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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis
Autoren: Stefanie Ross
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blieb dicht vor ihr stehen und rang noch etwas nach Luft. Dann erschien das übliche Lächeln auf seinem Gesicht. »Ich bin zu alt, um jungen Frauen hinterherzulaufen, aber das war es wert. Lass mich raten. Du weißt, warum ich dich suche und bist mir deshalb seit heute Morgen aus dem Weg gegangen, oder?«
    Schon als Kind hatte Cat keinerlei Talent besessen, glaubhaft zu lügen, daher beschränkte sie sich auf ein Nicken.
    Sein Lächeln vertiefte sich. »Ehrlich bis auf die Knochen. Wie schön, dass ich dich doch noch erwischt habe. Komm bitte kurz mit in mein Büro. Die Sache ist gar nicht so schlimm, wie du offenbar glaubst.«
    Mit einem Seufzer, der Ted zum Lachen brachte, folgte sie ihm zurück in die Rangerstation. Teds Büro hätte besser in ein hochmodernes Gebäude gepasst. Irgendwie erschien es Cat immer wie ein Fremdkörper in dem Holzhaus. Dennoch mochte sie den Raum. Zahlreiche bunte Accessoires und wunderschöne Fotos von Landschaften und Tieren verliehen dem Büro eine persönliche Note und ließen den Schreibtisch, den PC und die anderen technischen Geräte vergessen.
    Einladend wies Ted auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. »Ich bin sofort wieder da.«
    Als er zurückkehrte, hielt er ein Tablett mit zwei Kaffeebechern in der Hand. Genüsslich sog Cat den Duft nach Kaffee, Milch und Karamell ein. Nur ihr Boss brachte es fertig, sie mit ihrem Lieblingskaffee zu verwöhnen, anstatt ihr einfach nur die fällige und durchaus verdiente Strafpredigt zu halten. Sie musste unwillkürlich lachen, was bei Ted ein Stirnrunzeln hervorrief.
    »Du gehst tatsächlich los, schäumst Milch auf und machst dir all die Mühe, obwohl du doch eigentlich sauer sein müsstest. Ich werde dich nie verstehen.«
    »Genau das ist doch der Punkt. Ich verstehe dich und mag es selbst nicht, dich um etwas bitten zu müssen, von dem ich weiß, dass du es hasst. Aber wir haben keine andere Wahl.«
    Eigentlich hatte man immer eine Wahl, aber in diesem Fall fiel Cat kein Ausweg ein. Martin, ihr Kollege, hätte die Tour übernehmen sollen. Nachdem er mit Grippe ausfiel, blieb nur noch Jeff übrig. Aber der war erst seit gut einem Monat als Ranger im Park tätig und noch mitten in der Eingewöhnungsphase. Alle anderen Kollegen konnten im Gegensatz zu ihr nicht so einfach von ihren Aufgaben abgezogen werden. Egal, wie sie es drehte und wendete, nur sie kam als Tourguide infrage. Sie trank einen Schluck Kaffee. »Stimmt. Ersparen wir uns langes Gerede. Erzähl mir alles, was ich wissen muss.«
    Ted konnte perfekt mit dem Computer umgehen, aber sobald es um Routen ging, liebte er die altmodische Methode. Er faltete eine Karte des Parks auseinander und deutete auf einen Bereich. Cat schüttelte es innerlich. Ausgerechnet ihr Lieblingsgebiet sollte sie einem dieser verwöhnten Typen zeigen. Sofern er es überhaupt bis dahin schaffte. Viel wahrscheinlicher war, dass er schon am ersten Abend jammernd zusammenbrach und nicht mehr weiter wollte. Zu keiner Jahreszeit war das Wetter im Park so wechselhaft wie im April. Hochsommerliche Temperaturen konnten sich durchaus innerhalb weniger Stunden mit Schneeschauern abwechseln. Befestigte Wege gab es in ihrem Zielgebiet nicht, dafür Wasserfälle, die mit atemberaubendem Getöse Gischtwolken in die Luft stießen, in denen sich Regenbögen bildeten. Eine Luft, die unvorstellbar klar war, und Tiere, die keinerlei Scheu … Sie blinzelte, als sie bemerkte, dass ihre Gedanken abschweiften und sie kein Wort von dem mitbekommen hatte, was Ted ihr erklärte. Seine amüsierte Miene zeigte ihr, dass er genau wusste, dass sie geistig meilenweit entfernt gewesen war. Sie erwiderte sein Grinsen. »Ich mach dir einen Vorschlag. Ich übernehme die Tour mit dem ach so wichtigen Besucher. Aber wenn der Typ nach einem Tag aussteigt, bringe ich ihn zur nächsten Station und werde die restliche Zeit alleine in dem Gebiet verbringen. Einverstanden?«
    »Du schätzt Rob völlig falsch ein. Aber einverstanden, der Deal gilt. Auch wenn ich dich warnen muss. Rechne nicht damit, dass Rob so leicht aufgibt.«
    Cat beschränkte sich auf einen verächtlichen Blick. Als der keinerlei Wirkung zeigte, entschied sie sich, die Gangart zu verschärfen. »Du kennst den Typen doch gar nicht. Nur weil sein Vater ganz in Ordnung ist, muss das noch lange nicht auch für seinen Sohn gelten.«
    »Wir werden bald wissen, wer recht hat. Hast du eigentlich nur ein einziges Wort von dem mitbekommen, was ich dir über Rob erzählt habe?«
    Cat
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