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Robin im Kindergarten

Robin im Kindergarten

Titel: Robin im Kindergarten
Autoren: Sjoerd Kuyper
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kommen morgens um Wasser aus den Grübchen zu trinken.“
    „Wirklich?“
    „Nein“, sagt Papa. „Aber ich hab das mal in einem Buch gelesen und es hat mir so gut gefallen.“
    „Habe ich auch Grübchen in meinen Wangen?“, fragt Robin.
    „Lach mal“, sagt Papa.
    Das ist schwierig! Einfach so lachen! Ohne was Lustiges... Robin lacht trotzdem. Ganz komisch. Nicht echt. Er fühlt schnell an seinen Wangen. Nichts. Keine Grübchen. Schade.
    „Ich fühle nichts“, sagt Robin.
    „Sei froh“, sagt Papa.
    „Warum denn?“
    „Nun“, sagt Papa. „Wenn du morgens aufwachst, kannst du dich nochmal gemütlich umdrehen und weiterschlafen. Suse nicht. Suse hat sofort alle Spatzen um ihren Kopf. Die flattern und zwitschern, die haben Durst und wollen trinken, die picken mit ihren Schnäbeln in die Grübchen in ihrer Wange. Und“, sagt Papa, „sie setzen sich immer auf deine Nase, weißt du.“
    „Wirklich?“
    „Nein“, sagt Papa.
    Und plötzlich fängt Papa an zu tanzen. Er wirbelt durchs Zimmer und dreht sich im Kreis.
    „Suse hat gelacht“, singt er, „gelacht, gelacht... Suse hat gelacht, gelacht... Was für ein Mädchen!“
    Robin findet es doof, dass Papa so herumtanzt und singt.
    Es ist natürlich toll, dass Suse schon lachen kann, aber so etwas Besonderes ist es nun auch wieder nicht. Robin hat schon so oft gelacht.

Genauso

    Die Eier sind aufgegessen und Suse hat getrunken. Robin und Knor sitzen nebeneinander auf dem Sofa. Sie lesen ein Buch. Katze Pinkie heißt es.
    Robin kennt alle Wörter, die auf den Seiten stehen. Er sagt sie laut. So sieht es aus, als würde er Knor vorlesen. Sie betrachten alle Seiten und Robin liest alle Wörter.
    „Da sind wir wieder“, sagt er. „Im Flur. Im Hut. Und wer schnurrt so laut? Rrr... rrr... rrr...? Katze Pinkie. Und niemand, niemand, niemand kann so schön schnurren wie Katze Pinkie.“
    Das Buch ist zu Ende.
    Robin schaut zu Papa. Papa liegt auf dem Rücken auf dem Boden. Er singt kleine Lieder für Suse. Suse sitzt auf Papas Bauch. Sie kann noch nicht sitzen, aber Papa hält sie mit seinen großen Händen gut fest. Und so sitzt sie doch. Sie sitzt mit dem Rücken zu Robin. Robin kann ihr Gesicht nicht sehen. Aber ihre Ohren schon.
    Die sitzen heute weit oben!
    „He, Papa“, sagt Robin, „lacht Suse dich an?“
    „Ja“, sagt Papa, „woher weißt du das?“
    „Ihre Ohren gehen immer hoch“, sagt Robin. „Sind meine Ohren früher auch immer hochgegangen?“
    „Ich glaube schon“, sagt Papa. „Ich weiß es nicht mehr.“
    „Hab ich dich früher auch immer angelacht?“
    „Immer“, sagt Papa.
    „Auch als ich das erste Mal gelacht habe?“
    „Nein“, sagt Papa, „dein erstes Lachen war für Opa.“
    Robin nickt. Das ist gut. Opa ist lieb.
    „Hab ich früher auch immer auf deinem Bauch gesessen?“, fragt Robin.
    „Immer“, sagt Papa.
    „Und hast du mich früher auch immer gut festgehalten?“
    „Immer“, sagt Papa.
    „Hast du früher auch immer Lieder für mich gesungen?“
    „Tausende“, sagt Papa.
    „Hatte ich früher auch eine kahle Stelle auf dem Kopf?“
    „Du warst kahl wie eine Billardkugel.“
    „War ich früher auch…“
    Aber Papa sagt:
    „He, hör endlich auf mit dem ,habe ich früher auch‘ und ,war ich früher auch’! Du warst früher genauso lieb und nett und drollig und goldig und schön wie Suse. Genauso lieb wie diese kleine Suse hier.“
    Papa hebt Suse hoch über seinen Kopf. Er lacht.
    „Ha ha!“
    Er lacht mit weit offenem Mund.
    Und Suse... Suse lässt einen großen Rülpser raus und spuckt. Einen schönen Strahl Erbrochenes. Sie spuckt es direkt in Papas lachenden Mund.
    „Gulp!“, sagt Papa.
    Und niemand, niemand, niemand kann ein so angewidertes Gesicht ziehen wie Robins Papa!

    Er fischt eine Zeitung aus dem Zeitungskorb und spuckt das Erbrochene von Suse auf die Zeitung.
    „Hab ich“, fragt Robin, „früher auch mal in deinen Mund gespuckt, Papa?“
    „Nein“, sagt Papa, „niemals. Du kannst es jetzt nachholen, wenn du unbedingt möchtest.“
    Aber das will Robin nicht.
    Er findet es traurig für Papa.

Kissen

    Robin kann nicht schlafen. Er liegt gemütlich in seinem Bett. Knor liegt neben ihm und Papa hat eine Geschichte erzählt über den Unterwasserkobold und es liegt eine Wärmflasche an seinen Füßen, aber Robin kann nicht einschlafen.
    Er weint.
    Mama ist weg. Sie ist wieder Kaffee trinken bei Alexanders Mutter und sie hat Robin keinen Kuss gegeben.
    Robin weiß es ganz genau.
    Robin
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