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Robin im Kindergarten

Robin im Kindergarten

Titel: Robin im Kindergarten
Autoren: Sjoerd Kuyper
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sind keine Eier mehr da“, sagt Papa.
    „Dann sind auch keine Eier mehr da“, sagt Mama. Darüber muss Robin schrecklich lachen.
    Papa beginnt zu brummen.
    „Jacke an“, brummt er. „Wir gehen Eier holen.“
    „Darf ich das Geld in die Büchse tun?“
    „Du musst das Geld in die Büchse tun“, brummt Papa.
    Robin zieht seine Jacke an und Papa steckt Geld in Robins Hand. Er hält das Geld gut fest. Sie gehen nach draußen. Es weht ein starker Wind. Es stürmt. Robin hält das Geld noch fester. Seine Haare werden vom Wind zerzaust. Papas Haare auch. Und der leere Ärmel an Robins Jacke flattert wie eine Fahne.
    Sie laufen über den Gartenpfad zur Straße. Sie schauen gut nach allen Seiten. Von weitem kommt ein großes Auto angefahren.
    „Einen Moment warten“, sagt Papa.
    Das Auto kommt immer näher. Es fährt langsam, ganz langsam, noch langsamer... Als es bei Robin und Papa ist, hält das Auto an. Das Fenster wird runtergedreht. Es ist der Doktor.
    „Morgen, Meister“, sagt er.
    „Morgen, Doktor“, sagt Papa.
    „He, Robin“, sagt der Doktor. „Was winkst du so wild herum. Komm mal zu mir.“
    Robin geht ein paar Schritte nach vorn. Der Doktor streckt die Hand aus dem Auto und macht Robins Jacke auf. Er packt Robins Handgelenk. Das verstauchte Handgelenk in der Armschlinge. Er schüttelt das Handgelenk nach oben und unten. Robins Hand flattert wie ein kleiner Flügel. Zum Glück hält er das Geld in der anderen Hand.
    „Schmerzen?“, fragt der Doktor.
    Robin schüttelt den Kopf. Er spürt nichts. Er spürt nur seine Hand flattern. Wie ein kleiner Flügel. Er muss darüber lachen.
    „Schön“, sagt der Doktor, „dann kann die Armschlinge weg.“
    Robin guckt zu Papa.
    „Jetzt?“, fragt er.
    „Natürlich“, sagt Papa. „Wenn der Doktor es sagt.“ Papa knotet die Armschlinge auf. Jetzt ist die Armschlinge wieder eine Windel. Der Doktor hupt und fährt weg. Robin winkt. Er winkt so wild er kann. Noch wilder als ein leerer Ärmel im Wind. Das geht, denn sein Handgelenk ist wieder heil.
    Es ist ein schöner Tag.
    Die Straße ist leer. Sie wechseln auf die andere Seite und laufen zur Scheune von Onkel Klaas. Sie gehen hinein.
    Robin voran. Er hat das Geld. Die Münzen sind warm geworden in seiner Hand.
    Die Eier liegen in einem großen Eierkarton. Man darf sie einfach so nehmen. Wenn man bezahlt. Robin tut die Münzen in die Büchse fürs Geld. Er darf auch zehn Eier aus dem großen Karton nehmen und in einen kleinen leeren Eierkarton legen.
    Es ist ein ganz schöner Tag.
    „Ein Ei“, zählt Robin, „und noch ein Ei und wieder ein Ei und...“
    Von allen Seiten betrachtet er das große Ei in seiner Hand. Es ist ein Ei. Und es sieht auch aus wie ein Ei. Ziemlich logisch. Aber es gleicht auch etwas anderem. Und plötzlich weiß Robin, wie das Ei aussieht.
    „Und das“, sagt er, „ist die Nase von Onkel Klaas!“ Papa lacht. Robin nicht. Robin legt die Nase von Onkel Klaas vorsichtig in die Schachtel und zählt einfach weiter:
    „Und wieder ein Ei und noch ein Ei und wieder ein Ei und noch ein Ei und wieder ein Ei und das... ist das letzte Ei!“
    Der Karton ist voll. Robin klappt den Deckel zu. In dem Karton liegen neun Eier und eine Nase.
    Und jetzt darf Robin den Karton auch noch tragen. Es ist ein schrecklich schöner Tag.
    Sie laufen aus der Scheune nach draußen, Robin und Papa.
    Onkel Klaas steht am Gartentor. Er blickt über die Weiden.
    „Morgen, Klaas“, ruft Papa.
    Onkel Klaas dreht sich um. Er hebt die Hand. „Morgen, Meister“, ruft er. „Morgen, kleiner Chef.“ Aber... Onkel Klaas sieht ganz komisch aus! Wo ist seine Latzhose? Wo ist seine Kappe? Wo sind seine Holzschuhe?
    Ist es wirklich Onkel Klaas?

    Er hat ein schönes Hemd an, eine schöne Jacke, eine schöne Hose und glänzende Schuhe. Und er trägt auch einen vornehmen Schlips...! Und was ist mit seiner Haartolle passiert? Die Tolle von Onkel Klaas, die immer im Wind hin und her wackelt? Es stürmt, aber Onkel Klaas Haar bewegt sich nicht. Es glänzt und liegt platt auf seinem Kopf, mit einem Scheitel in der Mitte. Es sieht aus, als würden zwei Scheiben Käse auf seinem Kopf liegen!
    „Wer ist der Mann?“, fragt Robin.
    „Das ist doch Onkel Klaas“, sagt Papa.
    „Das ist nicht Onkel Klaas“, sagt Robin. „Es ist jemand anderes, der auch Onkel Klaas heißt.“
    „Jetzt komm schon“, sagt Papa.
    Er legt seine Hand auf Robins Kopf und zusammen gehen sie über die Straße. Es kommt kein Auto.
    „Was redest du
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