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Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Titel: Rolf Torring 004 - Im Todessumpf
Autoren: Hans Warren
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vorbeugend handeln?" fragte mein Freund. „Sicher. Ich habe mich eingehend mit dem Studium über dieses Volk beschäftigt und habe mich überzeugt, daß es außerordentlich intelligent ist und in durchaus geordneter Organisation lebt. Speziell der kriegerische Sinn ist bei ihnen stark ausgeprägt, und sie haben natürlich schon seit Generationen die nötigen Erfahrungen gesammelt." „Hm, jetzt wäre es mir sogar sehr recht, wenn wir von ihnen gefangen würden, ich möchte den Stamm gern kennenlernen."
    „Nun, dieser Wunsch kann schneller in Erfüllung gehen, als Sie ahnen", sagte Hasting ernst. „Und ich glaube, es wird sehr teuer werden, wenn wir unser Leben retten wollen. Da sie ja keine Wertgegenstände wie Ochsen usw. von uns fordern können, werden sie uns sicher Aufgaben stellen, die dem Stamm Nutzen, uns aber höchste Gefahr bringen. Na, das werden wir ja bald sehen. Wann wollten Sie aufbrechen?"
    „Ich dachte morgen früh bei Tagesanbruch. Wir können dann bis Mittag ein tüchtiges Stück in den Sumpf eingedrungen sein und uns einen Platz zum Übernachten auswählen. Bis zum Abend können wir die Umgebung nach Nashornspuren durchstreifen, um am nächsten Tage wieder bis Mittag vorzudringen. Auf diese Weise überanstrengen wir uns nicht und versäumen auch die gründliche Durchsuchung des Gebietes nicht. Ich wollte ungefähr acht Tage so vordringen und dann in großem, südlichem Bogen zurückkehren."
    „Der Plan ist gut und wird auch sicher Erfolg haben - das heißt, wenn nicht durch Fieber oder Unglücksfälle eine wesentliche Änderung eintritt - aber jetzt hat sich die Sachlage durch das Auftauchen der Bata arg verschoben. Nun, wenn wir Glück haben, dann kommt es wirklich so, wie Sie vorher lachend gesagt haben: daß uns der Stamm noch hilft. Aber es wird sehr schwie ..." Er brach ab und sprang gleichzeitig mit uns empor. Denn hinter uns war ein lautes Rascheln im Gebüsch aufgeklungen, dem ein schwacher, erstickter Schrei folgte. Und jetzt brach es durch die Zweige wie ein gewaltiger Dickhäuter, und auf die Lichtung trat - Pongo, hinter sich einen reglosen Körper schleifend. „Mann sitzen im Busch", lachte er. „Pongo Augen sehen. Pongo hin schleichen, ihn packen und bringen." Damit warf er den Bewußtlosen neben das Feuer und kauerte sich an seinen alten Platz, als sei nichts weiter geschehen. Wir betrachteten erstaunt Pongos Beute.
    Es war ein junger Eingeborener, mit fast kaukasischer Gesichtsbildung. Er war unbedingt hübsch zu nennen. Seine Gestalt war groß und schlank. Der Legionär Hasting stieß plötzlich einen Freudenruf aus.
    „Da hat Pongo einen sehr guten Fang gemacht", rief er, „das ist sicher ein Häuptlingssohn, denn zu dieser Würde selbst ist er noch zu jung."
    „Woran sehen Sie das?"
    „Er trägt einen Sarong, im Gegensatz zu den gewöhnlichen Stammesgenossen, die eine weite, halblange Hose, Serroar genannt, tragen. Und sein Schal ist besonders schön mit Korallen geschmückt. An diesem Zeichen ist die Häuptlingswürde zu erkennen. Pongo hat uns einen sehr großen Dienst erwiesen, denn wir sind völlig berechtigt, den Bata jetzt hinzurichten, da er mit den Waffen in der Hand als Späher ergriffen wurde. Mit ihm haben wir eine gewichtige Geisel in der Hand. Da, jetzt regt er sich."

    3. Kapitel
    Im Sumpf

    Der Gefangene schlug langsam die großen, dunklen Augen auf. Im nächsten Augenblick stand er schon auf den Füßen und blickte umher. Da er aber sah, daß eine Flucht unmöglich war, legte er seine Waffen - Speer, Kris und moderne Selbstladepistole - vor sich auf den Boden. Dann kreuzte er die Arme und stand ruhig da. Hasting sprach mit ihm. Er hatte recht; manche Worte hatten wohl Ähnlichkeit mit malaiischen, aber im ganzen wich die Sprache so ab, daß sie für uns unverständlich war. Die Unterredung wurde sehr lebhaft, und endlich wandte sich Hasting zu uns und sagte: „Er ist tatsächlich der Sohn des Häuptlings. Er sollte sich seine Lorbeeren auf diesem Spähergang holen. Na, er ahnte natürlich nicht, daß wir einen Kameraden mit den Fähigkeiten Pongos haben. Er ist bereit, sich teuer loszukaufen, doch habe ich ihm erklärt, daß wir trotz des Verbotes in den Sumpf eindringen und ihn als Geisel benutzen wollen, falls wir in die Hände des Stammes fallen. Er ist überzeugt, daß wir dann gegen ihn ausgetauscht werden, und will uns als Zeichen seiner Gefangennahme seinen Kris mitgeben. Ich glaube, Herr Torring, daß wir jetzt die Hauptschwierigkeiten
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