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Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Titel: Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)
Autoren: Alexandra Balzer
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sterben, die Sphärenmusik verloren sein und das Schicksal aller Menschen dieses Zeitalters kann sich nicht erfüllen. Was allerdings nur bedeutet, dass sie ein neues Schicksal erfahren werden.“
    Er lachte bitter, ohne zu wissen warum. All dies überstieg sein Begriffsvermögen.
    „Maondny, nur noch eines: Haben die Götter wirklich vor tausenden von Jahren schon gewusst, dass es irgendwann ein Prinzlein geben könnte, der sich in eine Elfe verliebt, die von ihrem Vater in den magischen Zeitenfluss geschickt wurde und genau deshalb in der Lage ist, diesen Splitter zu retten?“
    „Nein.“ Auch sie lachte, womöglich war es das einzige, was in diesem Wahnsinn noch sinnvoll war. „Es war eine winzige Möglichkeit unter unzähligen anderen. Die Götter wollten lediglich dafür sorgen, dass alles bereit ist, sollte sich diese unbedeutende Gelegenheit tatsächlich bieten. Gleichzeitig haben sie noch viele, viele andere Schritte unternommen, mit denen dieses oder jenes mögliche Schicksal gefügt, gehindert oder vorbereitet wird. Fast alle diese Schritte waren umsonst, doch das ist es nun einmal, was die Unsterblichen tun.“
    „Sich gegen das göttliche Gesetz hemmungslos einmischen und unser Leben zerstören, statt es nur zu beobachten, meinst du?“
    „Genau das meine ich. Aber tröste dich, normalerweise beobachten sie wirklich nur.“
    Einen Moment lang schwiegen sie beide. Dann fragte sie verzagt: „Wirst du es tun, Thamar? Wirst du das Wagnis auf dich nehmen? Du hast die Wahl, es ist dein Leben. Du kannst dich umdrehen und fortgehen.“
    „Maondny …“ Aufgewühlt schüttelte er den Kopf. „Glaubst du wirklich, ich würde dein Volk der Verdammnis überlassen? Und glaubst du, ich könnte auch nur einen Moment lang daran denken, auf die Begegnung mit dir zu verzichten? Sollte ich alles richtig verstehen, werden wir durch die Unendlichkeit reisen. Also, selbst wenn es für mich nur einige Augenblicke sein werden, unsere Seelen werden sich niemals wieder vollständig aus dem magischen Zeitenstrom lösen, nicht wahr?“
    „So ist es. Ein Teil von uns wird für alle Zeiten dort zusammenbleiben können, während auf anderen Ebenen des Bewusstseins das Leben weitergeht. Du wirst diese ewige Reise tatsächlich nur als wenige Minuten empfinden und nichts davon spüren, dass etwas von dir zurückbleibt, das muss dir klar sein“, sagte sie warnend.
    „Das ist mir gleich. Wenn ich weiß, dass irgendetwas von mir für alle Zeiten bei dir sein kann, das ist ein wunderschöner Gedanke.“
    Er spürte ihre Freude, ihre tiefe Liebe, die sie mit ihm verband. Für sie wollte er alles wagen, es gab kein Opfer, das zu groß sein könnte.
    „Sei bereit, die Finsternis hat begonnen. Du wirst spüren, wann der richtige Moment da ist.“
    Thamar fühlte eine seltsame Schwere in sich. Der Wind hatte sich gelegt, er starrte in den Himmel, konnte jedoch nicht erkennen, wo die Sonne stand. Die Magie, die von dem
    toten Baum ausstrahlte, wurde immer geringer, bis dieses Prickeln vollständig verschwunden war.
    „Jetzt!“, flüsterte er und trat einen Schritt vor. Einen Herzschlag lang hörte er etwas, ferne Musik, von solcher Vollkommenheit, dass er aufschreien wollte vor Glück. Dann war da Finsternis, Stillstand, und er wusste nichts mehr.
     

4.
     
     
    „Wer ohne Mutter aufwächst, wird nie der Göttin nahe sein. Wer ohne Eltern aufwächst, ob sie vom eigenen Blut sind oder nicht, ist für beide Götter verloren.“
    Sprichwort der Hexen
     
    Pera, Jordre und Ledrea verbrachten die Nacht in Merpyn, in einem leerstehenden Haus, das die Fren ihnen zuwies. Die Orn dieses Dorfes wichen weiterhin ängstlich vor ihnen zurück, niemand wagte, mit ihnen zu sprechen.
    „Sie haben seit Jahrhunderten keinen Fremden mehr gesehen, außer Chelsa, die, ähnlich wie du, Jordre, als Findelkind hier aufgezogen wurde. Diese wenigen Orn sind die letzten Nachkommen einer großartigen Stadt. Es gibt nichts, keine Magie, kein Wunder auf dieser Welt, das diese Geschöpfe noch retten könnte“, sagte Ledrea traurig.
    „Du weißt, woher ich stamme?“ Jordre wagte kaum, sie anzusehen. All die Jahre hatte diese Frage ihn beschäftigt, er musste sie auszusprechen. Auch, wenn er nicht sicher war, ob er die Antwort hören wollte.
    „Ja, das weiß ich. Du wirst es bald erfahren. Schon sehr bald.“
    Mehr wollte Ledrea nicht sagen, sie zog sich von ihren beiden Gefährten zurück, erschöpft und voller Trauer, wies sogar Peras Anteilnahme ab.
    Am
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