Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt
Autoren:
Vom Netzwerk:
schon einen Alleinflug zu? Dann könntest du die Sache mit der Polizei regeln und ich würde inzwischen das ganze Silbergerät verladefertig machen.«
    Tobbi überlegte. Er gehörte nicht zu den Leuten, die leichtsinnig etwas versprechen, was sie später nicht halten können. Es war immerhin der erste Alleinflug, den er machen sollte. Und dazu war es noch ein Nachtflug. Das musste bedacht werden. Andererseits war es mondhell und einen Fluss hatte er als Wegweiser. Und irgendeinen Polizisten würde er schon aus dem Bett klingeln. Darüber machte er sich am wenigsten Sorgen.
    »Ja. Ich kann's«, sagte er schließlich fest.
    »Kannst du das Fliewatüüt allein aus dem Versteck schieben?«, erkundigte sich der Roboter vorsorglich.
    »Damit werde ich fertig. Es ist nicht so schwer zu schieben«, lehnte Tobbi jede Hilfe ab.
    »Gut. Wenn du zurückkommst, landest du hier auf dem Burghof. Ich gebe dir dann ein Lichtzeichen. Also: guten Flug! Klick!«
    »Guten Flug!«, wünschten auch Ghosty und Polly MacMouse.
    Robbi ließ den Freund mit dem Teleskoparm über die Burgmauer herab. Und vier Minuten später war Tobbi schon in der Luft.

SECHZEHNTES KAPITEL
     
    Inspektor William MacDoodle rennt wie ein aufgescheuchtes Huhn immer rund um den Schreibtisch herum. Sergeant William MacDaddle hat eine andere dumme Angewohnheit. Tobbi erledigt seinen ersten, nächtlichen Alleinflug, während der kleine Roboter eine eingerostete Zugbrücke repariert und Ghosty seine »Gala- Gespensternummer« vorgespenstert.
     
    In der kleinen Polizeistation von Littletown brannte noch das Licht, obgleich die Mitternachtsstunde längst vorüber war. Das war bisher in zwanzig Jahren nur ein einziges Mal vorgekommen. Und das eine Mal hatte man nur vergessen das Licht auszuschalten.
    Inspektor William MacDoodle rannte immer rund um den Schreibtisch herum. Nach jeder dritten Runde blieb er stehen, schlug sich mit der Hand vor die Stirn und stöhnte:
    »Was machen wir bloß ...«
    Sergeant William MacDaddle saß auf einem Stuhl hinter dem Schreibtisch. Immer wenn der Inspektor gestöhnt hatte, nahm er seinen Bleistiftstummel aus dem Mund und murmelte:
    »Keine Ahnung, Chef. Keine Ahnung ...«
    Er hatte die dumme Angewohnheit alles zweimal zu sagen, obgleich das nicht nötig war, denn Inspektor William MacDoodle hörte sehr gut. Aber Sergeant William MacDaddle konnte sich das einfach nicht abgewöhnen.
    Es war reiner Zufall, dass die beiden Polizisten von Littletown »William« mit Vornamen hießen. Trotzdem es so viele Zufälle in der Welt gibt wie Liebesperlen in eine Badewanne hineingehen, war es kein Zufall, dass alle beide ein »Mac« vor ihrem Familiennamen hatten. Die meisten Schotten haben nämlich ein »Mac« vor ihrem Familiennamen. Deshalb kann man alle Schotten mit Leichtigkeit an ihren Namen erkennen. Das ist ungeheuer praktisch, man braucht sie nicht erst zu fragen, aus welchem Land sie stammen.
    Die beiden Polizisten von Littletown hatten ernstliche Sorgen. Und das mit ihren Sorgen war eine ganz dumme Geschichte, die sehr überraschend gekommen war.
    Gestern, nach seinem Mittagsschlaf, las der oberste Polizeichef MacDiffle die Zeitung. Und was er las, gefiel ihm gar nicht:
     
    ... Wo bleibt die Polizei?
    In Littletown und Umgebung verschwinden massenweise silberne Löffel, Gabeln, Messer und ähnliche Dinge. Das ist bedauerlich. Noch bedauerlicher ist die Tatsache, dass diese Diebstähle mittlerweile einen solchen Umfang angenommen haben. Die Vermutung liegt nahe, dass eine ganze Diebesbande dahinter steckt. Am allerbedauerlichsten finden wir die Nachlässigkeit der Polizei, die bisher noch keinen einzigen der Diebe fangen konnte ...
     
    Polizeichef MacDiffle setzte die Brille ab und beschloss wütend zu werden. Und er durfte wütend werden, weil er der oberste Polizist von ganz Schottland war. Er rannte sofort ans Telefon und klingelte den Chefinspektor MacDuffle an.
    »Chefinspektor MacDuffle«, rief er in die Sprechmuschel, »warum verschwinden eigentlich so viele Silbersachen in Littletown und Umgebung? Das gefällt mir nicht! Die Zeitungen schreiben schon darüber. Und das gefällt mir noch weniger! Bis morgen Nachmittag möchte ich mir ausbitten, dass die Diebe hinter Schloss und Riegel sind! Dazu einen genauen schriftlichen Bericht. Ende.«
    »Jawohl«, antwortete Chefinspektor MacDuffle. Was hätte er auch sonst wohl antworten sollen ...
    Nun wurde Chefinspektor MacDuffle auch wütend. Und er durfte wütend werden, weil er der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher