Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff
Autoren: Mike Jahn
Vom Netzwerk:
Erdboden.
    Von seiner luftigen Höhe aus konnte Rockford Jameson sehen, der sich von Baum zu Baum vorarbeitete und sich vorsichtig näherte. Das Jagdfieber hatte ihn gepackt, und deshalb beging er schwere Fehler - er unterschätzte sein Opfer.
    Jameson nahm an, daß Rockford im Wagen oder dahinter war. Er ahnte nicht, daß Rockford in Richtung des Feuers geflüchtet war und die Zeit bis zu Jamesons Auftauchen genutzt hatte, um sich ein Versteck zu suchen.
    Jameson arbeitete sich den Abhang über der Auffahrt! hinauf und kniete genau unter Rockfords Baum. Er legte! das Gewehr an, zielte auf die Fahrerseite des Wagens und pumpte zwei Kugeln durch das Fenster.
    Rockford zuckte unwillkürlich zusammen, als er hörte, wie die Kugeln seinem Auto den Rest gaben. Jameson feuerte zwei weitere Schüsse ab, die Kugeln rissen Löcher in die Tür. Dann zog er noch einmal den Abzug durch, doch diesmal war nur ein trockenes Klicken zu hören.« Das Magazin war leer. Rockford zog die Smith & Wesson heraus und ließ sich zu Boden fallen.
    Jameson wirbelte herum, erblickte Rockford und rannte auf ihn zu, wobei er die Flinte wie eine Keule schwang. Rockford, der mit dieser Möglichkeit nicht gerechnet hatte und keinen Totschlag begehen wollte, duckte sich unter dem Schlag weg und landete eine solide Linke in Jamesons Magen.
    Jameson ging zu Boden, das Gewehr flog zur Seite. Er rollte den Abhang hinunter. Als er wieder auf die Beine kam, hatte er einen großen Stein in der Hand. Rockford blockte den Schlag mit seinem linken Arm ab und traf Jameson mit einem kurzen rechten Haken. Der ältere Mann fiel auf den Rücken und blieb liegen. Er atmete schwer, während die Farbe aus seinem Gesicht wich.
    Rockford steckte den Revolver weg und blickte auf Jameson hinunter, der ganz plötzlich seine Arroganz verloren hatte und aussah wie ein gebrochener Mann.
    »Meine Tochter hat ihn nicht umgebracht«, stammelte Jameson.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Rockford. »Ich habe gelogen. Ich habe mit Susan gesprochen, ehe ich hier heraufkam. Sie sagte mir, daß Mark zu ihr zurückgekommen ist.«
    »Sie wollten zusammen durchbrennen. Dieser Mafia-Ganove und meine Tochter! Das konnte ich nicht zulassen.«
    »Deshalb sind Sie zurückgekommen aus…«
    »Phoenix. Ich mußte geschäftlich nach Phoenix. Morgens rief sie mich an. Sie wollte mit Mark weg. Ich flog zurück, um ihn zu töten. Der Flug dauert nur eine Stunde.
    »Und Sie kamen gerade noch rechtzeitig, um ihn beim Packen allein zu Hause zu erwischen«, bemerkte Rockford.
    »Ich dachte, man würde es als Mafia-Mord betrachten.«
    »Nur daß mich die Mafia zu diesem Zeitpunkt immer noch wegen seiner Adresse in der Mangel hatte. Zu schade, Jameson. Wenn Sie mich nicht hereingezogen hätten, wäre Ihnen nach dem Mord an Mark Chalmers nie etwas passiert.«
    »Meine Tochter war alles, was ich hatte. Seit dem Tod ihrer Mutter war sie mein ganzes Leben…«
    »Sie sind genau das, was ich Ihnen einmal gesagt habe: ein frustrierter alter Mann, der sich in die Romanzen seiner Tochter einmischt.«
    »Mark Chalmers war ein Ganove.«
    »Er war ein Typ aus New York, der die Mafia verpfiffen und eine Menge schwere Jungs hinter Gitter gebracht hatte. Er brauchte eine neue Identität. Deshalb legte er sich einen falschen Princeton-Akzent und eine zu perfekte Sonnenbräune zu. Ich würde das als kleinere Schwächen im Bereich der menschlichen Verfehlungen bezeichnen.«
    Der alte Mann rappelte sich wieder hoch. »Rockford«, stammelte er, »ich nehme nicht an, Sie könnten…«
    »Ich könnte nicht«, erwiderte Rockford. Er dirigierte Jameson den Abhang hinunter. »Ich hoffe, Sie haben irgendwo einen fahrbaren Untersatz. Ich habe keine Lust, den ganzen Weg in die Stadt zu Fuß zurückzulegen.«

13
    Eine Festnahme in einem größeren Fall, besonders wenn es sich um die Festnahme eines Bürgers durch einen Privatdetektiv handelt, geht natürlich nicht ohne einen Papierkrieg größeren Ausmaßes ab.
    Zwei Wochen verstrichen, in denen Rockford und die Behörden Memoranden, Erklärungen, Beleidigungen und Vorwürfe austauschten. Das Ergebnis der Angelegenheit war eine Anklage gegen Warner Jameson wegen Mord ersten Grades. Als Belohnung für den Mann, der ihn gefangen hatte, wurde Rockfords Behauptung nicht näher untersucht, er habe in den Büschen eine illegale und nicht registrierte Smith & Wesson gefunden, während er Jamesons Gewehrfeuer auszuweichen versuchte. Das war eine bittere Pille für Harry Dell, der seit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher