Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff
Autoren: Mike Jahn
Vom Netzwerk:
Schwimmhäute zwischen den Zehen, wie die Enten. Soll ich weitermachen?«
    »Nein.« Tawnia schüttete zwei Gläser Chateau de l'Angelus ein. »Der hier kann nicht einmal eine Bierdose aus einem Planschbecken retten.« Sie zeigte mit dem Glas auf den Hund, der halb in der Brandung lag und mehr einem Nilpferd als einem Hund ähnelte.
    »Ich wußte von Anfang an, daß er dir gefallen würde«, grinste Rockford.
    »Ach, ich glaube, er ist schon in Ordnung. Ein bißchen sehr wuschelig. Er wird auf allen Teppichen Haare lassen, aber er sieht freundlich aus.«
    »Ich finde es prima, daß du ihn nimmst. Der Wohnwagen ist doch ein bißchen klein für ihn. Als Rocky zum erstenmal hereinkam und den Hund auf dem Fußboden liegen sah, hätte er um ein Haar einen Herzanfall bekommen.«
    »Du magst deinen Vater, nicht wahr?« fragte Tawnia lächelnd.
    »Yeah, Rocky ist ein feiner alter Knabe.« Rockford hob sein Glas von der Decke, die am Strand ausgebreitet war, und trank einen Schluck Wein. Das Mädchen warf ihm einen resignierten Blick zu.
    »Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der einen so großartigen Wein trinken und gleichzeitig Erdnußbutter essen kann«, bemerkte sie.
    »Ich weiß, was mir schmeckt. Manche Leute geben zehntausend Dollar für einen Quacksalber aus, der ihnen sagt, was sie mögen. Ich weiß es. Ich mag Erdnußbutter, Tacos und Coors Bier. Manchmal Ballantine. Außerdem mache ich gern Reklame für mein Geschäft. Macht die Leute glücklich, weißt du?«
    »Oh, ich weiß.« Sie nickte ihm zu und lächelte.
    Rockford grinste zurück. »Du wirst wahrscheinlich nie einen Millionär heiraten.«
    »Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich heirate ich meinen Agenten, wie alle anderen auch.«
    »Ich wußte gar nicht, daß du einen Agenten hast.«
    »Ich habe auch keinen. Aber ich habe einen Typ vom Film kennengelernt. Er hat mir gesagt, ich soll mir einen nehmen und Schauspielerin werden.«
    »Und er kann dir eine Rolle besorgen, nicht wahr?« fragte Rockford.
    »Woher weißt du das?«
    »Die Masche habe ich auch schon ausprobiert«, sagte er und fügte schnell hinzu: »in meiner Jugend, als ich noch nicht die Skrupel hatte, die ich jetzt habe.«
    Das Mädchen zuckte die Schulter. »Er sah gut aus. Das ist auch was wert.« Sie nahm die Weinflasche und füllte die Gläser.
    »Wie ich?« fragte Rockford und grinste breit.
    »Wie du. Übrigens«, fragte sie, »was ist aus dem Fall geworden? Hattest du noch Ärger mit der Polizei?«
    Rockford seufzte. »Ich habe immer Ärger mit der Polizei, deshalb kommt es nicht darauf an. Sie waren ziemlich froh, daß sie die Mordwaffe gefunden haben. Jeder, von Harry Dell bis zum Staatsanwalt, war sauer, als sie die Ermittlungen gegen Larry Kirkoff wegen mangels an Beweisen einstellen mußten.«
    »Und die Methode, wie man jetzt an Beweise gekommen ist?«
    »Wer kümmert sich darum? Kirkoff war mein Klient. Er hat mich in sein Haus eingeladen, und im Laufe des Abends habe ich entdeckt, wo er die Mordwaffe versteckt hielt.«
    »Und das haben sie geschluckt?« fragte Tawnia ungläubig.
    »Sie haben es geschluckt«, sagte Rockford. »Sie haben mir nicht geglaubt, aber sie haben es geschluckt.«
    »Haben sie dich nicht gefragt, warum du die Waffe abgeliefert hast?«
    »Warum? Die Antwort liegt doch auf der Hand: Ich bin ehrlich.«
    Tawnia lachte. »Und du hast das Gewehr abgeliefert, weil Larry geizig war. Er hat dein Honorar nicht gezahlt.«
    »Deshalb auch. Sieh mal: Die ganze Sache war verrückt. Charles Kirkoff heuerte Muzzy Vinette, um seine Frau umzubringen. Larry kam dahinter und brachte seinen Vater um.«
    »Was ich nicht verstehe«, sagte Tawnia nachdenklich, »warum hat er die Mordwaffe aufbewahrt?«
    »Wenn du ein Zwanzigtausend-Dollar-Gewehr hättest, würdest du es nicht aufbewahren?«
    »Nicht, wenn es mich in die Gaskammer bringen würde.«
    »Larry war stolz auf das, was er getan hat«, erklärte Rockford nachdenklich. »Wahrscheinlich hätte er die Tat eines Tages gestanden. Er haßte seinen Vater. Er erschoß ihn mit einem Elefantengewehr. Und er erschoß ihn mit einem wirklich großartigen Gewehr. Zumindest würde ein Waffenkenner das Gewehr als großartig bezeichnen. Für mich ist es nichts anderes als ein Büchsenöffner. Ich habe meine Holland & Holland Beck zurückgegeben.«
    »Kommt es dir nicht ein bißchen seltsam vor, Geschäfte mit einem Gangster zu machen.«
    »Nein. Überhaupt nicht. Beck leitet einen Glücksspielring in Los Angeles. Wer kümmert sich um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher