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Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Titel: Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)
Autoren: Alexandra Balzer
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Geschichten, sonst nichts!“
    „Hm, ich weiß nicht, sieh sie dir an, Lishar, ein Mensch ist sie auf jeden Fall nicht“, mischte sich einer der Krieger ein, der bislang das Treiben seiner Gefährten nur still beobachtet hatte.
    Eiven wusste, es gab nur geringe Aussicht, diese Begegnung unblutig zu beenden. Wenn überhaupt, dann musste er jetzt hervortreten, solange sie noch zweifelten, bevor die jungen Krieger sich gegenseitig zu Dummheiten aufschaukeln konnten.
    „Sie ist eine Nola, wer Augen hat zu sehen, kann sie nicht für irgendetwas anderes halten!“, sagte er, während er langsam, mit erhobenen Händen, auf die kleine Gruppe zutrat. Alle vier Krieger wirbelten herum, zwei bedrohten ihn sofort mit ihren Speeren, während die beiden anderen Avanya im Blick hielten. Die Nola verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Eiven, als hätte sie ihn nie zuvor gesehen. Ob sie sich wunderte, dass er ihr gegen seine eigenen Artgenossen beistand?
    „Wie viele hocken noch dort im Gebüsch?“, fragte Lishar gereizt und presste die Metallspitze seines Speeres gegen Eivens Brust.
    „Niemand mehr. Ich begleite die Nola nach Roen Orm.“
    „Und das ausgerechnet durch unser Gebiet?“ Lishar verstärkte den Druck minimal, die Spitze drang durch Eivens Lederweste, verletzte ihn aber nicht. Noch nicht.
    „Ich bin Eiven von der Adlersippe. Es gibt keinen geeigneteren Weg nach Roen Orm als durch euer Gebiet. Wir sind nachts gewandert und wollten eigentlich jede Berührung mit den Bussarden vermeiden.“
    „Du bist der Bastard, nicht wahr?“ Der zweite Krieger, der Eiven bewachte, hob seinen Speer, drückte mit der Waffe gegen die Wange seines Gefangenen, zwang ihn so, den Kopf zu drehen.
    „Haben sie dich ausgestoßen? Sollen wir dein Elend sofort beenden?“ Er zog den Speer ein Stück hinab, wobei er oberflächlich Eivens Haut aufritzte, von der Schläfe hinab bis zum Kinn.
    „Lasst ihn in Ruhe!“, grollte Avanya drohend. Sofort hoben ihre Wächter die Waffen, bereit, sie bei der geringsten Bewegung zu töten.
    „Ich bin kein Ausgestoßener.“
    „Du bist allein in feindlichem Gebiet. Was solltest du sonst sein, Bastard?“, fragte Lishar höhnisch.
    „Soweit ich weiß, sind die Bussarde keine Feinde der Adler. Und ich bin nicht allein, ich begleite die Nola“, erklärte Eiven mit erzwungener Ruhe.
    „Mir gefällt die ganze Sache nicht“, murmelte der stille Krieger, der bei Avanya stand. Offenbar war er der Anführer der Gruppe, denn die anderen drei Krieger blickten ihn sofort an.
    „Was denkst du, Triyak?“
    „Wenn er wirklich ein Begleiter ist, würde seine Geschichte schon Sinn ergeben, es gibt keinen besseren Weg nach Roen Orm. Wir Bussarde sind die einzige Sippe, mit der die Adler beinahe verbündet sind, durch das Gebiet der Falken oder der Eulen zu gehen wäre Selbstmord. Um Erlaubnis zu fragen hätte womöglich den Frieden gefährdet; man würde auch gewiss nicht gleich mehrere gute Krieger auf Monate, vielleicht sogar Jahre wegschicken. Außerdem war Niyam von der Adlersippe jahrelang in der großen Stadt, ohne ein Ausgestoßener zu sein.“ Triyak schritt auf Eiven zu und musterte ihn intensiv.
    „Dagegen spricht allerdings, dass wir zahlreiche Gerüchte von einem vermissten Adlerkrieger gehört haben“, sagte Lishar. „Die meisten Gerüchte behaupten, es wäre der widerliche Bastard, der verloren gegangen ist. Wer kann uns sagen, ob du nicht einfach feige von deiner Sippe abhauen willst, und die Nola nur zufällig deinen Weg kreuzte? Sie ist zwar ein bisschen arg klein geraten und bleich wie Vogeldreck, aber vielleicht gefällt einem Bastard so etwas ja?“ Lishar senkte seine Waffe, drückte seinen Speer in Eivens Haut, knapp unterhalb des rechten Schlüsselbeins – nicht tief, trotzdem blutete es sofort. Eiven ballte die Fäuste, ließ sich den Schmerz allerdings sonst nicht weiter anmerken.
    Plötzlich stöhnte jemand hinter ihnen; sie wirbelten alle zugleich herum. Avanya presste ihr Schwert in den Nacken des Loy, der einen Moment zuvor noch ihr Wächter gewesen war, nun hingegen bewusstlos am Boden lag.
    „Wenn euch sein Leben irgendetwas bedeutet, lasst ihr jetzt die Speere fallen und hört auf das, was Eiven zu sagen hat“, befahl sie mit eisiger Stimme. Ihre Perlenaugen schossen tödliche Blitze. Verblüfft starrten alle sie an, Eiven eingeschlossen. Lishars Miene verfinsterte sich.
    „Wenn dir das Leben des Bastards irgendetwas bedeutet, solltest du Miro freilassen!“ Er
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