Stunde abgelaufen war, erschien Rolf wieder. Ich sah es seinem Gesicht an, daß er Erfolg gehabt hatte. Er holte aus der Tasche einen kleinen Pappkarton heraus, öffnete ihn und zeigte mir den Inhalt. Ein imitierter Edelstein von der Größe eines Taubeneies lag darin, ein Stein von blauer Farbe. „,Das Auge Buddhas'", lachte mein Freund.

    Jetzt verstand ich ihn. Trotz der späten Abendstunde war es ihm geglückt, in einem Geschäft einen ähnlichen Stein aufzutreiben, wie Barrington ihn beschrieben hatte. Ich ahnte, was Rolf vorhatte. Er wollte den „Geist" täuschen und ihm den unechten Stein zurückgeben. Bei dieser Gelegenheit mußten wir dann den „Geist" zu sehen bekommen.
    Auch ein Telefongespräch hatte Rolf gehabt und bei der Polizei einige Erkundigungen eingeholt. Die Uhr zeigte jetzt halb zehn nachts. Es war Zeit, daß wir aufbrachen. Wir verließen das Gasthaus, nahmen an der nächsten Ecke einen Wagen und ließen uns zur Europäersiedlung fahren. Natürlich vermieden wir es, zu nahe bei Barringtons Bungalow auszusteigen. Auf einem Umweg wollten wir dorthin gelangen. Wir verließen das Gefährt schon beim Botanischen Garten und schritten zu Fuß weiter. Als das Auto verschwunden war, wandten wir uns seitwärts einem dichten Waldgürtel zu. Hier konnten wir nicht gesehen werden. So leise und vorsichtig wie möglich gingen wir weiter. Nach zwanzig Minuten erreichten wir den Hintergarten des Kommissars. Hier blieben wir wartend stehen. Der Garten war ziemlich groß und von dichten Büschen bewachsen. Er bot viele Verstecke. Barrington sollte uns hier erwarten. Wenn er aufgepaßt hatte, mußte er uns schon bemerkt haben.
    Im Hause brannte kein Licht, so daß der Anschein erweckt wurde, es halte sich kein Mensch darin auf. Und doch sollte Barrington zeigen, daß er anwesend war, sonst würden vielleicht seine Gegner den Angriff auf ihn nicht eröffnen.
    Leise erteilte Rolf unserem schwarzen Begleiter Anweisungen. Pongo verließ uns. Wir warteten noch
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