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Rolf Torring 003 - Gelbe Haie

Rolf Torring 003 - Gelbe Haie

Titel: Rolf Torring 003 - Gelbe Haie
Autoren: Hans Warren
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sinken. Es war ein riesiger Mann, der sicher nicht so einfach zu überwältigen war. Jetzt richtete er sich hoch und blickte umher. Aber die Polizisten hatten sich so gut in den tiefen Nischen verborgen, daß der unerwartete Gegner nichts bemerkte.
    Und jetzt kam er direkt auf unsere kleine Gruppe am Anfang des Raumes zu. Ich muß gestehen, daß meine Gefühle in diesem Augenblick nicht die angenehmsten waren, denn an den leisen, schleichenden Bewegungen des Chinesen konnten wir so recht erkennen, welch riesige Kraft in diesem mächtigen Körper steckte: nicht nur robuste Kraft, sondern zähe, gefährliche Geschmeidigkeit. Das war ein Gegner, der wahrlich nicht zu verachten war, hauptsächlich, da es hieß, ihn lautlos unschädlich zu machen. Sonst hätte ich wirklich lieber zur Pistole gegriffen. Ich beneidete jetzt den Sergeanten um seinen Gummiknüppel; denn das war unter Umständen die beste Waffe. Ein gut geführter Hieb, selbstverständlich mit aller verfügbaren Kraft, mußte selbst diesen Riesen umwerfen. Auf jeden Fall zog ich meine Parabellum und packte sie am Lauf. Ein Hieb mit dem Kolben mußte ja auch wirken und, durch die Länge und Schwere der Waffe, vielleicht ebenso gut wie ein Gummiknüppel.
    Der Chinese war vielleicht noch sechs Meter von uns entfernt. Ich hörte den Sergeanten schneller atmen; auch ihn hatte die Aufregung gepackt. Und dieses Geräusch, so leise es auch war, mußte unser Gegner gehört haben, denn er blieb plötzlich stehen, spähte argwöhnisch in den dunklen Gang und zog plötzlich ein riesiges Messer aus dem Gürtel. Jetzt wurde es tatsächlich ungemütlich für uns, denn dieser zähe Riese würde sicher noch einen furchtbaren Stich führen, selbst wenn ihm durch einen Hieb von uns schon das Bewußtsein schwand.
    Da stand plötzlich Pongo hinter ihm, der sich so lautlos angeschlichen hatte, daß ich zusammenzuckte, seine mächtige Gestalt tauchte hinter dem argwöhnischen Chinesen auf, als sei er aus dem Boden gestiegen. Der Chinese hob jetzt die Rechte mit dem Messer und machte einen Schritt vorwärts.
    Da packte Pongo sein Handgelenk und legte gleichzeitig seine Linke um den Hals des gefährlichen Gegners. Der mächtige Mann röchelte leise und wand sich krampfhaft unter diesem entsetzlichen Griff. Aber in Pongos Fäusten war er wie ein Kind. Ich sah, wie der schwarze Riese plötzlich mit beiden Armen eine schnelle Bewegung machte. Und es gab zwei dumpfe Krache, als ginge ein Tontopf in Scherben. Der Chinese klappte zusammen und hing reglos in den mächtigen Armen Pongos, während gleichzeitig sein Messer herunterfiel. Pongo hatte ihm mit seinen gewaltigen Kräften des Handgelenk gebrochen und das Genick umgedreht.
    Ruhig trug er den Toten zur Falltür, öffnete sie und ließ den leblosen Körper langsam hinunter gleiten. Dann schloß er die Klappe, nahm das Messer des Getöteten auf und verschwand wieder auf seinem Posten im Hintergrund des Raumes.
    Wieder standen wir - erstaunt und entsetzt über Pongos Tat - und warteten in äußerster Spannung auf Fu Dan und seine Leute.
    Endlich knarrte irgendwo ganz leise eine Tür. Und dann huschten die Kulis in den Raum. Immer mehr. Sie kamen direkt auf uns zu, und die vordersten hatten uns beinahe erreicht, als hinten ein entsetzlicher Schrei erscholl. Die Kulis blieben stehen und schnellten herum. Da stand am anderen Ende des Raumes Pongo. In der linken Hand hielt er den leblosen Körper Fu Dans, hob jetzt den rechten Arm mit dem mächtigen Speer und schleuderte die schwere Waffe in die Gruppe der Nächststehenden hinein. Dann stieß er seinen Angriffsschrei aus, warf den toten Fu Dan zur Seite und stürmte mit geschwungenem Klewang vor.
    Die Kulis wichen vor dem Neger zurück. Ihren abergläubischen Gemütern mochte er als irgendeine ihrer Gottheiten erscheinen, wozu sein furchtbares Gesicht ja auch allen Anlaß gab. Dann stürmten auf ein Kommando des Sergeanten die Polizisten von der Seite auf die Überraschten zu. Es gab einen kurzen, erbitterten Kampf, aber die Chinesen waren zu verblüfft, um sofort Widerstand zu leisten, auch taten die Knüppel der Engländer ihre Schuldigkeit in vollstem Maße. Nur ab und zu krachte ein Pistolenschuß, dem meist ein Todesschrei folgte.
    Nach zehn Minuten war die ganze Bande unschädlich gemacht.
    Außer Fu Dan waren noch acht Mann teils erschossen, teils von Pongo erledigt worden. Die anderen wurden gefesselt abgeführt.
    Es war ein großer Fang, den die Engländer gemacht hatten, denn bei
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